
Tomb Raider IV-VI Remastered: Ein Klassiker in neuer Auflage
Als langjähriger Fan muss ich zugeben, dass Tomb Raider 4 einen besonderen Platz in meinem Herzen einnimmt, was zweifellos meine Sicht auf das neu erschienene Tomb Raider IV-VI Remastered beeinflusst. Wenn diese Sammlung nur meinen geliebten Klassiker enthalten würde, würde sie eine durchschlagende 10/10-Bewertung erhalten und jeden dazu zwingen, es sofort zu erleben. In diesem umfassenden Remaster gibt es jedoch noch viel mehr zu entdecken.
Diese Sammlung ist eine Fortsetzung der letztjährigen Neuauflage der ersten drei Titel und präsentiert nun die nachfolgende Trilogie: The Last Revelation, Chronicles und The Angel of Darkness. Diese Titel stellen die letzten Beiträge des ursprünglichen Entwicklers Core Design dar, und während The Last Revelation hell erstrahlt, könnten die anderen Einträge schwieriger zu würdigen sein.

Die Tiefen der letzten Offenbarung erkunden
Beginnend mit The Last Revelation dient dieser Teil als ehrgeiziges Finale von Core für *Lara Croft*s frühe Abenteuer. Das Spiel baut auf den Stärken seiner Vorgänger auf und führt eine fesselnde Erzählung ein, in der Lara versehentlich Set, den Gott des Chaos, freilässt und damit eine drohende Apokalypse auslöst, es sei denn, sie holt die *Rüstung des Horus* zurück und versiegelt ihn erneut. Diese bemerkenswerte Prämisse erhöht den Einsatz erheblich und bereichert Laras Charakterentwicklung.
Dieses Kapitel spielt vollständig in Ägypten und markiert eine Abkehr von den weltumspannenden Eskapaden, die frühere Spiele charakterisierten. Core Design bewahrt meisterhaft ein Gefühl der Vielfalt innerhalb seiner ägyptischen Kulisse und präsentiert nicht nur Pyramiden, sondern auch zeitgenössische Stadtlandschaften und ein spannendes Zuglevel – ein Beweis für die Kreativität der Entwickler.

Spielmechanik: Grenzen verschieben
Eines der herausragenden Merkmale von The Last Revelation ist die Fähigkeit, die Fähigkeiten seiner alternden Engine zu erweitern. Die Grafik kann zwar nicht mit heutigen Standards mithalten, aber es wurden Mechaniken wie Stangenklettern, Seilschwingen und Laserzielen eingeführt, die dem Gameplay mehr Tiefe verliehen. Die Rätsel – von alten Sternenkarten über reflektierende Herausforderungen bis hin zum berüchtigten Wasserkrug-Puzzle – zeigen das innovative Design des Spiels.
Das Remaster verbessert das Spielerlebnis und bietet eine visuelle Verbesserung, die an die Angebote des letzten Jahres erinnert, aber eine noch flüssigere Leistung bietet. Ob aufgrund verbesserter Frameraten oder Anpassungen an Laras Reaktionsfähigkeit, die remasterte Version fühlt sich flüssig an und verwandelt ein bereits herausragendes Spiel in ein unverzichtbares Erlebnis.

Kontroversen in Chronicles und The Angel of Darkness
Obwohl The Last Revelation ein Highlight ist, enthält die Sammlung auch Chronicles und The Angel of Darkness, die beide als umstrittene Einträge gelten. Diese Spiele, die inmitten einer turbulenten Entwicklungsphase veröffentlicht wurden, wiesen spürbare Störungen und einen Mangel an Richtung auf, was letztendlich zum Ausstieg von Core aus der Serie führte.
Beginnend mit Chronicles, das unter Zeitdruck für die Weihnachtssaison 2000 erstellt wurde, präsentiert dieses Anthologieformat Ausschnitte aus Laras vergangenen Abenteuern. Zwar beginnt es stark mit einem in Rom angesiedelten Abschnitt, in dem es um antike Ruinen und unheimliche Maschinen geht, doch die Gesamtqualität schwankt, sodass die Spieler mehr wollen.

Im weiteren Verlauf des Spiels, insbesondere in den späteren Abschnitten, die in Irland und New York spielen, werden die Ermüdungserscheinungen der Entwickler deutlich. Der Innovationsdrang führt zu unerwünschten Mechaniken, wie erzwungenen Stealth-Sequenzen, die die alternde Engine kaum unterstützt.
Im Gegensatz dazu ist The Angel of Darkness, das mit der Umstellung der Serie auf die PS2 herauskam, für seine zahlreichen Mängel berüchtigt. Während dieses Remaster verschiedene technische Probleme, wie die Reaktionsfähigkeit der Steuerung, erfolgreich behebt, kämpft es immer noch mit inhärenten Designfehlern und dem trägen Tempo, das das Original plagte.

Abschließende Gedanken zum Remaster
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Tomb Raider IV-VI Remastered in einigen Bereichen einen deutlichen Sprung nach vorne darstellt, aber auch die schwächeren Momente der Serie offenbart. Für Spieler, denen die Neuauflage der Originaltrilogie sehr gefallen hat, bietet diese Sammlung eine zufriedenstellende Mischung aus Nostalgie und modernen Updates. Die visuellen Verbesserungen und Optionen zur Rückkehr zur klassischen Grafik versprechen sowohl neuen als auch wiederkehrenden Fans ein spannendes Erlebnis.
Obwohl The Last Revelation ein absolutes Muss ist, erinnert die Einbeziehung von Chronicles und The Angel of Darkness an die Herausforderungen, denen sich das beliebte Franchise stellen musste. Dieses Remaster ist nicht nur eine Hommage an die Vergangenheit, sondern auch ein komplexes Porträt einer Spieleserie, die sich in ihrer Entwicklung befindet.
Jetzt verfügbar für PC, PS4, PS5, Xbox One, Xbox Series X/S und Nintendo Switch.
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