Wie ein Softwareentwickler das „Antennagate“-Problem des iPhone 4 mit nur 20 Bytes löste

Wie ein Softwareentwickler das „Antennagate“-Problem des iPhone 4 mit nur 20 Bytes löste

Vor fünfzehn Jahren brachte Apple das iPhone 4 auf den Markt, ein Gerät, das für sein atemberaubendes Edelstahldesign und chemisch gehärtetes Aluminosilikatglas bekannt war. Das schlanke Unibody-Gehäuse machte es zu einem der begehrtesten Gadgets seiner Zeit. Seine Schönheit wurde jedoch durch eine große Kontroverse getrübt, die heute als „Antennagate“ bekannt ist.

Das Problem entstand, als Nutzer feststellten, dass eine bestimmte Haltung des iPhone 4 zu einem deutlichen Rückgang des Mobilfunkempfangs führte und weniger Balken angezeigt wurden. In dieser schwierigen Zeit äußerte Steve Jobs die kontroverse Bemerkung, Kunden würden das Gerät falsch halten. Diese Reaktion trug jedoch nicht dazu bei, die Gegenreaktion zu beruhigen, die schließlich zu einer Sammelklage führte und Apple zwang, sich dem Sturm der öffentlichen Proteste zu stellen.

Heute präsentierte der Softwareentwickler Sam Henri Gold mit nur 20 Byte Code eine einfache Lösung für das langjährige iPhone-4-Dilemma. Gold gelang dieser Durchbruch durch einen sorgfältigen Vergleich des ursprünglichen iOS-Codes mit einem späteren Update. Seine Analyse ergab, dass der Kerncode einwandfrei war; vielmehr war es die Lookup-Tabelle, die das Missverständnis bezüglich des Empfangs verursacht hatte.

Gold stellte fest, dass Apple bei der Umrechnung von Bytes in dBm-Werte zu optimistische Parameter festgelegt hatte. Die meisten Benutzer sahen daher zwar durchgehend 4–5 Balken, die Signalstärke sank jedoch stark ab, wenn das Gerät in einer bestimmten Haltung gehalten wurde, was bei den Benutzern zu Frustration führte.

Mit dem Update wurden die Signalanzeigewerte neu kalibriert, um genauere Messwerte anzuzeigen. Dadurch ist es weniger wahrscheinlich, dass die Balken unter fünf fallen. Golds Ergebnisse untermauern somit Apples ursprüngliche Behauptung, das Problem sei grundsätzlich softwarebedingt.

Die Kosten und Entschädigungen im Antennagate-Skandal

Die Folgen des Antennagate-Vorfalls hatten einen hohen Preis: Apple kostete rund 175 Millionen Dollar. Später legte das Unternehmen eine Zusammenfassung seiner internen Untersuchung vor und bestätigte, dass der Algorithmus zur Anzeige der Signalstärke fehlerhaft war.

„Bei genauerer Untersuchung stellten wir verblüfft fest, dass die Formel zur Berechnung der anzuzeigenden Signalstärke völlig falsch ist. Unsere Formel zeigt bei einer bestimmten Signalstärke oft fälschlicherweise zwei Balken mehr an als vorgesehen. Beispielsweise zeigen wir manchmal vier Balken an, obwohl nur zwei Balken angezeigt werden sollten. Nutzer, die bei einer bestimmten Haltung ihres iPhones einen Abfall der Signalstärke um mehrere Balken beobachten, befinden sich höchstwahrscheinlich in einem Gebiet mit sehr schwacher Signalstärke. Sie wissen es jedoch nicht, weil wir fälschlicherweise vier oder fünf Balken anzeigen. Der starke Abfall der Signalstärke liegt daran, dass die hohen Balken nie real waren.“

Um die Unzufriedenheit seiner Kunden zu lindern, bot Apple betroffenen Gerätebesitzern ein Bumper- bzw. Case-Programm an. Das Unternehmen stellte 175 Millionen US-Dollar bereit, um die finanziellen Folgen des fehlerhaften Antennendesigns zu beheben. Wie die Geschichte zeigt, überarbeitete Apple später sein Design mit dem iPhone 4S und umging damit ähnliche Probleme erfolgreich.

Weitere Informationen finden Sie unter: Sam Henri Gold

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