Ärger im Land der Elektroautos: Fisker-Aktie erreicht 8 Cent pro Aktie, während Lucid Group eine frische Geldspritze aus Saudi-Arabien erhält

Ärger im Land der Elektroautos: Fisker-Aktie erreicht 8 Cent pro Aktie, während Lucid Group eine frische Geldspritze aus Saudi-Arabien erhält

Dies stellt keine Anlageempfehlung dar. Der Autor hält keine Positionen in den genannten Aktien.

Obwohl die gesamte Branche mit schleppender Nachfrage und starker Konkurrenz, insbesondere aus China, konfrontiert ist, entwickeln sich Elektrofahrzeuge schnell zu den Leistungsträgern des Marktes. In diesem schwierigen Umfeld verlassen sich Unternehmen wie die Lucid Group auf ihre reichen Geldgeber, darunter die Saudis mit ihren scheinbar endlosen Mitteln, während andere wie Fisker Gefahr laufen, zu scheitern, da der Markt seine schwächeren Mitbewerber ins Visier nimmt.

Fisker (FSR) am Rande der Pleite

Erst vor wenigen Augenblicken erreichte der Aktienkurs von Fisker 8 Cent pro Aktie und wurde ausgesetzt, da das Unternehmen eine Ankündigung vorbereitete.

In seiner jüngsten Stellungnahme an die US-Börsenaufsicht SEC gab Fisker bekannt, dass die Rettungsvereinbarung, die es mit einem „großen Autohersteller“ geschlossen hatte, geplatzt sei.

„Nach Börsenschluss am 22. März 2024 erhielt Fisker Inc. (das „Unternehmen“ oder „Fisker“) von dem großen Automobilhersteller, mit dem das Unternehmen über eine mögliche Transaktion verhandelt hatte, die Mitteilung, dass der Automobilhersteller die Verhandlungen abgebrochen habe. Nach dieser Beendigung prüft das Unternehmen weiterhin strategische Alternativen.“

Fisker erwägt derzeit verschiedene Möglichkeiten, wie etwa die Beantragung eines Konkurses gemäß dem US-amerikanischen Verfahren „Chapter 11“, eine Umstrukturierung seiner Schulden und die Suche nach zusätzlicher Liquidität auf den Finanzmärkten.

Was hat Fisker also an diesen finanziellen Tiefpunkt gebracht? Die finanzielle Nachhaltigkeit des Unternehmens wurde durch eine Reihe unüberlegter Entscheidungen in der Vergangenheit gefährdet:

  1. Die Produktpalette beschränkt sich derzeit auf ein einziges Elektrofahrzeug, den Fisker Ocean SUV. Dieses Modell, das für rund 40.000 Dollar erhältlich ist, ist das einzige Angebot des Unternehmens.
  2. Der günstigere, 30.000 Dollar teure Fisker Pear SUV erlebt enorme Verzögerungen bei der Markteinführung
  3. Beim Outsourcing der Fertigung an Vertragshersteller von Elektrofahrzeugen wie Magna-Steyr wurden logistische Aspekte wie Qualitätskontrollen, Teilelieferung und Kundendienst weitgehend vernachlässigt.
  4. Trotz der Umstellung auf ein Händler-Partner-Modell konnte das Unternehmen seine Auslieferungsziele für 2023 nicht erreichen und verfehlte sie um über 50 Prozent. Leider scheint dieser Wechsel zu spät erfolgt zu sein.
  5. In der internen Software sind zahlreiche Fehler vorhanden.
  6. Over-The-Air-Updates sind fehlgeschlagen.

Am 15. März betrugen Fiskers Barmittel und Barmitteläquivalente nur 121 Millionen Dollar. Darüber hinaus betrugen die frei verfügbaren Barmittel nur 32 Millionen Dollar, wie TechCrunch berichtete. Aus diesem Grund stellte der Elektrofahrzeughersteller kürzlich die Produktion für sechs Wochen ein, um mögliche strategische Alternativen zu prüfen.

Saudischer PIF-Partner investiert 1 Milliarde USD in die Lucid Group (LCID)

Trotz Fiskers ungewisser Zukunft erhält die Lucid Group weiterhin Unterstützung von ihrem Hauptaktionär, dem Saudi PIF. Insbesondere hat die Lucid Group einen Vertrag mit einem Tochterunternehmen des Saudi PIF, der Ayar Third Investment Company, unterzeichnet. Diese Vereinbarung ermöglicht es dem Elektrofahrzeughersteller, im Rahmen einer Privatplatzierung Wandelvorzugsaktien im Wert von bis zu 1 Milliarde US-Dollar zu verkaufen.

Derzeit ist das einzige von der Lucid Group angebotene Modell die High-End-Elektrolimousine Lucid Air. Ende 2024 plant das Unternehmen die Einführung eines neuen Elektro-SUV namens Gravity.

Wir haben bereits erwähnt, dass die Lucid Group zusätzliche Mittel aus Saudi-Arabien benötigen würde, um den Gravity SUV zu einem Startpreis von etwa 80.000 US-Dollar verkaufen zu können.

Obwohl die Lucid Group ihren vierteljährlichen Bargeldverbrauch erfolgreich von etwa 1 Milliarde auf etwa 700 Millionen Dollar senken konnte, steht sie immer noch vor der Herausforderung, dass ihre teure Limousine Lucid Air nur langsam ankommt. Dies hat zu niedrigen Verkaufszahlen und hohen Lagerbeständen geführt. Angesichts dieser Situation würde das Unternehmen wahrscheinlich eine erhebliche Finanzspritze benötigen, um seine Produktionslinie für ein neues Modell umzustellen, insbesondere wenn man bedenkt, dass die Produktionskosten für das Gravity-Modell voraussichtlich viel höher sein werden als der Grundpreis von 80.000 Dollar für den Lucid Air.

Der heutige Fortschritt bietet der Lucid Group eine weitere Gelegenheit, ihre Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Dies ist nicht das erste Mal, dass die Saudis dem strauchelnden Unternehmen zur Hilfe eilen. Sie haben bereits zuvor finanzielle Unterstützung über den PIF geleistet und mit dem saudischen Staat zusammengearbeitet, um einen zehnjährigen Lieferauftrag über bis zu 100.000 Elektrofahrzeuge zu sichern. Im Rahmen dieser Vereinbarung wird in der King Abdullah Economic City (KAEC) in Dschidda eine spezielle Produktionsstätte für Elektrofahrzeuge, die sogenannte AMP-2, errichtet.

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