Rückblick auf die letzte Staffel von „What If…?“
Während wir uns dem Ende der dritten und letzten Staffel von What If…? nähern , macht sich ein Gefühl von Nostalgie breit, das mit Traurigkeit vermischt ist. Diese Serie hat sich auf ein Gebiet des Geschichtenerzählens begeben, das manche für unnötig halten, und doch hat sie dem Marvel Cinematic Universe (MCU) eine einzigartige Gelegenheit geboten, seine weitläufige Erzähllandschaft zu erkunden und zu bereichern. Für diese Erkundung kann das Publikum Dankbarkeit ausdrücken.
Eine Reise durch alternative Realitäten
Ursprünglich als Anthologie-Serie konzipiert, hat sich What If…? zu einer hauptsächlich zusammenhängenden Multiversum-Saga entwickelt. Einige Episoden fügen sich nahtlos in die übergreifende Erzählung des Wächters ein, während andere, wie „What If… Happy Hogan Saved Christmas?“, eher skurrile Ablenkungen sind. Dennoch herrscht eine Gemeinsamkeit vor: Jede Episode hat eine flotte Laufzeit von etwa 30 Minuten.
Charakterentwicklung vs. actiongeladene Geschichten
Der kompakte Zeitrahmen der Show hat ihren Fokus zwangsläufig auf Actionsequenzen verlagert, oft auf Kosten der Charakterentwicklung. Obwohl es vernünftig ist, dass What If…? alternative Szenarien erforscht, kann man nicht anders, als sich eine tiefere Erforschung der einzelnen Charakterbögen zu wünschen. Die fesselndsten Aspekte liegen oft in den alternativen Helden und ihren dynamischen Interaktionen, insbesondere wenn sie sich mit unwahrscheinlichen Gefährten außerhalb der bekannten MCU-Erzählung zusammentun.
Vielfältige Avengers-Aufstellungen
Die verschiedenen Versionen der Avengers, die in dieser Serie eingeführt wurden, waren nichts weniger als spektakulär. In der ersten Folge der dritten Staffel, „What If… The Hulk Fought the Mech Avengers?“, erleben die Zuschauer beispielsweise eine überzeugende Besetzung, die Sam Wilson, Bruce Banner und eine eklektische Mischung von Charakteren wie Bucky Barnes, Monica Rambeau und Moon Knight umfasst. Diese Vielfalt ist erfrischend, insbesondere angesichts der Tatsache, dass viele dieser Helden aufgrund von Handlungsbeschränkungen oder realen Terminkonflikten oft an den Rand gedrängt werden. „ What If…?“ bietet diesen Charakteren eine verlockende Gelegenheit, sich zu engagieren und neue Allianzen zu schmieden.
Das Bedürfnis nach größerer Tiefe
Die beschränkte Laufzeit von 30 Minuten verhindert jedoch weiterhin eine tiefere Erforschung der Motivationen und Gefühlswelten dieser Charaktere. Im Gegensatz zu den etablierten Helden des MCU lassen diese Varianten in Bezug auf die Charaktereinsicht viel zu wünschen übrig. Obwohl beispielsweise die Kameradschaft zwischen Bruce und Sam erkundet werden konnte, wurden der Serie nur flüchtige Szenen gewidmet, wodurch es letztlich nicht gelang, eine wirkliche Tiefe zu vermitteln.
Universal Shorts – Ein breiterer Trend
Dieses Problem des eingeschränkten Geschichtenerzählens ist nicht nur What If…? vorbehalten . Mehrere Marvel-Serien sowie Produktionen des Star Wars-Franchises und andere Disney+-Originale wie Percy Jackson stehen vor ähnlichen Herausforderungen. Schon zusätzliche 10 Minuten könnten die Charaktererkundung und Handlungsentwicklung deutlich verbessern. Trotz Budgetbeschränkungen führt die Beschränkung auf eine halbe Stunde oft zu kritischen erzählerischen Kürzungen, wodurch diese Shows ihr volles Potenzial nicht entfalten können. Mit mehr Zeit könnten sie sowohl ihre fantasievollen Prämissen als auch die tiefgründigen emotionalen Reisen beliebter Charaktere vertiefen.
Die wahre Essenz des Multiversums erforschen
Die Essenz des Multiversums geht über bloße Handlungswendungen und Cameo-Auftritte hinaus; es sollte sich grundsätzlich mit den zentralen Auswirkungen dieser alternativen Realitäten auf unsere Lieblingscharaktere befassen. Dieser wichtige Aspekt wurde sowohl in „ What If…?“ als auch in der umfassenderen Multiverse Saga häufig übersehen.
„Das Multiversum ist mehr als Handlungswendungen und Cameos; es sollte darum gehen, wie diese Handlungswendungen unsere Lieblingscharaktere bis ins Mark beeinflussen.“
Die Erforschung derart differenzierter Erzählungen würde die Erzählung in „ What If…?“ auf ein höheres Niveau heben und sie besser auf die Erwartungen eines gefesselten Publikums abstimmen.
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