
Die Inhalte dieses Artikels stellen keine Anlageberatung dar. Der Autor hält keine Anteile an den hier besprochenen Aktien.
Aktuelle Entwicklungen mit Auswirkungen auf die NVIDIA-Aktie
Noch vor wenigen Wochen schien die NVIDIA-Aktie am Rande eines deutlichen Abschwungs zu stehen. Der Grund dafür waren ein ausgedehnter Handelskrieg und die Schritte der Trump-Regierung, China von der westlichen Halbleitertechnologie abzukoppeln. Doch die Lage verändert sich. Die beiden größten Volkswirtschaften, die USA und China, erleben eine zaghafte Entspannung ihrer Beziehungen, zeitgleich mit der erwarteten Aufhebung der KI-Verbreitungsvorschriften der Biden-Regierung. Diese sollen durch einen strategischeren Rahmen für die Chip-Lizenzierung ersetzt werden, der möglicherweise direkt zwischen den Regierungen ausgehandelt wird.
Einblicke und Revisionen von Analysten
Angesichts dieser veränderten Umstände bleibt Analyst CJ Muse von Cantor Fitzgerald optimistisch für NVIDIA. Er bekräftigte die Einstufung der NVIDIA-Aktie mit „Übergewichten“ und setzte ein Kursziel von 200 US-Dollar. Muse räumt ein, dass die Erwartungen nach KI-Ankündigungen aus dem Nahen Osten und der Computex stark gestiegen sind. Er hält die bevorstehende Gewinnkonferenz von NVIDIA am 28. Mai für einen entscheidenden Wendepunkt.
Umsatzprognosen und Marktdynamik
Muse geht davon aus, dass NVIDIA für das im Juli endende Quartal einen Umsatz von 46 Milliarden US-Dollar bekannt geben wird, was leicht unter den Konsenserwartungen von 46, 3 Milliarden US-Dollar liegt. Dieser leichte Rückgang spiegelt die Auswirkungen der Lizenzanforderungen der Trump-Administration auf NVIDIAs H20-GPUs für den chinesischen Markt in Höhe von rund 5 Milliarden US-Dollar wider. Dies wird jedoch durch einen prognostizierten starken Anstieg der Blackwell-Produkte etwas ausgeglichen.
Erwartungen für zukünftige Lieferungen
Mit Blick auf die Zukunft prognostiziert der Analyst eine Beschleunigung der Rack-Scale-Lieferungen von NVIDIA bis zur zweiten Jahreshälfte 2025, unterstützt durch den Produktionsanlauf der GB300-GPU im vierten Quartal 2025. Muse schätzt, dass NVIDIA im Laufe des Kalenderjahres 2025 rund 25.000 Einheiten seiner Rack-Scale-GB300-Systeme ausliefern wird. Er erwartet außerdem, dass das Rechenzentrumssegment des Unternehmens im Kalenderjahr 2025 einen Umsatz von rund 200 Milliarden US-Dollar erzielen wird, was die Konsensschätzung von 175 Milliarden US-Dollar übertrifft.
Rohertrags- und Gewinnausblick
Darüber hinaus geht Muse davon aus, dass NVIDIA seine Prognose einer Bruttomarge im Bereich „Mitte 70“ für die zweite Hälfte des Jahres 2025 bekräftigen wird. Er geht näher auf den aktuellen Aktienkurs ein:
Obwohl sich die Aktien seit den Tiefstständen vom 7. April deutlich erholt haben, werden sie immer noch nur zum 26, 8- bzw.19, 9-Fachen unserer erwarteten Gewinnprognose für das Kalenderjahr 2025/2026 gehandelt. Vor diesem Hintergrund und unserer Vision, dass dieser Ergebnisbericht ein Clearing-Ereignis mit starker Aussicht auf eine erneute Umsatzsteigerung im zweiten Halbjahr 2025 darstellt, sehen wir weiterhin ein deutliches Aufwärtspotenzial für die Aktien.
Fazit und Ausblick
Zusammenfassend prognostiziert Muse zwar, dass NVIDIAs kommende Quartalsprognose die Markterwartungen möglicherweise nicht erfüllen wird, sieht darin aber die Voraussetzungen für eine robuste Erholung in der zweiten Hälfte des Jahres 2025. Er bezeichnet die erwartete Gewinnveröffentlichung als „Clearing-Event“, das anhaltende pessimistische Einflüsse auf die Aktie beseitigen könnte.
Reaktionen der Industrie
NVIDIA-CEO Jensen Huang kritisierte unterdessen öffentlich die KI-Verbreitungsregeln der Biden-Regierung. Er hält diese Regelungen für fehlgeleitet und argumentiert, sie würden China im KI-Sektor auf Augenhöhe mit den USA stellen. Huang argumentiert weiter, eine Einschränkung des chinesischen Zugangs zu fortschrittlichen Chips würde unbeabsichtigt die heimische Konkurrenz stärken, was etablierte westliche Unternehmen gefährden könnte.
Weitere Informationen finden Sie unter: Quelle und Bilder
Schreibe einen Kommentar