Windows 11 24H2 führt Emoji 16.0 ein, doch das Emoji-Panel wird nicht unterstützt

Windows 11 24H2 führt Emoji 16.0 ein, doch das Emoji-Panel wird nicht unterstützt

Das mit Spannung erwartete Emoji-Update 16.0 ist nun endlich für Windows 11 verfügbar, nachdem es bereits einige Monate zuvor für Android, iOS und macOS veröffentlicht wurde. Nutzer finden in diesem Update neue Emojis wie Fingerabdruck und Schaufel, allerdings sind diese noch nicht in das Emoji-Panel integriert und nur eingeschränkt mit verschiedenen Anwendungen und Websites kompatibel.

Laut Windows Latest wurden die Emoji 16.0-Zeichen mit der Veröffentlichung von Windows 11 24H2 eingeführt, begleitet vom optionalen Update KB5064081, das im August 2025 eingeführt und während des Patch Tuesday im September weiter verteilt wurde.

Es ist faszinierend, über die Ursprünge der Emojis nachzudenken. Sie reichen bis ins Jahr 1999 zurück, als es gerade einmal 176 Symbole gab. Die Popularität der Emojis stieg zunächst in Japan, doch die Vielfalt der Plattformen und Geräte gegen Ende des Jahrzehnts unterstrich die dringende Notwendigkeit eines standardisierten Emoji-Sets.

Mit der Einführung von Unicode 6.0 im Jahr 2010 wurde das Emoji-Repertoire deutlich erweitert und um beeindruckende 722 neue Zeichen erweitert. Kurz darauf folgte mit der Veröffentlichung von iOS 5 im Jahr 2011 eine spezielle Emoji-Tastatur, die zu einer weit verbreiteten Verwendung in alltäglichen Texten und in sozialen Medien führte.

Die native Emoji-Unterstützung feierte 2013 auf Android ihr Debüt, zeitgleich mit der ersten umfassenden Emoji-Integration in Windows 8.1, bei der die Schriftart Segoe UI Emoji verwendet wurde. Zuvor wurden Emojis für Windows-Benutzer nur als schwarz-weiße Glyphen dargestellt, sofern sie nicht auf Schriftarten von Drittanbietern zurückgriffen.

Mit den im Jahr 2015 in Windows 10 eingeführten Updates und der Einführung des Emoji-Panels (Win +.) in der Version 1803 im Jahr 2018 wurden Emojis systemweit zugänglich – wenn auch inkonsistent zwischen verschiedenen Anwendungen.

Die Woche der Neugestaltung der Emojis, die 2021 parallel zur Einführung von Windows 11 über die Designsprache Fluent Emoji implementiert wurde, wurde zunächst in 2D eingeführt, ging aber bald in Symbole im 3D-Stil über.

Neue Gesichter in der Windows 11 Emoji-Sammlung

Ende August beobachtete Windows Latest die Einführung dieser neuen Emojis auf PCs mit Insider-Builds. Nach der Installation des Updates KB5064081 können auch Benutzer mit Standard-Windows 11 24H2 auf diese neuen Symbole zugreifen.

Zu den Neuerungen im Emoji 16-Update gehören sieben neue Symbole, wodurch sich die Gesamtzahl der Emojis auf 3.790 erhöht. Diese sind derzeit jedoch nicht über das Emoji-Panel verfügbar. Das bedeutet, dass Benutzer keinen systemweiten Zugriff haben und auf bestimmte Websites oder Anwendungen zurückgreifen müssen, um die neu eingeführten Emojis ohne Darstellungsprobleme anzuzeigen.

Eine bemerkenswerte Ergänzung ist das Emoji „Flagge: Sark“, das derzeit nur auf WhatsApp sichtbar ist.

Interessanterweise zeigt der iOS-Emoji-Picker das Emoji „Gesicht mit Tränensäcken“ derzeit auch nicht an, obwohl es in der Rasteransicht erscheint. Im Gegensatz dazu rendert der Android-Emoji-Picker dieses Emoji bei der Suche erfolgreich.

Kompatibilität von Emoji 16 in Windows 11

Meine Experimente mit den Emoji 16.0-Zeichen sowohl in den neuesten Insider-Builds als auch in der stabilen Version von Windows 11 zeigten einige Diskrepanzen bei der Darstellung in verschiedenen Anwendungen. In Tools wie Notepad und OneNote werden diese Zeichen korrekt angezeigt, Plattformen wie Outlook haben jedoch Probleme, sie korrekt darzustellen. Darüber hinaus werden Emojis in der Adressleiste von Microsoft Edge als leere Rechtecke angezeigt.

Meiner Erfahrung nach werden die neuen Emojis in Erstanbieteranwendungen wie Word, PowerPoint und Microsoft Teams korrekt dargestellt, in der Webversion von Word hingegen nicht. Gmail stellt die Emojis zwar effektiv dar, Google Docs, Tabellen und Keep haben dabei jedoch Probleme – eine rätselhafte Inkonsistenz.

WhatsApp unterstützt die Emoji-Updates 16.0 eindrucksvoll sowohl in der Desktop- als auch in der Webversion, und die Weboberfläche von Facebook tut dies ebenfalls. Instagram und X (früher bekannt als Twitter) bleiben jedoch hinter den Erwartungen zurück.

Diese Variabilität verdeutlicht anhaltende Probleme bei der Emoji-Darstellung in der Windows-Umgebung, die auf die unterschiedlichen Rendering-Technologien der verschiedenen Anwendungen zurückzuführen sind. Auf anderen Plattformen wie Android, iOS und macOS ist die Emoji-Implementierung hingegen reibungsloser.

Emoji-Rendering in Windows 11 verstehen

Im Wesentlichen sind Emojis Unicode-Zeichen, die vom Unicode-Konsortium zur Darstellung bestimmter Symbole zugewiesen werden. Damit diese Zeichen als farbenfrohe Emojis optisch ansprechend wirken, benötigt Windows eine spezielle Schriftart, die jedes Unicode-Zeichen mit der entsprechenden Grafik verknüpft.

Unter Windows übernimmt die Schriftart Segoe UI Emoji diese Funktion. Microsoft ist dafür verantwortlich, diese Schriftart gemäß den Unicode-Versionen auf dem neuesten Stand zu halten. Wenn Benutzer Emojis in das Emoji-Panel einfügen oder auswählen, greift Windows auf das entsprechende Symbol aus der Schriftart Segoe UI Emoji zu. Die Darstellung des Symbols in verschiedenen Textfeldern kann unterschiedlich sein, hauptsächlich aufgrund unterschiedlicher Darstellungsansätze verschiedener Anwendungen.

Anwendungen wie Microsoft Word, PowerPoint, Notepad und OneNote verwenden die DirectWrite-Rendering-API von Microsoft und bieten Zugriff auf das Fluent Emoji-Design. Im Gegensatz dazu unterstützen bestimmte ältere Anwendungen, darunter Outlook – basierend auf RichEditD2D – nur einen Bruchteil der Emoji-Zeichen.

Dieses inkonsistente Darstellungsverhalten zeigt sich im Editor, wo das Emoji zwar im Editorbereich korrekt angezeigt wird, jedoch nicht in der Titelleiste. WhatsApp funktioniert ebenfalls einwandfrei, da es unabhängig von Windows-Updates einen eigenen Emoji-Satz verwendet.

Viele webbasierte Apps, wie beispielsweise Gmail, verwenden nach Möglichkeit Segoe UI Emoji oder implementieren ihre eigenen webbasierten Schriftarten, die bereits Unicode unterstützen.

Eine anhaltende Herausforderung besteht darin, dass ältere Windows-Anwendungen noch immer auf veraltete GDI-Systeme angewiesen sind. Daher unterliegen auch viele neuere Anwendungen wie Copilot und Phone Link den Einschränkungen der traditionellen Benutzeroberfläche, was ihre Fähigkeit, aktualisierte Emoji-Designs darzustellen, beeinträchtigt.

Vollständige Emoji 16.0-Unterstützung in Windows 11 erwartet

Trotz des Soft-Launchs von Emoji 16.0 in Windows 11, der sowohl durch Insider-Builds als auch durch reguläre stabile Versionen belegt wird, deutet das Fehlen dieser Emojis im Emoji-Panel darauf hin, dass Benutzer für den Zugriff auf die offiziellen Listen von Unicode oder kompatible Websites angewiesen sind.

In der Vergangenheit hat Microsoft nach der offiziellen Freigabe von Unicode in der Regel umfassende Updates für das Emoji-Panel in Form von kumulativen Patches veröffentlicht. Emoji 15.1 beispielsweise erschien zwar im September 2023, erreichte das Emoji-Panel aber erst im Juni 2024. Basierend auf diesem Zeitplan ist davon auszugehen, dass Emoji 16.0 in den kommenden Monaten vollständig unterstützt wird.

Anhaltende Emoji-Inkonsistenzen bei Windows

Obwohl Microsofts 3D Fluent Emoji-Design zweifellos ausgefeilt ist, ist die mangelnde Konsistenz im gesamten Betriebssystem entmutigend. Sofern Benutzer nicht häufig mit Microsoft Teams interagieren, werden sie diesen neu gestalteten Emojis wahrscheinlich nur selten begegnen.

Es scheint, dass Microsoft zwei gegensätzliche Ansätze verfolgt: Der eine setzt auf innovatives Design, wie man an den Anzeigen und Designelementen von Microsoft 365 sieht, während der andere an veralteten Altsystemen festhält und einen deutlichen Mangel an Emoji-Unterstützung in Funktionen wie dem Datei-Explorer offenbart.

Diese Diskrepanz verstärkt den Eindruck, dass Windows trotz robuster Desktop-Funktionen hinter der Konkurrenz zurückbleibt. Eine effektive Lösung von Rendering-Problemen in DirectWrite, RichEdit, GDI und WebView ist unerlässlich. Andernfalls bleiben Fluent Emojis ein Vorzeigefeature und können keine einheitliche Darstellung im gesamten Betriebssystem gewährleisten.

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