Top-Unternehmen unterstützen neue Gesetzgebung zur Ausschaltung von Anime-Piraterie-Websites in den USA

Top-Unternehmen unterstützen neue Gesetzgebung zur Ausschaltung von Anime-Piraterie-Websites in den USA

Überblick über den Foreign Anti-Digital Piracy Act

  • Piraterie gefährdet ernsthaft die finanzielle Stabilität und zukünftige Investitionen im Unterhaltungssektor.
  • Mit dem vorgeschlagenen FADPA soll das US-Urheberrechtsgesetz geändert werden, um den Zugriff auf internationale Piraterie-Websites zu unterbinden.
  • Während der Gesetzentwurf bei großen Konzernen auf Zustimmung stößt, äußern Kritiker Bedenken wegen möglicher Zensur und einer Vorzugsbehandlung größerer Unternehmen.

Inhaltsverzeichnis

Piraterie bleibt ein kontroverses Thema in der Unterhaltungsindustrie. Unternehmen wie Shueisha, der Herausgeber von „One Piece“, behaupten beispielsweise, dass Piraterie zu Verlusten in Millionenhöhe – oder sogar Milliarden – von Dollar führt. Diese Verluste mindern nicht nur die Einnahmen der Branche, sondern gefährden auch zukünftige Investitionen.

Im Gegensatz dazu argumentieren Befürworter der Piraterie, dass sie den Zugang zu Kultur- und Unterhaltungsressourcen demokratisiert und insbesondere Inhalte bewahrt, die von Unternehmen oft vernachlässigt werden, darunter ältere Filme, Fernsehserien und Videospiele. Diese Diskussion hat den Fokus kürzlich auf Anime-bezogene Inhalte verlagert.

Trotz unterschiedlicher Ansichten über die Folgen von Piraterie wird die unbefugte Verbreitung von urheberrechtlich geschütztem Material in zahlreichen Rechtsräumen, darunter auch in den USA, als Straftat eingestuft. In bestimmten Gebieten kann der Zugriff auf Raubkopien sogar als Vergehen eingestuft werden.

In den letzten zwanzig Jahren haben sich die Bemühungen zur Bekämpfung digitaler Urheberrechtsverletzungen verstärkt, insbesondere in Ländern mit einem starken Unterhaltungssektor. Branchenriesen fordern strengere Maßnahmen gegen Piraterie, was den Druck auf Entwicklungsländer erhöht, ähnliche Maßnahmen zu ergreifen, insbesondere da viele Piraterieunternehmen in diesen Regionen schwächere Gesetze ausnutzen.Referenz hier.

In diesem Zusammenhang hat die Abgeordnete Zoe Lofgren am 29. Januar 2025 im US-Kongress den Foreign Anti-Digital Piracy Act (FADPA) eingebracht.

Was ist der Foreign Anti-Digital Piracy Act?

Piratenprinzessin
Anime Pirat

Das FADPA ist eine Initiative zur Änderung bestehender US-Urheberrechtsgesetze, wobei der Schwerpunkt auf „ausländischen Websites“ liegt, deren Hauptzweck darin besteht, Urheberrechte zu verletzen – darunter Plattformen, die sich dem Anime-Streaming und der Manga-Verbreitung widmen. Obwohl es nicht nur auf Anime abzielt, könnten seine potenziellen Auswirkungen die Landschaft für diese spezifischen Zielgruppen erheblich verändern.

Mit diesem Gesetzesentwurf soll ein systematischer Ansatz etabliert werden, der es Urheberrechtsinhabern ermöglicht, bei großen Internetdienstanbietern (ISPs) und DNS-Anbietern (z. B.Cloudflare) eine Petition einzureichen, um den Zugriff auf nicht autorisierte Websites zu sperren. Darüber hinaus erhalten diese Websites die Möglichkeit, sich vor einer Gerichtsentscheidung über die Petition zu verteidigen.

Insbesondere Berichte von TorrentFreak deuten darauf hin, dass DNS-Anbieter häufig nicht in die Vorschriften zur Sperrung von Websites einbezogen sind. Obwohl Cloudflare gelegentlich Sperranfragen nachgekommen ist, geschieht dies normalerweise nur, wenn Gerichtsentscheidungen dies vorschreiben.

Sollte das FADPA in Kraft treten, wird der Prozess zur Sperrung von Websites folgendermaßen ablaufen:

  1. Urheberrechtsinhaber oder Lizenznehmer reichen bei einem US-Bezirksgericht einen Antrag auf eine einstweilige Verfügung gegen bestimmte Domänen oder IP-Adressen ein und liefern eine ausreichende Begründung für ihre Ansprüche. Außerdem müssen sie die betroffenen Websitebetreiber und ISPs benachrichtigen.
  2. Das Gericht prüft, ob der Antrag die Kriterien für eine einstweilige Verfügung erfüllt und führt eine Überprüfung auf Urheberrechtsverletzungen durch.
  3. Webseitenbetreiber haben das Recht, gegen diese einstweilige Verfügung innerhalb einer Frist von 30 Tagen Einspruch einzulegen.
  4. Wird das ursprüngliche Urteil bestätigt, kann der Urheberrechtsinhaber oder Lizenznehmer eine endgültige Sperrverfügung beantragen. Dabei wird das Gericht weitere Faktoren abwägen, wie etwa das öffentliche Interesse und das Vorhandensein nicht rechtsverletzender Inhalte.
  5. Das Gericht entscheidet letztlich über die Annahme oder Ablehnung der Sperranordnung. Wird sie erteilt, muss die Anordnung innerhalb von 15 Tagen in Kraft gesetzt und öffentlich zugänglich gemacht werden.

Es ist wichtig zu beachten, dass FADPA den Dienstanbietern die Möglichkeit gibt, selbst zu bestimmen, wie sie den Anordnungen des Gerichts nachkommen. Darüber hinaus können die Anordnungen revidiert werden, wenn eine Website versucht, die Sperren durch Rebranding oder andere rechtliche Änderungen zu umgehen, wie man beim Übergang von 9anime zu AniWave vor dessen Schließung gesehen hat.

Die Absicht hinter Lofgrens Vorschlag besteht darin, nicht verletzende Dritte wie ISPs und DNS-Anbieter vor rechtlichen Konsequenzen zu schützen.

Firmenwerbung und öffentliche Reservierungen

Netflix-Codes-Funktion

Wie bereits erwähnt bietet der Gesetzesentwurf den Betreibern die Möglichkeit, einstweilige Verfügungen anzufechten. Er hat auf Zustimmung gestoßen, weil er die digitale Piraterie bekämpft und zugleich Vermittler wie DNS-Anbieter und ISPs vor der Haftung schützt.

Die Motion Picture Association (MPA) ist ein wichtiger Befürworter des FADPA und wird von großen Unternehmen wie Disney, Netflix, Sony Pictures, Warner Bros., Universal Pictures, Paramount Pictures, Amazon MGM Studios und Amazon Prime Video unterstützt. Weitere Unterstützung kommt von Organisationen wie SAG-AFTRA, 2IM, IATSE, ITIF und The Copyright Alliance.

Verschiedene Bürgerrechtsgruppen, darunter Public Knowledge und Re:Create, äußerten hingegen Bedenken hinsichtlich einer möglichen Zensur. Sie argumentieren, dass der Gesetzesentwurf in erster Linie den Interessen großer Unternehmen diene und de facto als Mechanismus zur Unterdrückung des Online-Wettbewerbs wirke.

Japans laufende Bemühungen zur Bekämpfung der Piraterie auf den Anime- und Manga-Märkten werden wahrscheinlich auf Resonanz stoßen, sollte dieses Gesetz umgesetzt werden.

Weitere Informationen finden Sie in den Quellen: CBR, TorrentFreak, Deadline.

Quelle & Bilder

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