
In den kommenden Wochen bereitet sich Taiwans Halbleiterindustrie auf mögliche Zölle der Trump-Regierung vor, die zu einem Anstieg der Chippreise um bis zu 15 % führen könnten. Diese bevorstehende Entscheidung droht die Herstellung von Verbrauchertechnologie erheblich zu beeinträchtigen.
Trumps Vorsatz, Chips „Made in USA“ zu produzieren: Katalysator für die Halbleiterentwicklung im Inland
Jüngste Berichte von Ctee deuten darauf hin, dass Taiwan bald mit Zöllen konfrontiert sein könnte, die noch stärker durch Trumps Priorität auf die Beschaffung von Halbleiterchips im Inland vorangetrieben werden. Nach der Einführung von Zöllen auf Mexiko, Kanada und China sind viele Beobachter besorgt, dass ähnliche Maßnahmen auch auf Taiwan ausgeweitet werden könnten, da die USA versuchen, ihre Technologie-Lieferkette umzugestalten.
Branchenexperten prognostizieren, dass diese Zölle zu einem steilen Anstieg der Halbleiterpreise führen könnten, was große Technologieunternehmen dazu veranlassen würde, ihre bestehenden Verträge zu überdenken. Infolgedessen könnten die Stücklisten (BoM) für zahlreiche Produkte erheblich steigen. Der Fokus der US-Regierung scheint darauf gerichtet zu sein, die inländische Chipproduktion zu stärken. Die Zölle sollen Unternehmen wie die Taiwan Semiconductor Manufacturing Company (TSMC) dazu anregen, den Aufbau von Betriebsstätten innerhalb der US-Grenzen zu beschleunigen und so zusätzliche Steuern zu umgehen.
Trump hatte Taiwan zuvor beschuldigt, „US-Technologie zu stehlen“ und behauptet, dass das Land für derartige Handlungen Entschädigungen schulde. Diese strafende Wirtschaftsstrategie belastet TSMC erheblich und zwingt das Unternehmen, sich auf die heimische Produktion zu konzentrieren – eine Umstellung, die bereits im Rahmen des CHIPS Act der Biden-Regierung eingeleitet wurde.

Derzeit ist das wichtigste Projekt von TSMC in den USA die Fabrik in Arizona, wo die Produktion von 4-nm-Chips begonnen hat, mit dem Ziel, auf 2-nm-Technologie herunterzuskalieren. Die Gewinnmargen in den US-Betrieben sind jedoch Berichten zufolge im Vergleich zu denen in Taiwan niedriger, was Zweifel an der langfristigen Rentabilität der Produktion in den USA aufkommen lässt, sofern keine angemessenen Subventionen eingeführt werden. Folglich könnte der Halbleiterriese gezwungen sein, die Preise für seine ausgereifteren Knoten, wie etwa diejenigen auf 7-nm-Niveau und darüber hinaus, zu erhöhen, falls Zölle eingeführt werden, was für das Unternehmen einen perfekten Sturm auslösen würde.
Während Trumps Zollansatz derzeit als Verhandlungsstrategie betrachtet wird, sind seine drohenden Auswirkungen auf die Verbrauchertechnologiebranche beunruhigend, da jede Verschärfung der Handelsbarrieren die bereits fragile Lieferkette negativ beeinträchtigen würde.
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