
Bitte beachten Sie, dass dieser Artikel keine Anlageberatung darstellt. Der Autor hält keine Positionen in den besprochenen Aktien.
Die zunehmenden Spannungen: Taiwans Talente und chinesische Unternehmen
Da die Kluft zwischen China und den westlichen Ländern immer größer wird, verstärken chinesische Unternehmen ihre Taktiken, um sich einen Wettbewerbsvorteil zu sichern. Eine bemerkenswerte Strategie besteht darin, Scheinfirmen zu gründen, die Taiwans hochqualifizierte Arbeitskräfte anlocken sollen. Dies spiegelt einen allgemeinen Trend aggressiver Unternehmensmanöver wider.
Untersuchung von Wildereivorfällen
Einem Bericht von Nikkei Asia zufolge hat Taiwan Ermittlungen gegen 16 chinesische Firmen eingeleitet, denen vorgeworfen wird, taiwanesische Ingenieure unrechtmäßig abgeworben zu haben. Auf der Liste stehen bedeutende Akteure wie Victory Giant Tech, ein führender Lieferant von Leiterplatten (PCBs) für NVIDIAs Grafikkarten und KI-Server, sowie Goertek, das Akustikkomponenten für Technologiegiganten wie Google und Meta liefert.
Taiwan ermittelt gegen 16 chinesische Firmen wegen illegaler Abwerbung taiwanesischer Ingenieure, berichtet Nikkei Asia. Zu ihnen gehören Victory Giant Tech, ein Hersteller von Leiterplatten für Nvidia-Grafikkarten und KI-Server, Google, der Meta-Akustiklieferant Goertek und Chipone Technology, Chinas größter Energieversorger …
– Dan Nystedt (@dnystedt) 8. August 2025
Intensive Ermittlungen
Das taiwanesische Justizministerium hat alarmierende Taktiken dieser chinesischen Unternehmen aufgedeckt, mit denen sie versuchen, ihre Herkunft zu verschleiern. Viele gründen angeblich Niederlassungen, die sich als legitime taiwanesische oder im Ausland ansässige chinesische Unternehmen ausgeben, und schleusen abgeworbene Talente über fiktive Personalvermittlungsfirmen nach China zurück. Um dem entgegenzuwirken, hat das Ministerium 300 Mitarbeiter mobilisiert. Im Zuge dessen wurden 70 Standorte in ganz Taiwan durchsucht und 120 an den Ermittlungen beteiligte Personen befragt.
Zunehmende Trends zur Wirtschaftsspionage
Der Hintergrund dieser Untersuchung ist eng mit der beunruhigenden Geschichte der Wirtschaftsspionage chinesischer Unternehmen gegen Taiwan verknüpft. Ein Anfang 2025 veröffentlichter Bericht des taiwanesischen Nationalen Sicherheitsbüros (NSB) wies auf einen erschreckenden Anstieg der gemeldeten Fälle von Wirtschaftsspionage um 300 % hin – von 16 Fällen im Jahr 2021 auf 64 im Jahr 2024. Dies signalisiert eine kritische Eskalation in diesem anhaltenden Kampf um die technologische Vorherrschaft.
Kürzlich haben von China unterstützte Hackergruppen durch koordinierte Spionageoperationen Taiwans zentrale Halbleiterindustrie ins Visier genommen. Zwischen März und Juni 2025 wurden dabei drei verschiedene Hackerkollektive identifiziert. Das Cybersicherheitsunternehmen Proofpoint stellte fest, dass das Ausmaß und die Koordination dieser Angriffe beispiellos waren. Ihre Ziele erstreckten sich über Halbleiterunternehmen hinaus auf Einzelpersonen wichtiger internationaler Investmentfirmen, die sich auf den taiwanesischen Halbleitersektor konzentrieren.
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