Zukünftige Herausforderungen für Intel: Trumps Opposition, schwächelnde Unternehmen und wieder aufflammende Gerüchte um eine Übernahme von TSMC

Zukünftige Herausforderungen für Intel: Trumps Opposition, schwächelnde Unternehmen und wieder aufflammende Gerüchte um eine Übernahme von TSMC

Intel befindet sich derzeit in einer schwierigen Lage, die sowohl den Geschäftsbetrieb als auch die Nachhaltigkeitsbemühungen des Unternehmens gefährdet. Die jüngste Haltung der US-Regierung gegenüber der Unternehmensführung hat die Lage des Unternehmens zusätzlich verkompliziert und die Schwierigkeiten für Team Blue verschärft.

Präsident Trumps Widerstand gegen Intels CEO Lip-Bu Tan verstehen

Die Forderung des Präsidenten nach einem Führungswechsel in einem namhaften amerikanischen Unternehmen ist alarmierend – nicht nur für das Unternehmen, sondern auch für das Vertrauen der Investoren. Der Grund für diesen Widerstand ist relativ einfach. Erst gestern äußerte Senator Tom Cotton, ein Republikaner, der für seine kontroversen Ansichten in Technologiefragen bekannt ist, Bedenken gegenüber Intels CEO Lip-Bu Tan und behauptete, dessen Verbindungen zu chinesischen Unternehmen könnten eine Gefahr für die nationale Sicherheit darstellen. Senator Cotton äußerte diese Bedenken offiziell in einem Brief an den Intel-Vorstand.

Anschließend äußerte Präsident Trump seine Missbilligung gegenüber Tan und bezeichnete ihn aufgrund seiner früheren Investitionen in China als „hochgradig zerrissen“.Bemerkenswert ist, dass Senator Cotton die republikanische Sicht auf Technologie maßgeblich beeinflusst hat, indem er den CEO von TikTok trotz seiner singapurischen Staatsangehörigkeit als „Chinesen“ bezeichnete. Trumps Kritik an Tan steht also in einem breiteren Kontext.

Tim Cook und Donald Trump geben sich die Hand
Apple-Chef Tim Cook und US-Präsident Donald Trump bei einer offiziellen Veranstaltung – Bildnachweis / Win McNamee / Getty Images

Interessanterweise lobte Trump auch den ehemaligen Intel-CEO Andy Grove und deutete an, dass Grove vielleicht der letzte wirklich bewundernswerte Chef des Unternehmens war. Grove war ein lautstarker Befürworter der amerikanischen Fertigung, insbesondere mit seinem Leitartikel „Wie Amerika Arbeitsplätze schaffen kann“, in dem er sich für die Schaffung inländischer Arbeitsplätze einsetzte. Dies deutet darauf hin, dass ein Bekenntnis zur „Made in America“-Philosophie eines der Kriterien für Trumps Gunst sein könnte.

Intels Chip-Ambitionen: Ein Schwanken im Engagement für die „amerikanische Sache“

Die Formulierung „die amerikanische Sache kompromittiert“ beschreibt Intels aktuelle missliche Lage treffend. Intel, traditionell der führende Chiphersteller der USA und Sinnbild des amerikanischen Traums, hat Mühe, die Markterwartungen zu erfüllen. Im Bereich der inländischen Chipproduktion hinkt das Unternehmen Konkurrenten wie TSMC derzeit deutlich hinterher. Insbesondere Intels Bemühungen mit Nodes wie 18A und Intel 3 haben sich am Markt nicht durchgesetzt, was durch die rasante Etablierung von TSMC auf dem amerikanischen Markt vor wenigen Jahren noch verschlimmert wird.

Präsentation von Halbleiterwafern

Intel ist der größte Nutznießer des CHIPS Act, konnte die hohen Erwartungen der Regierung jedoch nicht erfüllen. Mehrere Faktoren tragen zu diesem Misserfolg bei; der Kern liegt jedoch im finanziellen Missmanagement im Zusammenhang mit der Knotenentwicklung. Im Rahmen der „5N4Y“-Strategie des ehemaligen CEO Pat Gelsinger investierte Intel massiv in die Entwicklung fortschrittlicher Knoten, erlebte bei der Umsetzung jedoch erhebliche Rückschläge.

Der Betrieb von Fabriken in Arizona und Oregon ist aufgrund wirtschaftlicher Unsicherheiten mit Verlangsamungen konfrontiert, ohne dass eine klare Erholung in Sicht wäre. Im Gegensatz dazu floriert TSMC, das erst 2023 seinen Betrieb in den USA aufnahm, derzeit und hat sich in der Chipherstellung eine führende Position erarbeitet. Dieser Wettbewerbsnachteil hat einen Dominoeffekt ausgelöst, der zu den anhaltenden Schwierigkeiten von Intel führt.

Was steht vor der Tür? Ist eine TSMC-Übernahme ein strategischer Schachzug für Intel?

Ich habe bereits eine ausführliche Analyse zu einer möglichen Fusion von Intel und TSMC verfasst. Es ist jedoch wichtig zu klären, dass eine solche Übernahme nicht rational durchführbar ist. Zwar könnte die Trump-Regierung sie aufgrund des schnellen Beitrags von TSMC zur amerikanischen Chipproduktion unterstützen, doch die Fusion zweier grundlegend unterschiedlicher Unternehmensideologien und operativer Strukturen ist unrealistisch.

Ein denkbares Szenario wäre, dass TSMC möglicherweise Intels Chip-Geschäft übernimmt und Intel damit de facto in ein eigenständiges Unternehmen umwandelt. Dies würde allerdings bedeuten, dass TSMC einem Konkurrenten hilft, was unwahrscheinlich ist, es sei denn, die US-Politik macht eine solche Fusion zur Voraussetzung für Geschäfte mit Taiwan.

Intels Consumer-Geschäft, insbesondere die Prozessorlinie, stand vor erheblichen Hürden, vor allem aufgrund der niedrigen Ausbeute des 18A-Knotens. Bemühungen, Foundry-Dienste für eigene Produkte zu nutzen, führten über mehrere Generationen hinweg nicht zu den gewünschten Ergebnissen. Dies führt zu einem anhaltenden Dilemma, da das Unternehmen versucht, seine Aktionäre von seinem Foundry-Geschäft zu überzeugen. Die Entscheidung, den 18A-Knoten sowohl für Panther Lake als auch für Nova Lake einzusetzen, unterstreicht die dringende Notwendigkeit für Intel, außergewöhnliche Produkte für Verbraucher zu liefern.

Der ehemalige CEO von Intel Products gab zu, dass das Unternehmen künftig einen vollständigen Wechsel zu TSMC für die Fertigung erwägt. Dies könnte für Team Blue die einzige Möglichkeit sein, wieder im Consumer-CPU-Markt Fuß zu fassen. Intel verfügt zwar über die Technologie zur Herstellung von Spitzen-CPUs, interne Herausforderungen bei der Aufrechterhaltung des Shareholder Value haben das Unternehmen jedoch zu suboptimalen Entscheidungen gezwungen – eine Realität, die auch der ehemalige CEO Pat Gelsinger einräumte.

Als engagierter Teil der PCMR-Community teile ich die Meinung vieler Mitglieder unserer Community, die sich wünschen, dass Intel seine Position als Marktführer zurückerobert. Dennoch bleiben erhebliche Herausforderungen bestehen, insbesondere angesichts der jüngsten Entwicklungen und des zunehmenden Drucks von prominenten Persönlichkeiten wie Präsident Trump, der die Unternehmensführung kritisiert.

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