Intel wird vom ehemaligen Co-COO von TSMC als „Niemand“ angesehen und plädiert für eine Fusion mit etablierten Chiptechnologieunternehmen

Intel wird vom ehemaligen Co-COO von TSMC als „Niemand“ angesehen und plädiert für eine Fusion mit etablierten Chiptechnologieunternehmen

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Einblicke von Veteranen: Intels Probleme und TSMCs Dominanz

Chiang Shang-yi, ehemaliger Co-Chief Operating Officer von TSMC, sprach kürzlich auf einer Veranstaltung in Taiwan offen über Intels anhaltende Herausforderungen in der Chipfertigung. Chiang, bis 2013 eine Schlüsselfigur bei TSMC, spielte eine wichtige Rolle bei der Etablierung des Unternehmens als führendes Unternehmen in der globalen Auftragschipfertigung. Bei einer Buchvorstellung teilte er wichtige Erkenntnisse und betonte, dass Intel möglicherweise auf ausgereifte Chipfertigungstechnologien umsteigen müsse, um in einem Markt, in dem das Unternehmen derzeit hinter TSMC zurückliegt, wieder an Bedeutung zu gewinnen.

Aktuelle Lage: Intels Ziele unter neuer Führung

Mit dem Amtsantritt von Intels neuem CEO Lip-Bu Tan konzentriert sich das Unternehmen auf zwei Hauptziele: die regelmäßige Produktion seines 18A-Chip-Produktionsknotens und den Aufbau eines wettbewerbsfähigen Foundry-Geschäfts. Diese Ziele sollen Intel gegenüber TSMC wettbewerbsfähiger positionieren. Die Parität bei den Fertigungsknoten bleibt jedoch eine kritische Herausforderung, insbesondere da TSMC in naher Zukunft seinen vergleichbaren 2-Nanometer-Prozess einführen wird.

Strategische Empfehlungen von Branchenexperten

Während der Veranstaltung empfahl Chiang Intel dringend, seine Bemühungen auf ausgereifte Fertigungsprozesse zu konzentrieren. Er betonte die einzigartigen Vorteile von TSMC, die für Intel möglicherweise schwer zu reproduzieren seien. Insbesondere schlug er vor, dass Intel den Erwerb eines Werks in Erwägung ziehen sollte, das in der Lage ist, ausgereifte Chips in Massenproduktion herzustellen, anstatt im High-End-Bereich zu konkurrieren, in dem TSMC seine Stärken ausspielen kann.

Intel-CEO Lip-Bu Tan
Intel-CEO Lip-Bu Tan. Bild: Intel Corporation

Eine Verschiebung in der Hierarchie der Chipherstellung

Im Rückblick auf seine Zeit bei TSMC erinnerte sich Chiang an eine Zeit, als Intel weltweit führend in der Chipherstellung war, während TSMC schnell Innovationen entwickeln musste, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Er riet Intel, nicht weiterhin auf die Entwicklung leistungsstarker Chips zu setzen, sondern mit Unternehmen zu fusionieren, die sich auf die Produktion ausgereifter Chips konzentrieren. Obwohl er keine konkreten Firmen nannte, wies er darauf hin, dass die taiwanesische UMC (United Microelectronics Corporation) und GlobalFoundries in den USA wichtige Akteure in der Produktion ausgereifter Chips seien.

Der Wettbewerbsvorteil von TSMC: Kundendiversifizierung und F&E-Fokus

Chiang betonte, dass der große Kundenstamm von TSMC einen erheblichen Wettbewerbsvorteil darstelle und es dem Unternehmen ermögliche, eine hohe Produktion und schnelle Fertigungskapazitäten aufrechtzuerhalten. Diese strategische Positionierung ermögliche es TSMC, zahlreiche Kunden effektiv zu bedienen und so seine Marktführerschaft zu festigen.

Er betonte außerdem, dass sich TSMC durch sein Engagement in Forschung und Entwicklung von Wettbewerbern wie UMC abhebt. Während UMC in der Forschung mit IBM zusammenarbeitet, konzentriert sich TSMC auf die Weiterentwicklung seiner technologischen Fähigkeiten. Chiang zeigte sich stolz darauf, dass TSMC während seiner Karriere Intels bisherige Dominanz überwunden hat.

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