TSMC-Gründer Morris Chang übte scharfe Kritik an Intels Einstieg in die Chipherstellung und meinte, das Unternehmen hätte sich besser auf den aufstrebenden KI-Sektor konzentrieren sollen.
Morris Changs Meinung zur Geschäftsstrategie von Intel
Intel, oft als „Team Blue“ bezeichnet, steht derzeit vor großen Herausforderungen in der Halbleiterindustrie. Das Unternehmen hat nicht nur mit erheblichen finanziellen Rückschlägen zu kämpfen, sondern auch mit Unsicherheiten in der Führung nach dem unerwarteten Rücktritt von CEO Pat Gelsinger. In diesen turbulenten Zeiten, so Chang, hätte Intel seine Bemühungen von Foundry-Diensten abwenden und sich stattdessen auf Möglichkeiten im Bereich der künstlichen Intelligenz konzentrieren sollen.
Ich weiß nicht, warum Pat zurückgetreten ist. Ich weiß nicht, ob seine Strategie schlecht war oder ob er sie nicht gut umgesetzt hat … Verglichen mit KI schien er sich mehr darauf zu konzentrieren, eine Gießerei zu werden. Natürlich scheint es jetzt, dass (Gelsinger) sich auf KI hätte konzentrieren sollen.
Derzeit haben sie weder eine neue Strategie noch einen neuen CEO. Beides zu finden ist sehr schwierig.
– TSMC-Gründer Morris Chang über Reuters
Changs Aussagen spiegeln eine deutliche Veränderung der Marktdynamik wider und zeigen, wie Intel, einst ein Marktführer, darum kämpft, seine Position in einem sich rasch entwickelnden Marktumfeld zu behaupten. Seine Kommentare unterstreichen die Befürchtungen, dass die Intel Foundry Services (IFS) sich noch nicht in den Mainstream-Märkten etabliert haben, da der mit Spannung erwartete 18A-Knoten derzeit nicht die Erwartungen erfüllt.
Im Gegensatz dazu haben sich Intels Konkurrenten, insbesondere AMD und NVIDIA, geschickt in der KI-Landschaft positioniert und können mit beeindruckenden Portfolios aufwarten, die ihnen beträchtliche Marktanteile eingebracht haben. Intels Gaudi-KI-Beschleuniger konnten unterdessen keine nennenswerten Umsätze erzielen, was auf eine schleppende Leistung im KI-Bereich im Vergleich zu seinen Konkurrenten hindeutet. Dieser Trend wirft Fragen zur Wirksamkeit von Intels diversifiziertem Ansatz auf, der oft als „Alleskönner“ beschrieben wird.
Mit dem Rücktritt von Gelsinger, einem prominenten Unterstützer der Intel Foundry-Initiative, ist es wahrscheinlich, dass das Unternehmen seine Geschäftsstrategie entscheidend ändern wird. Der Fokus könnte sich zunehmend auf die Stärkung der Fertigungskapazitäten richten und die Ambitionen der Chip-Entwicklung auf absehbare Zeit in den Hintergrund rücken.
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