Windows 11 Copilot-Werbung enthüllt versehentlich KI-Probleme mit einfacher Textgrößenanpassung

Windows 11 Copilot-Werbung enthüllt versehentlich KI-Probleme mit einfacher Textgrößenanpassung

In einer kürzlich gestarteten Werbevideokampagne mit dem Tech-YouTuber Judner Aura, bekannt als UrAvgConsumer, unterlief Microsofts innovativem KI-Tool Copilot ein bemerkenswerter Fehler. Die Kampagne sollte die Funktionen von Copilot demonstrieren; die Leistung der KI sorgte jedoch offenbar für Verwunderung.

Die Werbung selbst enthielt keine Live-Demonstration und bot somit alle Voraussetzungen für eine professionelle Präsentation der Copilot-Funktionen. Als UrAvgConsumer jedoch Copilot um Hilfe bat, wiederholte die KI lediglich die bereits getroffenen Auswahlen und überließ es dem Nutzer, die Entscheidungen selbst zu treffen.

Der Fehler des Copiloten im Werbevideo

Das Video, das auf Plattformen wie X, Instagram und YouTube verfügbar ist, beginnt damit, dass UrAvgConsumer die Einstellungen-App öffnet, um die Textgröße anzupassen. Nachdem er Copilot mit dem Befehl „Hey Copilot“ aktiviert hat, bittet er um Hilfe beim Vergrößern des Textes. Copilot verweist zunächst auf die Anzeigeeinstellungen und leitet den Nutzer dorthin, um die Textgröße und andere Anzeigeparameter zu ändern.

Die Textgröße lässt sich jedoch üblicherweise in den Bedienungshilfen anpassen, nicht in den Anzeigeeinstellungen, die sich hauptsächlich auf die allgemeine Skalierung beziehen. Zwar gibt es in den Anzeigeeinstellungen eine Option zum Skalieren mit der Bezeichnung „Größe von Text, Apps und anderen Elementen ändern“, diese passt jedoch alles gleichzeitig an, anstatt gezielte Änderungen zu ermöglichen.

Nachdem UrAvgConsumer die Anzeigeeinstellungen hervorgehoben hat, fragt er: „Können Sie mir zeigen, was ich als Nächstes anklicken soll?“ Copilot leitet ihn dann zu den Skalierungseinstellungen weiter, antwortet aber auf die Frage nach dem empfohlenen Prozentsatz humorvoll mit 150 % – der gleichen Skalierung, die bereits angewendet wurde. Der Nutzer ignoriert diesen Hinweis und wählt einen höheren Wert von 200 %.

Interessanterweise wurden diese Interaktionen mit Copilot ausschließlich durch die Aufforderung „Hey Copilot“ initiiert. In der Praxis muss man Copilot Vision zunächst aktivieren, manuell einschalten und dann den gewünschten App-Bildschirm freigeben, damit es ordnungsgemäß funktioniert. Die Pfeile, die die verfügbaren Optionen anzeigen, erscheinen erst, wenn Copilot Vision aktiv ist – ein Detail, das im Video nicht erwähnt wurde.

Auch wenn es leicht ist, Copilot zu kritisieren, sollte man bedenken, dass die Frage nach dem Prozentsatz die KI möglicherweise unbeabsichtigt dazu veranlasst hat, die einzig verfügbare Zahl vorzuschlagen, möglicherweise aufgrund der Annahme, dass Windows die beste Größe als empfohlene Option vorgibt.

In einem persönlichen Test von Windows Latest führten ähnliche Anfragen zu unterschiedlichen Ergebnissen. Nach der Aktivierung von Copilot Vision folgte ich denselben Anweisungen wie im Werbevideo. Zunächst hob Copilot die Anzeigeeinstellungen hervor, bevor es mich korrekt zu den Bedienungshilfen-Einstellungen für die Textgrößenanpassung führte.

Microsofts Copilot-Marketingoffensive

Ein Besuch der offiziellen Windows-Social-Media-Konten von Microsoft – auf Instagram, YouTube und X – zeigt eine überwältigende Präsenz von Inhalten rund um Copilot. Dies deutet darauf hin, dass das strategische Ziel des Unternehmens darin besteht, den Ausdruck „Hey Copilot“ in die tägliche Windows-Nutzung zu integrieren und ihnen so den Zugriff auf die kommenden Copilot-Aktionen zu ermöglichen, die sowohl für Windows 11 als auch für das sich entwickelnde Konzept des agentenbasierten Betriebssystems eine zentrale Rolle spielen.

Dieser aggressive Marketingansatz stieß jedoch nicht ohne Kritik. Diskussionen über Microsofts rasche Integration von KI haben bei Nutzern Besorgnis ausgelöst; einige äußerten sogar die Absicht, zu alternativen Betriebssystemen zu wechseln. Ein Nutzer auf X zeigte sich frustriert über das Scheitern des Videos und fragte, ob Microsoft seine Kundenbasis bezüglich der Integration von Copilot in Geräte und Systeme konsultiert habe.

Nutzerbeschwerden über Copilot in einer Videokampagne

Obwohl Fehltritte im Bereich der KI nicht ungewöhnlich sind, könnten die in einer Produktkampagne aufgetretenen Mängel potenzielle Nutzer und Kunden abschrecken. Dies wirft die Frage auf, ob Microsoft sich stärker auf die Verbesserung von Funktionen konzentrieren sollte, die bei seiner Nutzerbasis Anklang finden, insbesondere angesichts seiner dominanten Stellung auf dem Markt für Desktop-Betriebssysteme.

Branchenexperten fordern Microsoft auf, dem Feedback von Power-Usern Priorität einzuräumen. Zwar werden Verbesserungen für Entwickler versprochen, doch konkrete Verbesserungen gehen über bloße Zusicherungen hinaus.

Positiv hervorzuheben ist, dass das kürzlich erschienene Windows 11-Update vom November 2025 Lob für die Einführung wichtiger Verbesserungen erhalten hat, darunter ein anpassbares Startmenü, verbesserte Akkuanzeigen und eine verbesserte Spieleleistung sowie eine verlängerte Akkulaufzeit bei Windows-Handhelds.

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