„The Gorge“: Eine verpasste Chance, das einzigartige Genre der Weird Romance zu umarmen

„The Gorge“: Eine verpasste Chance, das einzigartige Genre der Weird Romance zu umarmen

The Gorge: Eine einzigartige Mischung aus Romanze und Action-Thriller

Horrorfilme dominieren oft die Kinolandschaft, was bei Veröffentlichungen zum Valentinstag ein beliebter Trend ist. In diesem Jahr haben Apple TV+ und Skydance mit dem Debüt von The Gorge zu dieser Tradition beigetragen, mit einer Starbesetzung, zu der Anya Taylor-Joy, Miles Teller und Sigourney Weaver gehören. Der Film bietet zwar eine faszinierende Reise durch seine Erzählung, gerät jedoch ins Wanken, wenn er von seinen einzigartigen romantischen Elementen zu einem konventionelleren Action-Thriller-Format wechselt.

Handlungsübersicht: Ein spannender Aufbau

Die zentrale Handlung dreht sich um Levi (Teller), einen ehemaligen Marine und Elite-Scharfschützen, der einen Wachturm bewachen soll, der eine geheimnisvolle, nebelverhangene Schlucht an einem namenlosen Ort im Norden überblickt. In dieser isolierten Position hat er eine schwache Verbindung zu Drasa (Taylor-Joy), einem osteuropäischen Agenten, der in einem gegenüberliegenden Turm stationiert ist. Levis Vorgänger hat ihn über die Geheimoperation informiert, bei der es darum geht, die „hohlen Männer“ – Wesen, die nach einem Gedicht von T. S.Eliot benannt sind – in Schach zu halten. Diese Verantwortung wurzelt in einer geheimen Vereinbarung zwischen östlichen und westlichen Mächten aus dem Zweiten Weltkrieg und unterliegt einer strikten Kontaktverbotsregel, um die operative Integrität zu wahren.

Eine herzzerreißende Hintergrundgeschichte

Vor ihrem Einsatz nimmt Drasa emotional Abschied von ihrem todkranken Vater, der am Valentinstag Selbstmord begehen will, wenn seine Krankheit ihn nicht vorher dahinrafft. Dieser ergreifende Austausch ist nicht nur herzzerreißend, sondern verleiht Drasas Charakter auch viel Tiefe, als sie sich auf eine einsame Mission begibt. Im Gegensatz dazu erscheint Levis Isolation weniger belastend, da er sich von niemandem trennen muss und sich dafür entscheidet, die Einsamkeit seiner Pflicht zu akzeptieren.

Unerwartete Verbindungen inmitten der Isolation

In der Nacht von Drasas Geburtstag versucht sie, Levis Aufmerksamkeit zu erregen, indem sie eine Leuchtrakete abfeuert und einen handgeschriebenen Geburtstagsgruß zeigt, der an Taylor Swifts „You Belong with Me“ erinnert. Levi reagiert aufgrund der Kontaktverbotsregel zunächst steif, wird aber bald in einen Flirt verwickelt. Ihre aufkeimende Verbindung wird jedoch abrupt durch einen Angriff der Hollow Men unterbrochen, was die Gefahren der Ablenkung in ihrer Umgebung, in der viel auf dem Spiel steht, unterstreicht.

Eine blühende, aber komplizierte Romanze

Trotz des Chaos um sie herum entwickeln Drasa und Levi durch ihre Gespräche, gemeinsame Aktivitäten wie das Bauen von Schneemännern und gegenseitige Wodka-Anstöße eine süße und doch fesselnde Beziehung. Die Chemie zwischen Teller und Taylor-Joy ist dank ihrer starken Darstellungen, die ihren Charakteren Leben einhauchen, spürbar. Diese Auseinandersetzung mit der Sehnsucht – dem Wunsch, sich mit jemandem zu verbinden, und dennoch körperlich und emotional abgeschottet zu sein – fügt der Erzählung eine erfrischende Ebene hinzu.

Erhöhte Spannung und Vorhersehbarkeit

Als sie schließlich Kontakt aufnehmen, steigert sich die Spannung und ihre Beziehung wird noch intensiver. Allerdings verschiebt sich die Richtung des Films nach ihrer körperlichen Intimität entschieden in Richtung einer formelhaften Action-Thriller-Erzählung, was zu einer vorhersehbaren Handlung führt, die die frühere emotionale Tiefe verwässert.

Romantik versus Routine: Eine verpasste Chance

Eine tiefe Liebesgeschichte in einen Actionthriller zu integrieren, ist bekanntermaßen eine Herausforderung, da die emotionale Entwicklung oft von Leben und Tod überschattet wird. In The Gorge entfaltet sich die Beziehung des Paares auf wunderschöne Weise und bietet viele Gelegenheiten, ihre echte Zuneigung und Verletzlichkeit auszudrücken. Doch als der Film in Verfolgungsjagden und Konfrontationen übergeht, wird das reichhaltige romantische Fundament von den üblichen Genreklischees überschattet, was zu einem Erlebnis führt, das sich allzu vertraut anfühlt.

Ein Aufruf zur Konzentration

Im letzten Akt begann sich The Gorge wie eine Collage aus Konzepten aus anderen Science-Fiction-Geschichten anzufühlen, insbesondere in Anspielungen auf Filme wie Annihilation und Captain America: The Winter Soldier. Die einzigartigen Aspekte des Films, wie seine Mutantendesigns und visuell atemberaubenden Umgebungen, gehen im Lärm der konventionellen Actionsequenzen unter. Ein stärkerer Fokus auf die Romanze hätte die emotionale Spannung bewahren und das Erzähltempo deutlich verbessern können.

Abschließende Gedanken

Obwohl The Gorge als romantische Geschichte zweifellos fesselnd ist, werden Zuschauer, die bahnbrechende Action erwarten, möglicherweise enttäuscht sein. Die stärksten Momente des Films liegen eher in seinem emotionalen Kern als in seinen Actionsequenzen.

Quelle & Bilder

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