
Diese Informationen dienen ausschließlich Bildungszwecken und stellen keine Anlageberatung dar. Der Autor hält keine Anteile an den besprochenen Unternehmen.
Aktiengeschäft der US-Regierung mit Intel: Eine komplexe Landschaft
Letzte Woche schloss Intel mit der US-Regierung eine bedeutende Vereinbarung über die Finanzierung von Eigenkapital ab. Die Finanzwelt beteiligt sich weiterhin mit ihren Analysen. Morgan Stanley-Analyst Joseph Moore äußerte sich im Rahmen der breiteren Debatte vorsichtiger und deutete an, dass diese Partnerschaft Intels Position in der Halbleiterindustrie stärken könnte.
Einzelheiten der Vereinbarung
Die US-Regierung wird 11, 1 Milliarden US-Dollar an Zuschüssen für Intel in Eigenkapital umwandeln. Dieser Fonds umfasst eine Kombination aus:
- 5, 7 Milliarden US-Dollar an CHIPS Act-Zuschüssen müssen noch an Intel überwiesen werden
- 3, 2 Milliarden US-Dollar aus dem Secure Enclave-Preis des Pentagons
- 2, 2 Milliarden US-Dollar an CHIPS Act-Zuschüssen bereits ausgezahlt
Im Gegenzug erhält der Staat 433, 3 Millionen neu ausgegebene Intel-Aktien zu einem Kaufpreis von je 20, 47 Dollar. Durch diese Transaktion erwirbt er einen Anteil von 9, 9 Prozent. Die Beteiligung des Staates erfolgt jedoch nicht aufdringlich, da er keinen Sitz im Aufsichtsrat von Intel hat.
Notfallvollmacht für die Gießereiabteilung
Um eine mögliche Ausgliederung der Intel-Fertigungssparte zu erschweren, hat die Regierung einen Optionsschein mit einer Laufzeit von fünf Jahren zu einem Preis von 20 Dollar pro Aktie ausgehandelt, der ihr den Kauf weiterer fünf Prozent der Intel-Aktien erlaubt, falls das Unternehmen mehr als 49 Prozent seines Gießereigeschäfts verkauft.
Hassett: Intel wird mit dem Geldzufluss „seine Sache in den Griff bekommen“
— Walter Bloomberg (@DeItaone) 25. August 2025
Gemischte Prognosen zur Zukunft von Intel
Während die Regierung optimistisch suggeriert, dieser Deal werde Intel helfen, „sich zusammenzureißen“, wie der Wirtschaftsberater des Weißen Hauses, Kevin Hassett, anmerkte, ist die Realität komplizierter. Joseph Moore ist überzeugt, dass die Wende für Intel ein langwieriger Prozess sein wird, für den es keine Patentlösungen gibt.
„Die Erholung von Intel muss mit einer verbesserten Mikroprozessor-Roadmap beginnen, und es gibt keine schnelle Lösung.“
Moore kritisiert Intels weitreichende Foundry-Strategie und weist darauf hin, dass die verschiedenen Varianten dieser Strategie über Jahrzehnte hinweg ohne nennenswerten Erfolg blieben. Er betont, dass Intel seinen Marktanteil bei Mikroprozessoren festigen müsse, um die Grundlage für erhebliche Investitionen in Spitzenprozesse wie die kommende 14A-Technologie zu schaffen.
Aktuelle Herausforderungen im Gießereibereich
Moore weist auf einen besorgniserregenden Trend hin: Intels ältere Produkte, die auf 10-nm- und 7-nm-Knoten basieren, sind ausverkauft. Dies deutet darauf hin, dass die Verbraucher den Wert der neueren Intel-4-Produkte stärker schätzen. Bei der Untersuchung der Auswirkungen der staatlichen Kapitalbeteiligung warnt er davor, dass strategische Anforderungen an die Finanzierung Intels langfristige strategische Entscheidungen behindern könnten, die eher von finanziellen Kennzahlen als von nationalistischem Druck bestimmt werden sollten.
Intel prüft weiterhin verschiedene Umstrukturierungsoptionen, von der Beibehaltung des IDM 2.0-Modells, das sowohl Prozessoren als auch Foundry unterstützt, über die Rückkehr zu IDM 1.0 bis hin zu einem „Fab-Lite“-Ansatz. Jeder dieser Wege birgt Kompromisse: IDM 2.0 bietet das größte Potenzial, birgt aber auch das größte Risiko, falls Intel bei Servern nicht die führende Leistung erbringen kann.
Moore würdigt die vorsichtige Prognose von Intels CEO Lip-Bu Tan und ist sich bewusst, dass eine Wiedereroberung des Mikroprozessormarktes zu guten Renditen führen könnte. Er glaubt, dass eine Kostenanpassung an den Umsatz von rund 60 Milliarden Dollar ohne Investitionen in neue Fabriken oder komplexe staatliche Eingriffe möglich sei.
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