463 Millionen Dollar Sci-Fi-Erfolg von Scarlett Johansson basiert auf einem wissenschaftlichen Missverständnis, trotz 67 % Bewertung auf Rotten Tomatoes

463 Millionen Dollar Sci-Fi-Erfolg von Scarlett Johansson basiert auf einem wissenschaftlichen Missverständnis, trotz 67 % Bewertung auf Rotten Tomatoes

Der von Luc Besson inszenierte Science-Fiction-Actionfilm „Lucy“ aus dem Jahr 2014 wurde zu einem Kassenschlager und spielte weltweit rund 463 Millionen Dollar ein. In dem Film spielt Scarlett Johansson die Hauptrolle der Lucy, einer Frau, die außergewöhnliche psychokinetische Fähigkeiten entwickelt, nachdem sie unabsichtlich eine synthetische Droge eingenommen hat, die das volle Potenzial ihres Gehirns freisetzen soll. Trotz des kommerziellen Erfolgs wurde „Lucy“ wegen seiner mangelnden wissenschaftlichen Genauigkeit kritisiert und erreichte auf Rotten Tomatoes eine Bewertung von 67 % aufgrund der ansprechenden visuellen Effekte, der zum Nachdenken anregenden Themen und Johanssons kraftvoller Darstellung.

Der Höhepunkt des Films führt Lucy in eine Dimension jenseits von Raum und Zeit und präsentiert eine philosophische Perspektive auf das menschliche kognitive Potenzial. Obwohl es Spekulationen über eine Fortsetzung gab, deuteten Berichte aus dem Jahr 2022 darauf hin, dass eine Spin-off-Serie in der Entwicklung sei, möglicherweise mit Morgan Freeman. Updates zu diesem Projekt waren jedoch rar. Dennoch ist Lucy ein starker Independent-Film und zeigt, wie eine Science-Fiction-Erzählung das Publikum trotz ihrer wissenschaftlichen Fehltritte fesseln kann.

Der Mythos der 10 % Gehirnnutzung

Wissenschaftliche Beweise widerlegen den Mythos

Lucy-Filmplakat
Szene aus „Lucy“
Scarlett Johansson in Lucy
Actionszene in „Lucy“
Lucy - Filmstill

Im Mittelpunkt von Lucys Geschichte steht der weit verbreitete Irrglaube, dass Menschen nur 10 % ihres Gehirns nutzen. Als Lucy, dargestellt von Johansson, gezwungen wird, Drogenkurierin zu werden und eine synthetische Substanz namens CPH4 einnimmt, erlebt sie unglaublich gesteigerte körperliche und geistige Fähigkeiten. Diese Prämisse untersucht das Konzept der Nutzung des vollen Potenzials des Gehirns, während sich Lucys Fähigkeiten um Telepathie und Telekinese erweitern. Diese wissenschaftliche Grundlage ist jedoch fehlerhaft; Artikel, die kurz nach der Veröffentlichung des Films im Journal Nature veröffentlicht wurden, stellten klar, dass die Idee der eingeschränkten Nutzung des Gehirns widerlegt wurde.

Finanziell war „Lucy“ ein voller Erfolg. Das Produktionsbudget von 40 Millionen Dollar wurde mehr als elfmal so hoch eingespielt. Der Erfolg an den Kinokassen unterstreicht seine Attraktivität, trotz der Ungenauigkeiten, die mit der Prämisse des Films verbunden sind.

Es stimmt zwar, dass beim Menschen noch ein gewisses Maß an ungenutztem kognitivem Potenzial vorhanden ist, die konkrete Annahme, dass wir nur 10 % davon nutzen, geht jedoch auf historische Fehlinterpretationen zurück, darunter ein Vorwort von Lowell Thomas aus dem Jahr 1936 in dem klassischen Selbsthilfebuch „ Wie man Freunde gewinnt und Menschen beeinflusst“. Die Theorie wurde durch verschiedene wissenschaftliche Methoden gründlich widerlegt, insbesondere durch bildgebende Untersuchungen des Gehirns, die Lucys zentrale These entkräften. Obwohl Lucy möglicherweise nicht zu Johanssons besten Werken zählt, sind ihr Unterhaltungswert und ihre beeindruckenden Einspielergebnisse bemerkenswert.

Trotz Schwächen ein unterhaltsames Sci-Fi-Erlebnis

Tomatometer-Bewertungen und Zuschauerresonanz

Lucy richtet eine Waffe auf Lucy

Die Welt der Science-Fiction lebt oft von fantasievollem Geschichtenerzählen, und Lucy ist da keine Ausnahme. Selbst wenn man über die wissenschaftlichen Ungenauigkeiten hinwegsieht, bleibt der Film ein fesselndes Erlebnis, das durch Scarlett Johanssons außergewöhnliche Leistung noch unterstrichen wird. Im Jahr 2024 kehrte der Film in die globalen Top 10 von Netflix zurück und erreichte eine beachtliche Zuschauerzahl. In der Woche vom 19.bis 25. August sicherte er sich mit beeindruckenden 4, 4 Millionen Aufrufen den achten Platz und übertraf damit andere beliebte Titel wie Night School und Kingsman: The Golden Circle.

Lucys Unterhaltungswert hängt nicht nur von der wissenschaftlichen Validität ab, denn Kritiker haben die dynamische Energie und die spannenden Szenen gelobt und dem Film eine solide Bewertung von 67 % auf Rotten Tomatoes eingebracht. Im Gegensatz dazu war die Resonanz beim Publikum weniger positiv, mit einer enttäuschenden Zustimmungsrate von 47 %, was die Unzufriedenheit mit der verworrenen und weit hergeholten Handlung widerspiegelt. Derart polarisierte Kritiken lassen Zweifel an der Wahrscheinlichkeit einer Fortsetzung oder eines Spin-offs aufkommen, insbesondere wenn man bedenkt, dass Regisseur Luc Besson kein Interesse daran geäußert hat, weitere Geschichten in diesem Universum zu verfolgen, und Scarlett Johanssons Beteiligung für jede Fortsetzung von entscheidender Bedeutung wäre.

Letztlich geht es bei „Lucy“ vor allem um das Erlebnis des Geschichtenerzählens und nicht um die strikte Einhaltung wissenschaftlicher Prinzipien. Durch die Anerkennung der fantasievollen Motive kann das Publikum die kreative Landschaft des Science-Fiction-Kinos schätzen lernen.

Quellen: Journal Nature

Quelle & Bilder

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