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Rapidus plant erste 2-Nanometer-Chipmuster im Juni
Jüngsten Berichten japanischer Medien zufolge soll Rapidus, ein Halbleiterhersteller in Japan, dem KI-Chip-Designer Broadcom bis Juni dieses Jahres seine ersten 2-Nanometer-Chipmuster liefern. Derzeit sind nur das taiwanesische Unternehmen TSMC und das südkoreanische Unternehmen Samsung in der Lage, 2-Nanometer-Chips herzustellen, und keiner der beiden hat bisher mit der Massenproduktion begonnen. Laut The Nikkei arbeitet Rapidus mit dem US-Unternehmen IBM zusammen, um seine Chipentwicklung voranzutreiben.
Der Wettbewerb in der Chipherstellung verschärft sich
TSMC hat angekündigt, noch in diesem Jahr mit der Massenproduktion von 2-Nanometer-Chips zu beginnen. Die Endprodukte sollen voraussichtlich bis 2026 auf den Markt kommen. Dies stellt einen deutlichen Fortschritt gegenüber der bestehenden 3-Nanometer-Fertigungstechnologie dar. Der Übergang zur 2-Nanometer-Technologie führt kleinere Strukturgrößen sowie eine innovative Transistorarchitektur ein.
Im Gegensatz zum FinFET-Design, das in ihren 3-Nanometer-Chips verwendet wird, wird TSMC für ihre kommenden 2-Nanometer-Produkte ein neues Nanosheet-Transistor-Design integrieren. Diese Änderung ist von entscheidender Bedeutung, da Nanosheets den Verbindungsbereich zwischen Gate und Source eines Transistors vergrößern und so Leckagen minimieren. Diese Designinnovation zielt darauf ab, die Gesamtenergieeffizienz und Leistung zu steigern.
Ebenso beabsichtigt Samsung, für seine kommenden 2-Nanometer-Chips ein verbessertes Transistordesign zu verwenden. Das Unternehmen plant, Gate-All-Around-FinFET-Transistoren (GAAFET) zu verwenden, die in Zusammenarbeit mit IBM entwickelt wurden. Wie TSMC steht Samsung kurz davor, seine 2-Nanometer-Chips noch in diesem Jahr in die Massenproduktion zu bringen, nachdem im vierten Quartal 2024 neue Produktionsanlagen eingerichtet wurden.
Der strategische Schachzug von Rapidus zur Schließung von Marktlücken
Da die Steigerung der Chipproduktion weiterhin ein schrittweises Unterfangen ist, steigert beispielsweise TSMC die Produktion systematisch, um die Nachfrage seiner Hauptkunden zu erfüllen. Dies führt häufig zu einer Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage bei den neuesten Chiptechnologien. Rapidus scheint bereit, diese Marktlücke auszunutzen, indem das Unternehmen bereits im April mit der Musterproduktion seiner 2-Nanometer-Chips beginnt.
Darüber hinaus will Rapidus seine ersten Muster im Juni an Broadcom ausliefern. Dieses Ziel passt gut zum jüngsten Anstieg der Broadcom-Aktie, die um 38 % stieg, nachdem das Unternehmen seine KI-Chip-Strategien bekannt gegeben hatte. CEO Hock Tan hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis 2027 bis zu eine Million KI-Chips auszuliefern und damit im Geschäftsjahr 2027 einen Umsatz zwischen 60 und 90 Milliarden Dollar zu erzielen.
Zukunftsaussichten und Support für Rapidus
Rapidus nutzt das erwartete Wachstum im KI-Chipmarkt strategisch aus. Zwar plant das Unternehmen, 2-Nanometer-Chipmuster an Broadcom zu liefern, die Serienproduktion wird jedoch erst im Jahr 2027 erwartet. Etablierte Mega-Fabriken wie TSMC hingegen profitieren von umfangreichen Ressourcen und Fachwissen, sodass sie ihre technologischen Fähigkeiten nahtlos verbessern und eine stetige Produktion hochmoderner Chips aufrechterhalten können.
Unterstützt von einem Konsortium aus acht großen japanischen Firmen, darunter namhafte Namen wie Toyota und Sony, konzentriert sich Rapidus auch auf die Erweiterung seines Bestands an fortschrittlichen Maschinen zur Herstellung von extrem ultraviolettem Licht (EUV) von ASML, die für die Herstellung der neuesten Halbleitertechnologien unverzichtbar sind. Um diese Bemühungen zu unterstützen, wird ASML voraussichtlich ein neues Servicecenter in Japan eröffnen, um die Initiativen von Rapidus zu unterstützen.
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