
Trumps umstrittene Bemerkungen nach dem Flugzeugabsturz in Washington D. C.
Angesichts des tragischen Flugzeugabsturzes in Washington, bei dem über 60 Menschen ums Leben kamen, hat der ehemalige Präsident Donald Trump versucht, eine Erklärung zu liefern. Einige Republikaner glauben jedoch, dass ein anderer Ansatz – Schweigen – angemessener wäre.
Social-Media-Statements und Kritik
Auf seiner Plattform Truth Social erläuterte Trump die Umstände des Unfalls, bei dem ein US-Militärhubschrauber mit einem Jet der American Airlines über dem Potomac River kollidierte. In seinem Beitrag stellte Trump verschiedene Fragen zu den Handlungen der Piloten und Fluglotsen und brachte seine Unzufriedenheit zum Ausdruck, indem er den Vorfall als „NICHT GUT!!!“ bezeichnete.
Sein Kommentar blieb nicht unbemerkt; der ehemalige republikanische Abgeordnete Adam Kinzinger, der aus seiner Zeit als Oberstleutnant der Air National Guard über Luftfahrtexpertise verfügt, kritisierte Trumps mangelndes Verständnis wichtiger Begriffe und Protokolle der Luftfahrt. Kinzinger wies auf Trumps Unwissenheit hin und meinte, solche Bemerkungen dienten nur dazu, seine Unkenntnis wichtiger Luftfahrtdetails hervorzuheben.
Trump weiß buchstäblich nichts über Luftfahrt, Anflugkontrolle, Sichttrennung und zeigt es der ganzen Welt mit diesem Tweet.„Die Lichter am Flugzeug brannten“ „Warum hat der Kontrollturm dem Hubschrauber nicht gesagt, was er tun soll?“ Wie wäre es als Präsident mit „Ruhe bis die Fakten ans Licht kommen“… https://t.co/PskTuouvai
— Adam Kinzinger (Slawa der Ukraine)? ????? (@AdamKinzinger) 30. Januar 2025
Trumps weitere Aussagen und Behauptungen
In einer anschließenden Pressekonferenz machte Trump eine Reihe verworrener Bemerkungen, die sein oberflächliches Verständnis der Luftfahrt bewiesen. Er deutete kontrovers an, dass Initiativen für Vielfalt, Gleichberechtigung und Inklusion (DEI) innerhalb der Federal Aviation Administration (FAA) zu der Katastrophe beigetragen haben könnten. Trump behauptete, dass die Zulassung von Menschen mit verschiedenen Behinderungen als Fluglotsen ein Risiko für die Flugsicherheit darstelle.
Diese ungeheuerlichen Behauptungen stehen im Einklang mit Trumps andauernder Kampagne gegen das, was er als „Wokeness“ bezeichnet. In jüngster Zeit hat er Billionen von Dollar an Bundesmitteln eingefroren, um „Transgenderismus und Wokeness“ aus staatlichen Institutionen zu verbannen. Seine öffentliche Verachtung für DEI-Initiativen betrifft insbesondere die FAA, wo er eine Initiative gestartet hat, um die seiner Ansicht nach schädlichen Einstellungspraktiken zu beseitigen, die in der aktuellen Diversitätspolitik wurzeln.
Vorwürfe und Prognosen zu den Folgen
Kurz vor dem Absturz hatte ein Twitter-Nutzer auf unheimliche Weise potenzielle Katastrophen vorhergesagt, die sich aus Trumps Änderungen an der FAA ergeben könnten, und dabei auf einen Mangel an Fluglotsen hingewiesen. Thomas Schaller, Professor für Politikwissenschaft an der UMBC, warnte: „Denken Sie daran, wenn die Flugverspätungen (Abstürze?) beginnen und Trump-Anhänger anfangen, DEI oder Biden fälschlich die Schuld zu geben.“
Die Auswirkungen von Trumps Rhetorik sind bereits deutlich zu erkennen. Der republikanische Kongressabgeordnete Andy Ogles deutete in einem Fox-Interview an, dass DEI-Richtlinien möglicherweise ein Faktor beim American Airlines-Unglück gewesen seien. Damit warf er Fragen zur Wirksamkeit solcher Initiativen auf, nannte aber gleichzeitig menschliches Versagen und Gerätefehler als beitragende Faktoren.
Schuldzuweisungen: DEI und politische Tragödien
In der Vergangenheit haben republikanische Politiker ähnliche Rhetorik verwendet, um die Schuld für nationale Tragödien DEI-Initiativen zuzuschreiben. Nach dem LKW-Anschlag in New Orleans, bei dem 14 Menschen ums Leben kamen, behauptete der Mehrheitsführer des Repräsentantenhauses, Steve Scalise, dass der Fokus auf Vielfalt statt Sicherheit zur Katastrophe beigetragen habe.
In einem Medieninterview nach dem Flugzeugabsturz richtete Trump seine Vorwürfe gegen DEI-Initiativen, die während der Obama-Regierung eingeführt worden waren, und behauptete, sie hätten potentielle „geniale“ Mitarbeiter aus rassistischen Gründen ausgeschlossen. Als er nach der Grundlage seiner Behauptungen gefragt wurde, DEI mit dem Absturz in Verbindung zu bringen, erwiderte Trump: „Weil ich gesunden Menschenverstand habe.“
Diese Behauptungen stießen auf Skepsis und Ablehnung, insbesondere von Stimmen wie der von Kinzinger.
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