Der Fall der Menendez-Brüder blieb seit dem bahnbrechenden Urteil im Jahr 1996 jahrzehntelang im Blickpunkt der Öffentlichkeit. Lyle und Erik Menendez wurden des vorsätzlichen Mordes an ihren Eltern José und Kitty Menendez angeklagt und zu lebenslanger Haft ohne die Möglichkeit einer Entlassung auf Bewährung verurteilt.
Seitdem wurden zahlreiche Dokumentationen und Dramatisierungen über den Fall der Menendez-Brüder produziert. Zu den jüngsten Beiträgen gehören eine neue Netflix-Dokumentation, die diesen Monat veröffentlicht wurde, und die Dramaserie „Monsters: The Lyle and Erik Menendez Story“, die beide neue Perspektiven auf den berüchtigten Fall bieten.
Angesichts der früheren Erfahrungen der Brüder mit angeblichem sexuellem Missbrauch durch ihren Vater José steht der Bezirksstaatsanwalt von Los Angeles, George Gascón, kurz davor, eine Neuverurteilung der Menendez-Brüder zu empfehlen. Am 25. Oktober 2024 wird Berufung vor Gericht eingelegt.
Diese Empfehlung folgt einer Berufung, die die Brüder 2023 eingelegt hatten und die mit den Vorwürfen eines ehemaligen Mitglieds der Band Menudo gegen José Menendez zusammenfiel. Gascón kommentierte gegenüber CNN:
„[Lyle und Erik] wurden bei ihrem Prozess angemessen verurteilt. … Angesichts der aktuellen Rechtslage und ihres Verhaltens während der Haft bin ich jedoch der Meinung, dass eine Neubewertung ihres Falles und die Chance auf eine mögliche Wiedereingliederung in die Gesellschaft gerechtfertigt ist.“
Wie lautete das Urteil für die Menendez-Brüder?
Die Saga der Menendez-Brüder begann vor etwa 35 Jahren im Jahr 1989, als der Geschäftsmann José Menendez und seine Frau Kitty in ihrem Haus in Beverly Hills brutal ermordet wurden.
Zunächst vermuteten Erik und Lyle, dass die angeblichen Mafiaverbindungen ihres Vaters das Motiv für die Morde gewesen sein könnten. Erik gestand seinem Therapeuten jedoch schließlich, dass sowohl er als auch sein Bruder für die Morde verantwortlich waren.
Sie wurden 1990 verhaftet und mussten sich zwei aufsehenerregenden Prozessen stellen, von denen einer ein großes Medienecho hervorrief und die Nation in seinen Bann zog. Die Brüder gaben ihre Schuld zu, behaupteten jedoch, sie hätten in Notwehr gehandelt. Ihr Vater sei misshandelnd gewesen und ihre Mutter habe sein Verhalten gefördert.
1996 wurden sie des Mordes für schuldig befunden und zu lebenslanger Haft ohne Bewährung verurteilt. Obwohl die Brüder zunächst in getrennten Einrichtungen festgehalten wurden, sind sie jetzt gemeinsam in der Donovan Correctional Facility.
Alles, was wir bisher über die Beziehung der Menendez-Brüder wissen
Was wird das Verfahren zur Neuverurteilung von Menendez nach sich ziehen und was könnte es für die Brüder bedeuten?
Auf Empfehlung von Bezirksstaatsanwalt George Gascón wird vor dem Obersten Gericht in Los Angeles eine Anhörung zur Neuverurteilung stattfinden.
Gascón geht davon aus, dass die Menendez-Brüder nach den Gesetzen Kaliforniens möglicherweise Anspruch auf eine vorzeitige Entlassung auf Bewährung haben.
Grundlage für die erneute Prüfung ist ein Habeas-Corpus-Antrag, den das Anwaltsteam der Menendez-Brüder 2023 eingereicht hatte. Er veranlasste das Gericht dazu, neue Beweise zu berücksichtigen – insbesondere eine Aussage von Roy Rosselló, einem ehemaligen Mitglied von Menudo.
Roy behauptete, er sei in den 1980er Jahren von José Menendez misshandelt worden und untermauerte damit die Behauptungen der Brüder.
In seiner Erklärung gegenüber CNN lobte Gascón die Brüder für ihre Bemühungen, sich während ihrer Haft zu rehabilitieren, und verwies auf die Selbsthilfegruppen, die sie ins Leben gerufen haben. Er bemerkte:
„Allem Anschein nach haben sie sich im Gefängnis vorbildlich verhalten. Sie haben sich auf ihre persönliche Weiterentwicklung konzentriert und daran gearbeitet, das Leben ihrer Mithäftlinge zu verbessern.“
Abhängig vom Ausgang der Anhörung wird das Gericht entscheiden, ob den Menendez-Brüdern Bewährung gewährt wird. Die Entscheidung wird anschließend vom Bewährungsausschuss und der Staatsanwaltschaft überprüft, bevor eine Neuverurteilung erfolgt.
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