Armand Review: Renate Reinsve liefert eine fesselnde Leistung in diesem packenden Elternsprechtag-Drama

Armand Review: Renate Reinsve liefert eine fesselnde Leistung in diesem packenden Elternsprechtag-Drama

Armand, ein neuer Thriller aus Norwegen, geschrieben und inszeniert von Halfdan Ullmann Tøndel, bietet eine einzigartige erzählerische Wendung des traditionellen Genres. Obwohl er klassische Elemente wie schockierende Wendungen, faszinierende Stille und unangenehme Dialoge enthält, entsteht die Spannung vor allem durch die banale Umgebung einer Grundschule, wobei die Handlung von den ungesehenen Handlungen eines Kindes vorangetrieben wird.

Tøndel nimmt eine anspruchsvolle Aufgabe an und das Ergebnis ist beeindruckend nahe an der Perfektion. Ich war von Armand gefesselt und herausgefordert und versuchte eifrig, seine Komplexität zu entwirren, obwohl Tøndel gelegentlich vom Handlungsstrang abweicht. Glücklicherweise treten diese Aussetzer später im Film auf, sodass das Seherlebnis durchgehend spannend bleibt. Renate Reinsve, die für ihre Rolle in Der schlimmste Mensch der Welt Anerkennung erhielt, liefert eine faszinierende Leistung, die wesentlich zur Wirkung des Films beiträgt.

Eine komplexe Erzählung entfaltet sich

Eine unerwartete Reise

Reinsve spielt Elisabeth, eine gefeierte Schauspielerin, die zu einem Eltern-Lehrer-Gespräch an die Schule ihres Sohnes gerufen wird. Ohne dass sie es weiß, ist das Treffen von Spannung geprägt, da sich die Lehrer vor ihrer Ankunft auf einen schwierigen Dialog vorbereiten. Diese Inszenierung zeigt Tøndels Geschick, politische Korrektheit mit der heiklen Natur des bevorstehenden Gesprächs in Einklang zu bringen, was zu einer beeindruckenden Szene führt.

Sunna (Thea Lambrechts Vaulen), die jüngste und vielleicht naivste Lehrerin, ist überfordert. Beim Versuch, Anstand zu wahren und sich an die Regeln zu halten, wird sie von ihren Kollegen Jarle (Øystein Røger) und Ajša (Vera Veljovic) in den Schatten gestellt, die sich bei den ersten Diskussionen zurückhalten. Diese Entscheidung ist ihr erster Fehler, denn das Gespräch offenbart schnell eine Komplexität, die über eine einfache Diskussion hinausgeht.

Die Spannung steigt, als die Ankunft von Jons Eltern Sarah (Ellen Dorrit Petersen) und Anders (Endre Hellestveit) durch das spannungsgeladene Geräusch ihrer Schritte angekündigt wird, das durch den Saal hallt und die Atmosphäre der Unruhe verstärkt, während Elisabeth und Sunna schweigend auf sie warten. Tøndel nutzt den Ton hier zu seinem Vorteil, indem er sich für minimale Musik entscheidet und stattdessen Stille und realistische Geräusche betont, um die Spannung zu steigern.

Erhöhte Spannung und herausragende Leistungen

Trotz einiger Macken ein spannendes Erlebnis

Elisabeth im Profil mit Sarah, die sie im Hintergrund anschaut, aus Armand

Die komplizierten Geschichten zwischen Elisabeths und Sarahs Familien kommen ans Licht, wobei Tøndel ihre Verbindung auf eine nahtlose Art und Weise enthüllt, die nie gezwungen wirkt. Jede Enthüllung hat emotionales Gewicht, verstärkt durch die scharfsinnige Kameraführung von Pål Ulvik Rokseth, der die krasse Leere der Schule einfängt und gleichzeitig die Bewegungen der Figuren fesselnd und zielgerichtet hält. Diese künstlerische Leitung verstärkt die Spannung des Films und macht ihn auch in ruhigeren Momenten zu einem fesselnden Erlebnis.

Elisabeth, wie sie von Reinsve interpretiert wird, weist eine außergewöhnliche Tiefe auf. Obwohl ihre wahren Gefühle und Motive rätselhaft sind, bleibt sie greifbar genug, um die Zuschauer zu fesseln. In einer der beunruhigenderen Szenen reagiert Elisabeth mit unkontrollierbarem Lachen, das sich in tiefes Schluchzen verwandelt, und lässt das Publikum sowohl verwirrt als auch gefesselt von ihrer emotionalen Komplexität zurück.

Ebenso glänzt Petersens Darstellung von Sarah, die nach Gerechtigkeit sucht, und zeigt eine wunderbar nuancierte Darstellung, die das Publikum in ihre Perspektive hineinzieht. Ihr ruhiges Auftreten verbirgt einen intensiven inneren Kampf und enthüllt Facetten ihres Charakters, die sie ebenso faszinierend machen wie Elisabeth.

Während Armand sich seinem Ende nähert, begibt sich Tøndel in surreale Gefilde, mit ausgedehnten Sequenzen choreografierter Bewegungen, die zwischen Traumhaftigkeit und Albtraumhaftigkeit schwanken. Die Mehrdeutigkeit dieser Momente könnte einige Zuschauer ablenken und die endgültige Wirkung des Films etwas abschwächen. Nichtsdestotrotz ist die vorangegangene Reise eine äußerst lohnende Erfahrung, die Reinsves Position als aufstrebender Star festigt, den man im Auge behalten sollte.

Armand ist aufgrund der Sprache und des sexuellen Inhalts mit R bewertet.

Quelle & Bilder

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