
Metal-Fans sind oft überrascht, wie schwierig es für einige Kultbands und ihre legendären Songs sein kann, in die Charts zu kommen. Trotz ihres großen Einflusses und ihrer Anerkennung haben viele hoch angesehene Heavy-Metal-Acts, darunter Motörhead, Misfits und Exodus, nie den Platinstatus der Recording Industry Association of America (RIAA) erreicht. Dennoch waren diese Bands regelmäßig Headliner bei großen Festivals und haben unzählige Metal-Gruppen inspiriert, die in ihre Fußstapfen getreten sind. Bemerkenswert ist, dass die Originalbesetzung der Misfits 2025 auf der Hauptbühne des Coachella-Festivals auftreten wird.
Es kann schwierig sein zu definieren, was im Metal-Genre ein „One-Hit-Wonder“ ist. Manche Bands haben mit einer Single, die an die Spitze der Charts katapultiert wird, einen kurzen Moment Mainstream-Erfolg, können die Aufmerksamkeit des Publikums aber nicht wieder auf sich ziehen. Andere schaffen es, einen bemerkenswerten Hit in der Metal-Community zu landen, ohne eine größere Anhängerschaft zu haben. Unabhängig davon, ob eine Band Gold erreichte oder nur bescheidene Chart-Spitzen erreichte, verfügen sie oft über eine Fülle weniger bekannter Titel, die Anerkennung verdienen.
10 Innen – Stiltskin
In den Top 10 der USA und Großbritannien
Stiltskin stammt aus Primrose, England und erlangte 1994 mit ihrem Hit „Inside“ Bekanntheit. Obwohl die Band weiterhin aktiv ist, ist diese Single aus ihrem Debüt noch immer ihre bemerkenswerteste Leistung.
„Inside“ verkörpert die Essenz der Grunge-Musik: dunkel und hart. Seine anfängliche Verwendung in einer Levi’s-Werbung hat seine Anziehungskraft deutlich erhöht. Das herausragende Merkmal von „Inside“ sind Ray Wilsons rauer, emotionaler Gesang, gepaart mit eingängigen, aber vorhersehbaren Gitarrenriffs.
Stiltskin erreichte Platz eins der britischen Charts und den Sprung in die Top 10 in den USA. Seit 1994 hat die Band bedeutende Veränderungen durchgemacht. Nach der Auflösung der Band im Jahr 1996 war Ray Wilson das einzige übriggebliebene Originalmitglied.
9 Doppel X Minus – Fünf Punkte O
Über 2 Millionen Streams auf Spotify gesammelt
Die aus Illinois stammende Gruppe Five Pointe O tauchte 1998 auf der Bildfläche auf und machte mit ihrem explosiven Song „Double X Minus“ schnell Eindruck. Trotz anfänglicher Versprechen hatten sie danach jedoch Schwierigkeiten, konstanten Erfolg zu erzielen.
Der energiegeladene Opener ihres Debütalbums Untitled, „Double X Minus“, zeigt Daniel Strubles rohe stimmliche Fähigkeiten. Mit einer nahtlosen Mischung aus intensiven Hardcore-Schreien und treibenden Gitarrenriffs behandelt der Song Themen wie Herzschmerz und Verwüstung.
Five Pointe O wurden 2001 von RoadRunner Records unter Vertrag genommen. Das Debüt von Five Pointe O war mit „Infinity“ ein Highlight, das im selben Jahr im Film Resident Evil zu hören war.„Double X Minus“ blieb jedoch ihr Markenzeichen. Aufgrund interner Konflikte löste sich die Band schließlich auf.
8 Mach das Radio auf – Autogramm
Erreichte Platz 29 der Billboard Hot 100
Autograph wird oft nur für ihren Hit „Turn Up the Radio“ in Erinnerung behalten. Dieser Track verkörpert den Geist des klassischen Heavy Metal, mit Mitsing-Gesang, treibendem Gitarrenspiel und der typischen Arena-Rock-Orgelpräsenz.
Das einzigartige, mit Synthesizer-Sounds beladene Intro des Songs stach 1984 hervor, als Popmusik die Charts dominierte, und eroberte die Herzen von Rockfans, die sich nach etwas Authentischerem sehnten als Michael Jackson oder Madonna. Bemerkenswerterweise erreichte ihr einziges Album, Sign In Please, vor allem aufgrund der Popularität dieses Songs Goldstatus.
7 Drei kleine Schweinchen – Grünes Wackelpudding
20 Wochen auf den Billboard Hot 100, Höchstplatzierung: Platz 17
In einer unerwarteten Wendung betrat Green Jellÿ die Heavy-Metal-Szene mit ihrem komödiantischen Hit „Three Little Pigs“. Diese Band aus Kenmore, New York, bezeichnet sich selbst scherzhaft als „die schlechteste Band der Welt“ und ist seit 1981 aktiv.
Dieser Track ist eine satirische Nacherzählung der klassischen Volksgeschichte. Das dazugehörige Musikvideo – mit Claymation-Schweinen, die haarsträubende Mätzchen machen – steigerte die Popularität des Songs.„Three Little Pigs“ wurde als Parodie auf die Grunge-Bewegung konzipiert und ist absurd und humorvoll.
Obwohl Green Jellÿ zahlreiche Besetzungswechsel durchgemacht hat, unterhält Frontmann Bill Manspeaker das Publikum weiterhin mit Punkrock-Puppenshows.Seine Auftritte wurden mit einem GWAR-Konzert verglichen, das von unverschämten Puppen und begeisterter Beteiligung des Publikums geprägt war.
6 Schließe deine Augen nicht – Kix
Erreichte Platz 11 der Billboard Hot 100
Kix entstand Ende der 1970er Jahre in Maryland und ist vor allem für ihren gefeierten Song „Don’t Close Your Eyes“ bekannt.Dieses Lied berührt ernste Themen wie Depression und Selbstmord. Das musikalische Arrangement zeichnet sich durch anhaltende Klavierakkorde aus, die in einen dynamischen Refrain übergehen und den außergewöhnlichen Gesang von Steve Whiteman zur Geltung bringen.
Diese Single brachte Kix eine Goldene Schallplatte ein, während ihr Album Blow My Fuse große Aufmerksamkeit erregte. Obwohl Kix keine weiteren Hits mehr landete, behielten sie über 45 Jahre lang bis zu ihrem Ausscheiden im Jahr 2023 eine treue Anhängerschaft.
5 Eigensinnig – Fallen
Gewann 2003 den Billboard Top Rock Song
Trapt trat 1995 in Erscheinung und erlangte acht Jahre später mit ihrem Hit „Headstrong“ großen Erfolg. Die aus Los Gatos stammende Band schloss 2001 einen Vertrag mit Warner Records ab und veröffentlichte ihr gleichnamiges Debüt, das den Grundstein für ihren Erfolg legte. Der mitreißende Track vermischt einen lebhaften New Wave-Sound mit kraftvollen Grunge-Elementen, angetrieben von Robin Diaz‘ außergewöhnlichem Schlagzeugspiel.
„Headstrong“ erreichte Platz 16 der Billboard Hot 100 und gewann 2003 zwei Billboard Music Awards. Es diente in diesem Jahr auch als Titelsong für WWE Bad Blood. Obwohl Trapt heute noch aktiv ist, hat sich ihre Besetzung im Laufe der Zeit erheblich verändert.
4 Bodies – Ertrinkungsbecken
Platin-Zertifizierung am 31. Januar 2019 nach einer Million verkaufter digitaler Kopien
Während viele „Bodies“ wiedererkennen, können nur wenige einen anderen Song von Drowning Pool nennen, trotz des Einflusses der Band in den frühen 2000ern. Der energiegeladene Track wurde kurz nach seiner Veröffentlichung im Jahr 2001 zu einem kulturellen Phänomen.
Diese Nu-Metal-Hymne zeichnet sich durch ihren intensiven Text über Moshing und einen Countdown aus, der zum explosiven Refrain führt.„Bodies“ erreichte Platz sechs der Billboard Mainstream Rock Charts und wurde anschließend mit Platin ausgezeichnet.
Drowning Pool erlangte durch große Shows Bekanntheit, darunter einen bemerkenswerten Auftritt beim Ozzfest, wo Sharon Osbourne nach dem Erfolg von „Bodies“ ihren Platz in der Besetzung aufstieg. Nach den Anschlägen vom 11. September wurde das Lied jedoch kritisiert, was dazu führte, dass es von MTV und den Mainstream-Radiosendern zurückgezogen wurde.
Tragischerweise verstarb der Frontmann von Drowning Pool, Dave Williams, im darauf folgenden Jahr, doch die Band existiert noch heute und zieht weiterhin ein Publikum an, das gerne zu ihrer Musik mitmoht.
3 Balls To The Wall – Akzeptieren
48 Millionen Aufrufe auf YouTube
Die Wurzeln der deutschen Metal-Pioniere Accept reichen bis in die späten 1960er Jahre zurück, doch ihr wirklicher Durchbruch gelang ihnen erst in den späten 1970ern. Sie haben sich eine treue Fangemeinde bewahrt und werden 2025 mit zahlreichen beliebten Songs auf Welttournee gehen, doch nur ein Song sticht aus der Masse hervor.
„Balls to the Wall“, gekennzeichnet durch seinen schweren Bass-Breakdown und den hymnischen Refrain, ist ein kraftvolles politisches Stück. Das Lied erlangte nicht nur wegen seines Sounds Anerkennung, sondern auch wegen seiner Botschaft des Widerstands gegen Unterdrückung, die zum Zeitpunkt seiner Veröffentlichung großen Anklang fand.
Das gleichnamige Album erreichte in den USA Goldstatus, was vor allem dem Erfolg des Titelsongs zu verdanken war. Internationale Aufmerksamkeit erlangten Accept erstmals 1981 durch eine Tournee mit Judas Priest, die ihren Platz in der Heavy-Metal-Geschichte festigte.
Obwohl Accept im Jahr 2025 ihr 50-jähriges Jubiläum feiert, ist „Balls to the Wall“ über Jahrzehnte hinweg ein fester Bestandteil ihrer Live-Auftritte geblieben.
2 Personenkult – Lebendige Farbe
Erreichte Platz 13 der US Billboard Hot 100
Living Colour sorgte mit „Cult of Personality“ für Furore in der Musikbranche, einem Song, der ihnen sowohl kommerziellen als auch kritischen Beifall einbrachte. Diese New Yorker Band behandelte in ihren Texten geschickt gesellschaftspolitische Themen und erfasste die Essenz des zeitgenössischen kulturellen Diskurses.
„Cult of Personality“ erschien 1988 und zeichnete sich durch fesselnde Riffs und einen außergewöhnlichen Gesang von Corey Glover aus. Seine Fähigkeit, sanfte Töne mit kraftvollen Rufen zu verbinden, trug zur Attraktivität des Stücks bei.
Das Lied kritisiert die Glorifizierung politischer Persönlichkeiten und Prominenter durch die Gesellschaft und liefert eine frische Perspektive in einer Ära, die von einer überwiegend weißen Rockszene dominiert wird. Es zeigt Living Colours einzigartige Mischung aus Talent und Einsicht, die ihnen 1990 einen Grammy für die beste Hardrock-Performance einbrachte. Ihr Debütalbum Vivid hat seitdem Platinstatus erreicht und würdigt eine bedeutende, aber turbulente Reise, die von internen Konflikten geprägt war, die zu ihrer Trennung führten.
1 In-A-Gadda-Da-Vida – Eiserner Schmetterling
Im Radio gespielt, erreichte das Lied Platz 30 der Charts
Iron Butterfly gilt mit ihrem bahnbrechenden Track „In-A-Gadda-Da-Vida“ aus dem Jahr 1968 als eines der ersten One-Hit-Wonder der Heavy-Metal-Szene. Dieses 17-minütige Opus prägte nicht nur eine Ära des Heavy Metal, sondern sicherte der Band auch einen festen Platz in den Annalen der Musikgeschichte.
Das Lied entstand durch einen glücklichen Zufall, als Ergebnis einer Jam-Session, die Produzent Don Casale aufnahm – ein ungeplantes Meisterwerk, das den Discjockeys einen willkommenen langen Track fürs Radio bescherte. Seine einprägsamen Riffs und Doug Ingles unverwechselbarer Gesangsstil machten es unvergesslich.
Leider löste sich die Gruppe kurz nach ihrem Höhepunkt auf und wurde seltsamerweise zu einem Schatz, den das Mainstream-Publikum kaum kannte. Das Album von Iron Butterfly mit dem treffenden Titel „In-A-Gadda-Da-Vida“ erreichte vierfachen Platinstatus und beweist damit, dass selbst flüchtiger Ruhm erhebliche Auswirkungen haben kann.
Quellen: Loudersound, Loudersound, Loudwire, Metal Edge, Santa Maria Sun, The Guardian, The Vogue, Financial Times, Last.fm, The Gauntlet, Discogs, VinylMe
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