
Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar und der Autor hält keine Positionen in den genannten Aktien.
Im zweiten Quartal dieses Jahres verzeichnete Intel einen ähnlichen Nachfrageschub wie im Vorquartal. Viele Kunden passten ihre Bestellungen präventiv an, da sie mit möglichen branchenspezifischen Zöllen für die Halbleiterindustrie rechnen mussten. Trotz dieses Aufschwungs wird für Intel ein deutlicher Umsatzrückgang im Vergleich zum Vorjahr erwartet.
Intel (INTC) Ergebnisübersicht für Q2 2025
Für den Dreimonatszeitraum bis zum 30. Juni meldete Intel einen bemerkenswerten Non-GAAP-Umsatz von 12, 859 Milliarden US-Dollar und übertraf damit die Konsenserwartung von 11, 87 Milliarden US-Dollar. Diese positive Überraschung spiegelt die Widerstandsfähigkeit des Unternehmens trotz schwieriger Marktbedingungen wider.
Bei der Analyse der Einnahmequellen für das Quartal ergab die Aufschlüsselung von Intel folgendes:
- Client Computing Group (CCG): 7, 871 Milliarden US-Dollar
- Rechenzentrum und KI (DCAI): 3, 939 Milliarden US-Dollar
- Intel Foundry: 4, 417 Milliarden US-Dollar
- Sonstiges Segment: 1, 053 Milliarden US-Dollar
Der Gesamtproduktumsatz erreichte 11, 81 Milliarden US-Dollar, wobei das Foundry-Segment einen beachtlichen Beitrag von 4, 417 Milliarden US-Dollar leistete. Bemerkenswert ist, dass die Umsatzkategorie „Sonstige“ im Vorjahr Erträge aus Intels Network- und Edge-Segment enthielt, das inzwischen eingestellt wurde.
Trotz dieser starken Umsatzzahlen lag Intels Non-GAAP-Bruttomarge im Quartal bei 29, 7 Prozent und damit unter der Prognose von 36, 5 Prozent. Darüber hinaus meldete das Unternehmen einen Non-GAAP-Gewinn je Aktie (EPS) von -0, 10 US-Dollar und damit unter der Konsensschätzung von 0, 01 US-Dollar.
Ausblick Q3 2025
Intel prognostiziert für das dritte Quartal einen Umsatz von rund 13, 1 Milliarden US-Dollar, was einem Anstieg von 1, 87 Prozent entspricht. Dies steht im Einklang mit den Bemühungen des Unternehmens, sich in der aktuellen Wirtschaftslage zurechtzufinden und von der sich entwickelnden Marktnachfrage zu profitieren.

Aktuellen Berichten zufolge plant Intel im Rahmen einer bedeutenden betrieblichen Veränderung, seine Belegschaft bis zum Jahresende von 99.500 auf 75.000 zu reduzieren, um die Effizienz zu steigern.
Der Markt reagierte positiv auf die jüngste Gewinnmitteilung von Intel und verzeichnete im nachbörslichen Handel einen Anstieg von etwa 3 Prozent, was den Optimismus der Anleger in einem schwierigen Umfeld signalisiert.
Analysten sind besonders gespannt auf die bevorstehende Telefonkonferenz zu Intels Strategie, die nächste Generation von Technologien zu priorisieren. Im Mittelpunkt steht der mögliche Übergang vom aktuellen 18A-Prozess zum 14A-Prozess, der mit der hochmodernen 2-nm-Technologie von TSMC harmonieren könnte. Einem Reuters-Bericht zufolge könnte ein solcher Strategiewechsel schon bald erfolgen.
Intel-CEO Lip-Bu Tan sieht sich im Vorfeld der Gewinnbekanntgabe einem wachsenden Druck von Investoren ausgesetzt. Die Wall Street fordert einen glaubwürdigen Weg zur Rentabilität – nicht nur Kostensenkungen –, da das Unternehmen hinter Konkurrenten wie NVIDIA und AMD zurückbleibt.
— First Squawk (@FirstSquawk) 24. Juli 2025
Die Fokussierung auf den 14A-Prozess könnte für Intel erhebliche Abschreibungen im Zusammenhang mit dem 18A-Prozess erfordern, die möglicherweise Milliardenverluste bedeuten. Dennoch steht CEO Lip-Bu Tan weiterhin unter Druck, einen tragfähigen Weg zu nachhaltiger Profitabilität zu finden.
Darüber hinaus haben Analysten von KeyBanc, wie kürzlich hervorgehoben wurde, festgestellt, dass sich die Ausbeute bei Intels 18A-Prozess auf 55 Prozent verbessert hat und damit die Lücke zur Leistung von TSMC bei seinem maßgeschneiderten 2-nm-Prozess geschlossen hat.
Intels neuer CEO steht nun jedoch vor einer entscheidenden Herausforderung: Zwar bleibt TSMC der effektivste Fertigungspartner für Intels Produktsparte, doch ein Ausstieg aus der Gießereivereinbarung könnte zu Fixkosten in Milliardenhöhe führen. Diese Kosten lassen sich ohne umfangreiche Auftragseingänge aus der eigenen Produktsparte nicht decken.
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