Warum die meisten Windows 11-Benutzer auf Antivirensoftware verzichten können

Warum die meisten Windows 11-Benutzer auf Antivirensoftware verzichten können

Obwohl allgemein empfohlen wird, ein Antivirenprogramm für die Online-Sicherheit zu verwenden, stellen viele Windows 11- Benutzer möglicherweise fest, dass sie auch ohne Antivirensoftware von Drittanbietern sicher arbeiten können. Indem Sie sicherstellen, dass Ihr System auf dem neuesten Stand bleibt und sichere Browsing-Praktiken einhalten, können die integrierten Sicherheitsfunktionen von Windows 11 für Ihren Online-Schutz ausreichend sein.

Umfassende Sicherheitslösungen in Windows 11

Übersicht über die Windows-Sicherheitsfunktionen

Windows Security hat sich seit seiner Einführung deutlich weiterentwickelt. Einst belächelt, hat es sich zu einem robusten, in das Betriebssystem integrierten Sicherheitsframework entwickelt. Diese Suite kombiniert verschiedene Komponenten, darunter Microsoft Defender Antivirus, Windows Firewall und Smart App Control, und bietet so einen beeindruckenden Schutz vor Online-Bedrohungen. Hier ist ein genauerer Blick auf die Funktionen von Windows Security:

  • Viren- und Bedrohungsschutz: Bietet neben manuellen Scanoptionen sowohl herkömmliche als auch verhaltensbasierte Erkennung von Malware.
  • Firewall- und Netzwerkschutz: Reguliert effektiv den Netzwerkverkehr und blockiert unbefugten Zugriff.
  • App- und Browser-Kontrolle: Enthält einen SmartScreen-Filter, der schädliche Websites und Downloads identifiziert und blockiert.
  • Gerätesicherheit: Überwacht Hardware-Sicherheitsfunktionen wie sicheres Booten und Kernisolierung.
  • Kontoschutz: Verwaltet Kontoanmeldemethoden und überwacht regelmäßig die Kontosicherheit.
  • Geräteleistung und -zustand: Bietet eine schnelle Beurteilung des Zustands Ihres Geräts und identifiziert potenzielle Probleme.

Die Wirksamkeit dieser Suite wird durch ihre Leistung in AV-TEST-Tests Anfang 2025 belegt. Microsoft Defender erreichte dort in allen Kategorien – Schutz, Leistung und Benutzerfreundlichkeit – die perfekte Note 6, 0. Diese hohe Bewertung unterstreicht die starke Abwehr fortgeschrittener Malware-Bedrohungen. Sie führt zu vernachlässigbaren Systemauswirkungen von 1 % bei Dateidownloads bis zu 23 % beim Aufrufen von Websites – und das alles ohne Fehlalarme.

Microsoft Defender Antivirus-Bewertungen (Februar 2025)
Tashreef Shareef / MakeUseOf /

Windows Security arbeitet nahtlos im Hintergrund und aktualisiert seine Virendefinitionen regelmäßig ohne Benutzereingriff. Dies führt zu einer beeindruckend niedrigen CPU-Auslastung während aktiver Scans. Selbst während meiner Tests lag die CPU-Auslastung zwischen 11 % und 14 %, was nur minimale Auswirkungen auf die Gesamtsystemleistung zeigt.

Für Nutzer von Microsoft Edge ermöglicht die Integration des SmartScreen-Filters proaktives Scannen von Websites und Downloads. Aber auch wenn Sie Browser wie Chrome, Firefox oder Opera bevorzugen, schützt Sie Windows Security durch den Netzwerkschutz. Dieser gibt Systemwarnungen aus, wenn potenzielle Bedrohungen außerhalb Ihres Browsers erkannt werden. Da moderne Browser über robuste Sicherheitsfunktionen verfügen, können Nutzer unabhängig von der gewählten Plattform sicher im Internet surfen.

Es ist wichtig zu beachten, dass Windows Security und Microsoft Defender zwar oft synonym verwendet werden, aber leicht unterschiedliche Funktionen erfüllen. Microsoft Defender ist jetzt eine eigenständige Anwendung, die als Teil der Microsoft 365-Suite angeboten wird und Funktionen wie VPN und Identitätsüberwachung sowie eine zentrale Verwaltung aller Geräte Ihres Kontos umfasst.

Steigern Sie Ihre Sicherheit mit Best Practices

Keine Antivirenlösung, egal wie effizient, kann Sie vollständig vor Bedrohungen schützen, wenn grundlegende Sicherheitsmaßnahmen ignoriert werden. Mit praktischen Sicherheitsstrategien können Sie Ihre Online-Sicherheit erheblich verbessern.Öffnen Sie beispielsweise keine fragwürdigen E-Mail-Anhänge und laden Sie keine Raubkopien von Software oder Filmen herunter, da diese oft unerwünschte Malware und Werbeweiterleitungen enthalten.

Eine der wichtigsten Sicherheitsmaßnahmen ist die ständige Aktualisierung Ihres Windows-Betriebssystems. Viele erfolgreiche Cyberangriffe nutzen Schwachstellen aus, die bereits in früheren Updates behoben wurden. Dies gilt auch für Ihren Webbrowser und andere Anwendungen, deren Update-Benachrichtigungen – obwohl manchmal lästig – häufig wichtige Sicherheitspatches enthalten.

Grundlegende Online-Sicherheitspraktiken

Die Passwortverwaltung ist eine weitere häufige Schwachstelle. Anstatt dasselbe Passwort für mehrere Konten zu verwenden, erstellen Sie für jedes Konto ein individuelles, komplexes Passwort. Ein Passwort-Manager unterstützt Sie bei der Erstellung und Speicherung sicherer Passwörter und stärkt so Ihre Online-Abwehr.

Das zweischneidige Schwert der Antivirensoftware von Drittanbietern

Sicherheitslösungen von Drittanbietern bieten zwar wertvolle Funktionen, ihre Wirksamkeit kann jedoch je nach Softwareanbieter stark variieren. Beispielsweise bieten bestimmte Antivirenprogramme wie Avast Warnungen zur Webcam-Überwachung, während viele Premium-Suiten mittlerweile Funktionen zum Schutz vor Identitätsdiebstahl und zur Erkennung von Passwortlecks bieten und das Darknet nach kompromittierten Anmeldeinformationen durchsuchen.

Einige Tools von Drittanbietern bieten zudem erweiterte Kindersicherungen und integrierte VPN-Dienste und bieten so zusätzliche Sicherheitsebenen, die in Windows Security nicht standardmäßig enthalten sind. Darüber hinaus können diese Antivirenlösungen als zusätzliche Maßnahme dienen und zusätzliche Bewertungen des Gesamtzustands Ihres Systems liefern. Ein Nachteil besteht jedoch darin, dass Windows die integrierten Sicherheitsfunktionen deaktivieren kann, wenn die Installation eines Antivirenprogramms eines Drittanbieters erkannt wird.

Allerdings können viele Antivirenprogramme von Drittanbietern Ihre Systemressourcen überlasten und die Leistung beeinträchtigen. Insbesondere kostenlose Antivirenprogramme dienen oft als Anreiz für den Verkauf von Premium-Diensten. Sie enthalten lästige Upgrade-Erinnerungen und haben Auswirkungen auf die Privatsphäre durch die Datenerfassung, was für frustrierende Nutzer sorgt.

Persönlich habe ich mich aufgrund meiner strengen Sicherheitsgewohnheiten und der erheblichen Fortschritte bei der Windows-Sicherheit entschieden, seit mehreren Jahren keine Antivirenprogramme von Drittanbietern auf meinem Hauptrechner zu verwenden. Dennoch nutze ich im Rahmen meiner beruflichen Aufgaben ein Antivirenprogramm von Drittanbietern auf meinem Testrechner.

Letztendlich liegt die Entscheidung bei Ihnen. Wenn Sie glauben, dass die zusätzlichen Funktionen von Antivirensoftware von Drittanbietern für Sie von Vorteil sind, könnte sich die Investition lohnen. Für die meisten Benutzer, die solide Sicherheitspraktiken einhalten und ihre Systeme auf dem neuesten Stand halten, bietet Windows Security dennoch zuverlässigen Schutz für den Alltag.

Häufig gestellte Fragen

1. Reicht Windows Security aus, um mich vor allen Online-Bedrohungen zu schützen?

Für die meisten Benutzer bietet Windows Security in Kombination mit regelmäßigen Updates und sicheren Browserpraktiken ausreichenden Schutz vor verschiedenen Online-Bedrohungen. Für maximale Effektivität ist es wichtig, diese integrierten Schutzmechanismen durch gute Sicherheitsgewohnheiten zu ergänzen.

2. Sollte ich anstelle von Windows Security eine Antivirensoftware eines Drittanbieters in Betracht ziehen?

Wenn Sie erweiterte Funktionen wie Schutz vor Identitätsdiebstahl oder Webcam-Überwachung benötigen, kann ein Antivirenprogramm eines Drittanbieters hilfreich sein. Für den alltäglichen Gebrauch und bei entsprechenden Sicherheitsmaßnahmen reicht jedoch oft die integrierte Windows-Sicherheit aus.

3. Welche wesentlichen Sicherheitspraktiken sollte ich befolgen?

Zu den wichtigsten Sicherheitsmaßnahmen gehören die regelmäßige Aktualisierung Ihres Betriebssystems und Ihrer Anwendungen, die Verwendung starker, eindeutiger Passwörter (die ggf.von einem Passwort-Manager verwaltet werden), die Vermeidung verdächtiger Downloads und E-Mail-Anhänge sowie sichere Surfgewohnheiten.

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