
Wir halten scheinbar harmlose Links oft für selbstverständlich, doch Clickjacking kann dieses Vertrauen zerstören. Dieser Leitfaden beleuchtet nicht nur die Gefahren von Clickjacking, sondern bietet auch praktische Schritte zur Stärkung Ihrer Online-Sicherheit.
Clickjacking verstehen: Was Sie wissen müssen
Clickjacking, auch bekannt als UI-Angriffe (User Interface Redress Attacks), ist eine bösartige Taktik, bei der Cyberkriminelle Schaltflächen, Links oder andere anklickbare Elemente einer Webseite kapern. Indem sie unsichtbare oder transparente Overlays über echte Website-Elemente legen, verleiten Angreifer Nutzer dazu, schädliche Links anstelle der beabsichtigten zu aktivieren.
Stellen Sie sich vor, Sie besuchen eine Website, um ein kostenloses E-Book herunterzuladen, und stellen fest, dass ein verstecktes Overlay stattdessen Malware oder einen Keylogger installiert. Diese betrügerische Manipulation verändert die HTML-Struktur der Website – mithilfe von Iframes und CSS (Cascading Style Sheets) –, um Benutzer zu täuschen.

Clickjacking ist besonders gefährlich, da es auf legitimen Websites auftreten kann und Benutzer ihre Abwehrmaßnahmen vernachlässigen. Unbemerkt von ihnen kann jeder Klick Angreifern unbefugten Zugriff auf ihre persönlichen Daten und Geräte gewähren.
Zu den gängigen Methoden des Clickjackings gehören:
- Transparente Overlays, die legitime Schaltflächen verdecken
- Click-Event-Dropping: Klicks scheinen nicht zu reagieren, lösen aber versteckte Aktionen aus.
- Neupositionierung von Elementen, um den Benutzer zu verwirren
- Scrollen mit irreführenden Popups
- Cropping-Angriffe, die auf bestimmte Webseiten-Steuerelemente abzielen
In weniger schwerwiegenden Fällen, wie beispielsweise dem Abfangen von Likes in sozialen Medien (Likejacking), interagieren Nutzer versehentlich mit Spam-Konten oder -Inhalten. Weitere Varianten sind Cookiejacking, Filejacking und Cursorjacking, die die Vielschichtigkeit dieser Angriffe verdeutlichen.
Warum Clickjacking Ihre Abwehrmaßnahmen umgeht
Die Angst vor Clickjacking rührt daher, dass es der Erkennung durch herkömmliche Antiviren- und Anti-Malware-Software entgeht. Da diese Angriffe oft seriöse Websites nutzen und nicht immer Malware installieren, erkennen herkömmliche Antivirenlösungen die Gefahr oft nicht.
Moderne Browser verfügen zwar über integrierte Schutzmaßnahmen, doch die sich ständig weiterentwickelnden Taktiken von Cyberkriminellen führen dazu, dass sie immer neue Angriffsflächen finden. Einfache Clickjacking-Versuche werden in der Regel abgewehrt, doch komplexere Methoden wie Double-Clickjacking stellen ein erhebliches Risiko dar.
Beim Double-Clickjacking wird die irreführende Einblendung eingeblendet, bevor ein zweiter Klick erfolgt. Dadurch können ahnungslose Nutzer beispielsweise zweimal klicken, um eine Aktion zu bestätigen, obwohl sie damit unberechtigte Berechtigungen erteilen oder schädliche Plug-ins installieren.

Dieser ausgeklügelte Clickjacking-Ansatz betrifft nicht nur Desktop-Browser, sondern zielt auch durch Doppeltipp-Aufforderungen auf mobile Benutzer ab, wodurch der Kreis potenzieller Opfer vergrößert wird.
Stärken Sie sich: Schutzstrategien gegen Clickjacking
Die wichtigste Verteidigung gegen herkömmliche Clickjacking-Angriffe ist die Aktualisierung Ihres Browsers. Obwohl Double-Clickjacking eine neuere Bedrohung darstellt, suchen und implementieren Entwickler kontinuierlich Sicherheitsupdates, um den Schutz zu verbessern.
Ebenso wichtig ist die Pflege von Plugins und Erweiterungen. Angreifer nutzen häufig Schwachstellen in veralteten Plugins aus, die das Website-Verhalten verändern, indem sie ihren eigenen schädlichen Code über zugängliche Elemente legen.
Erhöhen Sie Ihre Wachsamkeit, indem Sie Ihre Klicks und die auf Webseiten angezeigten Eingabeaufforderungen genau beobachten. Erscheint plötzlich ein Wrapper wie eine Bestätigungsanfrage auf einer Website, auf der es zuvor keine gab, ist dies ein potenzielles Warnsignal für einen Clickjacking-Versuch. Führen Sie kontrollierte Tests durch, indem Sie auf verschiedene Links und Schaltflächen klicken, um zu prüfen, ob sie ein konsistentes Verhalten zeigen.
Achten Sie beim Klicken auf Hyperlinks darauf, dass diese zum gewünschten Ziel führen. Im Zweifelsfall widerstehen Sie dem Drang, erneut zu klicken. Sollte Ihr Werbeblocker die Aktion unterbrechen, prüfen Sie die Benachrichtigungen, bevor Sie fortfahren.
Nutzen Sie URL-Scan-Tools, um die Sicherheit unbekannter Websites oder solcher mit verdächtigen Aktivitäten zu überprüfen. Hier sind einige hilfreiche Ressourcen für solche Untersuchungen:

- URL ungültig
- VirusTotal – Ideal zur Überprüfung von Download-Links
- urlscan.io
- Google Transparenzbericht
- Hybridanalyse
Einige Antivirenprogramme bieten Browsererweiterungen, die Benutzer vor Websites mit fragwürdigem Ruf warnen und so einen zusätzlichen Schutz gegen Clickjacking und bösartige Links bieten.
Beachten Sie auch das Risiko gefälschter Websites. Achten Sie darauf, wichtige URLs korrekt einzugeben, denn selbst ein kleiner Tippfehler (z. B.„maketecheasier.com“ statt „maketecheasyer.com“) kann Sie in die Irre führen. Glücklicherweise unterstützt Google Chrome aktiv bei der Erkennung solcher Fehler.
Vermeiden Sie Pop-ups, die zu verlockend oder Clickbait-artig wirken. Eine verlockende Gewinnbenachrichtigung ist oft eine Clickjacking-Masche oder Phishing-Falle. Halten Sie daher den Cursor davon fern. Auch verdächtige Werbung ist mit Vorsicht zu genießen, obwohl Ad-Blocker diese Gefahr deutlich verringern.
Die wachsende Herausforderung des Clickjacking
Browserentwickler und Websitebetreiber haben zwar große Fortschritte im Kampf gegen Clickjacking erzielt, doch Double-Clickjacking ist wieder auf dem Vormarsch. Daher ist die Wachsamkeit der Nutzer unerlässlich. Um sich vor solchen manipulativen Techniken zu schützen, sollten Sie beim Surfen vorsichtig und aufmerksam bleiben.
Auch wenn herkömmliche Antivirenprogramme Clickjacking möglicherweise übersehen, sollten Sie sich durch die Installation zuverlässiger Antiviren- oder Anti-Malware-Lösungen vor anderen Cyberbedrohungen schützen. Hilfe bei der Auswahl der richtigen Software finden Sie in unserem Leitfaden mit einem Vergleich verschiedener Optionen.
Bildnachweis: Unsplash. Alle Screenshots von Crystal Crowder.
Häufig gestellte Fragen
1. Wie kann ich feststellen, ob ich Opfer von Clickjacking bin?
Anzeichen für Clickjacking sind beispielsweise unerwartete Bestätigungs- oder Aktionsaufforderungen, die vorher nie erschienen sind, ungewöhnliche Weiterleitungen beim Anklicken von Links oder plötzliche Änderungen im Erscheinungsbild einer Website.
2. Ist Clickjacking vor allem auf bestimmten Websites eine Bedrohung?
Clickjacking kann auf jeder Website vorkommen, ist aber auf seriösen Seiten häufiger, da Nutzer weniger vorsichtig bleiben, wenn sie der Plattform vertrauen. Seien Sie daher stets wachsam, auch auf bekannten Websites.
3. Welche Tools können mir helfen, mich vor Clickjacking zu schützen?
Um sich vor Clickjacking zu schützen, halten Sie Ihren Browser auf dem neuesten Stand, verwenden Sie seriöse Antivirenlösungen mit Browserschutzfunktionen und nutzen Sie URL-Scan-Tools wie VirusTotal oder URL Void, bevor Sie auf verdächtige Links klicken.
Schreibe einen Kommentar ▼