
In jüngster Zeit haben Microsoft-Mitarbeiter zunehmend lautstark protestiert, insbesondere nach den Feierlichkeiten zum 50-jährigen Firmenjubiläum, die eher für Kontroversen als für Jubel sorgten. Ein bemerkenswerter Vorfall ereignete sich während einer Sitzung, in der Mitarbeiter mehr Transparenz innerhalb des Unternehmens forderten. Nach diesem Aufschrei drohte einigen der lautstarken Mitarbeiter die Kündigung – ein deutlicher Beweis für die harte Haltung des Unternehmens gegenüber abweichenden Meinungen. Kürzlich ergriff Microsoft erneut Disziplinarmaßnahmen und entließ zwei Mitarbeiter, die im Büro von Präsident Brad Smith in Redmond, Washington, protestiert hatten.
Kündigung nach Protest gegen Azure-Partnerschaft
Einem Reuters-Bericht zufolge ereigneten sich die Proteste am 27. August 2025, als zwei Mitarbeiter einen Sitzstreik vor Brad Smiths Büro durchführten. Ziel dieser Demonstration war es, Microsoft angesichts der eskalierenden geopolitischen Spannungen dazu zu drängen, seine Verträge mit der israelischen Regierung aufzulösen. Ein Unternehmenssprecher erklärte, der Protest stelle aufgrund des unbefugten Zutritts zum Büro des Vorstands einen schwerwiegenden Verstoß gegen die Richtlinien und den Verhaltenskodex von Microsoft dar.
Dieser Vorfall ist ein Indikator für einen breiteren Trend zum Mitarbeiteraktivismus bei Microsoft und verdeutlicht die zunehmenden Spannungen im Zusammenhang mit verschiedenen sozialen Themen im Unternehmen. Der jüngste Protest löste jedoch bei dem Technologieriesen erhebliche Bedenken aus, da er von konfrontativem Charakter geprägt war.
Die Demonstranten, die als Software-Ingenieure Anna Hattle und Riki Fameli identifiziert wurden, beteiligten sich nicht nur an dem Sit-in, sondern übertrugen ihre Aktionen auch live auf Twitch, was ihrem Anliegen zusätzliche Aufmerksamkeit verschaffte. Ein Hauptanliegen der Demonstration war die angebliche Nutzung von Azure-Diensten durch die israelische Regierung zur Überwachung von Palästinensern. Als Reaktion darauf verhängte Microsoft eine Sicherheitssperre in den Verwaltungsbereichen, um die Spannungen abzubauen.
Während mehrere andere Demonstranten festgenommen wurden, drohte Hattle und Fameli die Entlassung aufgrund schwerer Verstöße gegen die Verhaltensrichtlinien des Unternehmens. Nach dem Vorfall hielt Microsoft eine Pressekonferenz ab, auf der Brad Smith das Engagement des Unternehmens für Menschenrechte bekräftigte. Er betonte zudem, dass das Unternehmen die schwerwiegenden Vorwürfe bezüglich der Beteiligung von Azure an dem Konflikt untersucht. Smith bekräftigte, dass Störungen, die die Sicherheit am Arbeitsplatz gefährden, nicht toleriert würden.
Dieser Protest ist Teil der laufenden Kampagne „Kein Blau für die Apartheid“, in deren Rahmen immer häufiger Demonstrationen organisiert werden. Die jüngsten Entlassungen unterstreichen die Spannung zwischen dem Aktivismus der Mitarbeiter und der Null-Toleranz-Politik des Unternehmens gegenüber Sicherheitsverstößen und Störungen, die als unethisch gelten.
Schreibe einen Kommentar