Warum die erweiterte Schnittfassung von World War Z den Film zwar verbessert, ihn aber nicht rettet

Warum die erweiterte Schnittfassung von World War Z den Film zwar verbessert, ihn aber nicht rettet

World War Z, unter der Regie von Marc Forster, wurde in einer erweiterten Schnittfassung veröffentlicht, die die Laufzeit des Originalfilms um weitere sieben Minuten verlängert. Trotz dieser Verlängerung behebt die erweiterte Version jedoch nicht vollständig die erzählerischen Mängel, die die Kinoveröffentlichung plagten. Der Weg auf die große Leinwand war lange vor seinem Debüt im Juni 2013 voller Produktionsherausforderungen und kreativer Streitigkeiten, was bei Kritikern und Publikum gleichermaßen zu Skepsis führte. Doch entgegen dieser Bedenken erhielt World War Z eine gemischte bis positive Rezeption und erzielte beträchtliche Einspielergebnisse.

In seiner endgültigen Form wurde der Film erheblich neu gedreht und das Drehbuch überarbeitet, was letztendlich zur Straffung der Charaktere und Schlüsselsequenzen führte. Die Handlung dreht sich hauptsächlich um Brad Pitts Figur, der auf der Suche nach einem Heilmittel für eine verheerende Pandemie eine trostlose, von Zombies verseuchte Landschaft durchquert. Der Film besitzt zwar nicht die erzählerische Tiefe anderer angesehener Zombiefilme wie 28 Days Later, schafft es aber, das Publikum durch Action und Spektakel zu fesseln. Dies wirft die Frage auf: Bietet die erweiterte Ausgabe von World War Z ein umfassenderes Erlebnis als die Kinofassung?

Der Extended Cut von World War Z bietet eine vertraute Zombie-Erzählung

Action-Sequenzen stehen im Mittelpunkt

World War Z-Szene
Zombie-Szene
Brad Pitt in World War Z

Man könnte erwarten, dass die erweiterte Schnittfassung von World War Z die traditionelle Zombie-Apokalypse-Erzählung des Films vertieft, doch in Wirklichkeit werden hauptsächlich mehrere Action-Sequenzen hinzugefügt und die Intensität bestehender Momente gesteigert. Diese Ergänzungen mögen zwar den Spannungsgrad für die Zuschauer erhöhen, heben den Film aber nicht über die typischen Angebote des Survival-Horror-Genres hinaus.

Insgesamt spricht das siebenminütige erweiterte Segment vor allem Zuschauer an, die mit der PG-13-Einstufung des Originalfilms unzufrieden sind, da es bestimmte Sequenzen für ein potenziell spannenderes Seherlebnis überdehnt. Dennoch folgt die erweiterte Schnittfassung eng der bestehenden Erzählung – Brad Pitts Figur kämpft in verschiedenen Szenen gegen einen Schwarm Zombies –, ohne eine wesentlich überarbeitete Handlung zu versprechen.

Wer eine tiefgründigere Handlung erwartet, wird von der erweiterten Ausgabe letztlich enttäuscht. Obwohl ursprünglich eine reichhaltigere Palette menschlicher Geschichten und Charaktererforschung geplant war, wird die bestehende Handlung in der erweiterten Fassung lediglich mit zusätzlicher Action überfrachtet und so ihr thematisches Potenzial verwässert.

Keine wesentlichen Änderungen an der Handlung im Extended Cut

Erhöhte Gewaltbereitschaft könnte nachhallen

Brad Pitt in Aktion
Zombies im Weltkrieg Z
Szene aus World War Z

Letztendlich definiert die erweiterte Schnittfassung von World War Z die zugrunde liegende Geschichte nicht neu. Das intensivere Blutvergießen und die Darstellung groteskerer Zombies könnten jedoch für einige Zuschauer den Nervenkitzel des Films erhöhen. Dieses höhere Horrorniveau kann die Überlebens-Action packender und lebensechter machen, allerdings auf Kosten einer tieferen erzählerischen Auseinandersetzung.

Vergleich mit dem World War Z-Roman

Eine abweichende Anpassung

Quellenmaterial für World War Z
Gerry Lane Charakter
Brad Pitt Charakter
Zombie-Apokalypse
Actionszene in World War Z

World War Z ist eine Adaption von Max Brooks‘ gefeiertem Roman, der sich um eine globale Zombie-Epidemie dreht. Bei seinem Kinostart beklagten Kritiker, wie sehr der Film von seiner Vorlage abwich, so dass er kaum einer authentischen Adaption ähnelte. Während man erwarten könnte, dass die erweiterte Schnittfassung Elemente wieder aufleben lässt, die näher am Buch liegen, bleibt die Realität, dass keine der beiden Versionen die Essenz von Brooks‘ Erzählung getreu verkörpert.

Brooks‘ Originalgeschichte wird aus einer Vielzahl von Blickwinkeln erzählt und hat keinen einzelnen Protagonisten. Anstatt sich auf eine Figur zu konzentrieren, präsentiert das Buch eine Zusammenstellung persönlicher Berichte von Menschen aus aller Welt, die ihre Erfahrungen während der Apokalypse detailliert beschreiben, darunter die von Medizinern, Militärangehörigen und gewöhnlichen Zivilisten, die ums Überleben kämpften.

Leider bringen die in der erweiterten Fassung hinzugefügten Actionsequenzen die Handlung nicht auf die Tiefe und Breite des Romans. Eine so komplexe Erzählung zu adaptieren ist keine leichte Aufgabe, und die Filmemacher entschieden sich, den Rahmen einzuschränken, indem sie Brad Pitts Gerry Lane bei seiner Suche nach einer Lösung der Krise in den Mittelpunkt stellten. Zwar legt die erweiterte Fassung einen stärkeren Schwerpunkt auf Gewalt – was die bildhaften Beschreibungen des Buches widerspiegelt –, doch spiegelt sie letztlich nicht die thematische Tiefe wider, die in Brooks‘ Werk zu finden ist.

Obwohl der Roman Gewalt als natürliche Folge einer weltweiten Katastrophe andeutet, verweilt er nicht dabei; das Blutvergießen dient vielmehr als Hintergrund für die größere Erzählung. Abschließend lässt sich sagen, dass sich die erweiterte Schnittfassung von World War Z nicht wesentlich von der Kinofassung unterscheidet und dass auch keine der beiden Adaptionen dem Ausgangsmaterial vollständig gerecht wird.

Quelle & Bilder

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