Unter den zahlreichen unvergesslichen Episoden von Doctor Who bleiben einige Geschichten unbeachtet und erhalten nicht die Anerkennung, die sie verdienen. Die bekanntesten Doctor Who-Geschichten zeichnen sich durch unvergessliche Gegner, fesselnde Handlungsstränge und außergewöhnliche Charaktere aus. Es gibt jedoch auch zahlreiche Geschichten aus der klassischen und der zeitgenössischen Ära, die dieselben Qualitäten aufweisen, aber aus einer Vielzahl von Gründen die Aufmerksamkeit des Publikums nicht fesseln konnten.
Der Neustart von Doctor Who nach 2005 kommt beim heutigen Publikum tendenziell besser an, obwohl die klassische Ära eine Fülle von Geschichten bereithält, die es zu erkunden gilt. Jeder Doctor hat Episoden oder Serien, die bei den Fans nicht ganz ankamen, aber das bedeutet nicht, dass sie nichts wert sind. Es ist wichtig zu erkennen, dass diese unterschätzten Doctor Who-Geschichten sowohl charmant als auch fesselnd sind und dass viele Zuschauer sich ihrer verborgenen Schätze vielleicht einfach nicht bewusst sind.
10 „Invasion der Dinosaurier“
Klassische Ära – Dritter Doktor – Staffel 11, Serie 2
„Invasion of the Dinosaurs“ wurde oft für seine unterdurchschnittlichen visuellen Effekte kritisiert, insbesondere was die Dinosaurier betrifft. Es stammt aus den 1970er Jahren. Während seine ästhetische Qualität nach heutigen Maßstäben vielleicht nicht mehr so gut ist, ist die Erzählung selbst ziemlich fesselnd. Diese Serie gilt als das am meisten unterschätzte Abenteuer des Dritten Doktors, weil sie sich mit den Komplexitäten des historischen Wandels befasst.
Mit unerwarteten Verrätereien der UNIT-Verbündeten des Doktors bietet die Geschichte eine einzigartige Wendung in der Handlung. Die Erforschung einer Erdinvasion, die sich nicht um eine außerirdische Bedrohung dreht, verleiht der Geschichte Tiefe. Darüber hinaus verleiht das skurrile Bild des Dritten Doktors, der im Whomobil manövriert, eine komische Note, während Sarah Jane Widerstandskraft und Intelligenz zeigt, die entscheidend sind, um die Herausforderungen zu meistern, denen sie gegenüberstehen.
9 „Paradiestürme“
Klassische Ära – Siebter Doktor – Staffel 24, Serie 2
„Paradise Towers“ wird oft verachtet, hauptsächlich weil die 24. Staffel als unterdurchschnittlich wahrgenommen wird, doch sie glänzt als brillantes Element dieser Ära. Die seltsame Kulisse vermittelt erfolgreich die unheimliche Atmosphäre, die im Mittelpunkt der Geschichte steht. Angefangen mit Mels unschuldigem Wunsch zu schwimmen, entwickelt sich die Geschichte schnell zu einem spannenden Mysterium, in das die rätselhaften Hausmeister verwickelt sind.
Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und der Bösewicht Kroagnon verkörpert das in der Science-Fiction häufig anzutreffende Klischee des bösen Architekten. Während einige Teile zu kitschig wirken, bilden die dunkleren Untertöne, insbesondere die kannibalistischen Elemente, einen ansprechenden Kontrast. Obwohl „Paradise Towers“ bei seiner Erstausstrahlung möglicherweise nicht viel Beifall erhielt, besitzt es Qualitäten, die es zu einem herausragenden Film machen würden, wenn er in einer modernen Serie neu aufgelegt würde.
8 „Boomtown“
Moderne Ära – Neunter Doktor – Staffel 1, Folge 11
„Boom Town“ ist ein unterschätzter Triumph aus der Feder von Russell T. Davies. Diese Episode der ersten Staffel funktioniert nahtlos als eigenständiges Abenteuer, sodass die Zuschauer die Handlung, die sich um das unerwartete Wiedersehen des neunten Doktors mit Margaret the Slitheen dreht, leicht verstehen können. Diese Episode markiert einen bedeutenden Moment in der Entwicklung von Roses Beziehung zu Mickey, während gleichzeitig der Cardiff Space-Time Rift entsteht.
Manche mögen zwar argumentieren, dass die Folge nicht viel zum größeren Handlungsbogen der Staffel beiträgt, aber ihre emotionale Tiefe ist unbestreitbar. Der moralische Kampf des neunten Doktors in Bezug auf Margaret ist fesselnd, und die geschickt gestalteten Dialoge sowie die humorvollen Zwischenspiele machen die Folge noch interessanter. Darüber hinaus sind die dargestellten Ereignisse ausschlaggebend für die Auseinandersetzungen von Team TARDIS mit zukünftigen Gegnern und zeigen die nachhaltige Wirkung einer so scheinbar einfachen Geschichte.
7 „Stillstand“
Moderne Ära – Zehnter Doktor – Staffel 3, Folge 3
„Gridlock“ greift das frühere Setting von New New York auf, allerdings in deutlich veränderter Form. Die Reflexionen des zehnten Doktors über seine vergangenen Taten dienen als Hintergrund für die Rettung von Martha inmitten des Zusammenbruchs der modernen Zivilisation. Die neu gestalteten Macra kehren zu den klassischen Feinden zurück und verleihen der Erzählung eine neue Spannungsebene.
Durch die Mischung von Spannungselementen mit gesellschaftlichen Kommentaren zu Verkehrsstaus gelingt es „Gridlock“, Erwartungen herauszufordern. Darüber hinaus stellt es einen bemerkenswerten Wendepunkt für den Zehnten Doktor dar, da er sich über seine Vergangenheit öffnet und eine bedeutende emotionale Entwicklung in seiner Charakterentwicklung markiert.
6 „42“
Moderne Ära – Zehnter Doktor – Staffel 3, Folge 7
In „42“ sehen wir den Zehnten Doktor an einem seiner verwundbarsten Punkte, als die Bedrohung durch einen sonnenbasierten Bösewicht droht. Diese Episode betont Marthas Entwicklung zu einer wichtigen Gefährtin, die sie dazu zwingt, den Doktor in einer Umgebung zu beschützen, in der viel auf dem Spiel steht. Der unerbittliche Wettlauf gegen die Zeit verstärkt die Gesamtintensität der Erzählung.
Die Dynamik zwischen den Crewmitgliedern verleiht der Geschichte ein menschliches Element und verstärkt die emotionale Spannung. Diese Episode markiert nicht nur Marthas offizielles Debüt als Begleiterin, sondern veranschaulicht auch die sich entwickelnde Beziehung zwischen dem Doktor und seinen Begleitern und zeigt ihre gegenseitige Abhängigkeit in Krisenzeiten.
5 „Das Einhorn und die Wespe“
Moderne Ära – Zehnter Doktor – Staffel 4, Folge 7
Mit der legendären Schriftstellerin Agatha Christie als Gastfigur ist „Das Einhorn und die Wespe“ eine clevere Mischung aus historischer Intrige und Science-Fiction. Anders als bei bloßen Cameo-Auftritten ist Christie tief in die Handlung eingebunden und macht die Episode zu einem spannenden Krimi. Der außerirdische Antagonist verleiht dem klassischen Krimi-Genre eine interessante Science-Fiction-Wendung.
Diese Episode stärkt auch die Bindung zwischen dem zehnten Doktor und Donna, mit komischen Momenten, wie Donnas Versuchen, den Doktor zu retten, die sowohl Humor als auch Wärme vermitteln. Während sich Christies Geschichte entfaltet, offenbart sie die Bedeutung ihrer Beiträge zur Literatur, parallel zu den größeren Themen, die oft in Doctor Who behandelt werden.
4 „Eine Stadt namens Mercy“
Moderne Ära – Elfter Doktor – Staffel 7, Folge 3
In „A Town Called Mercy“ erkundet der Elfte Doctor einen unkonventionellen Erzählstil im Western-Kontext. Diese Episode zeigt eine dunklere Seite des Doctors und zeigt eine intensive Charakterentwicklung inmitten humorvoller Momente, die den sonst so ernsten Ton der Geschichte aufhellen.
Der rätselhafte Revolverheld ist ein zentraler Gegner und stellt den moralischen Kompass des Doktors angesichts seiner Verbindung zum Zeitkrieg auf die Probe. Die Kombination aus ernsten Themen und komödiantischen Sequenzen macht diese Episode zu einer nuancierten Ergänzung der Doctor Who-Reihe, die die Genres effektiv vermischt.
3 „Die Macht der Drei“
Moderne Ära – Elfter Doktor – Staffel 7, Folge 4
Nach „A Town Called Mercy“ befasst sich „The Power of Three“ mit der Entwicklung der Charaktere von Amy und Rory. Diese Episode porträtiert einfühlsam ihren Alltag und verwebt die mysteriöse Ankunft der Würfel, wodurch die erheblichen Veränderungen in ihrer Dynamik seit ihrem ersten Auftreten offenbart werden.
Darüber hinaus verleiht die Einführung von Kate Lethbridge-Stewart der Geschichte Tiefe und stellt eine Verbindung zwischen der modernen und der klassischen Ära von Doctor Who her. Während Humor und Wärme die Geschichte beleben, ist die ergreifendste Erkenntnis, dass der Doctor die unterschiedlichen Leben seiner Gefährten erkennt und das Gleichgewicht zwischen dem Leben als Time Lord und menschlichen Beziehungen betont.
2 „Unter dem See“ und „Vor der Flut“
Moderne Ära – Zwölfter Doktor – Staffel 9, Episoden 3 und 4
„Under The Lake“ und „Before the Flood“ sind eine der besten zweiteiligen Geschichten und bieten eine einzigartige Variante der traditionellen Geistergeschichte. Diese Episoden zeichnen sich durch eine einfühlsame Darstellung von Behinderung durch die Figur Cass aus und sind bemerkenswert für ihre emotionale Tiefe und thematische Vielfalt.
Die Interaktionen zeigen ein Maß an Sorgfalt und Realismus, das in Science-Fiction-Geschichten oft fehlt, während die unheimliche Atmosphäre die Spannung verstärkt, die die Erzählung durchdringt. Die Tiefe des Dialogs des Zwölften Doktors unterstreicht auch die Charakterentwicklung und konzeptionelle Tiefe in den Episoden.
1 „Es nimmt dich mit“
Moderne Ära – Dreizehnter Doktor – Staffel 11, Folge 9
„It Takes You Away“ bleibt oft unbemerkt, da sich die Zuschauer mehr auf die kuriosen Elemente wie den Frosch konzentrieren als auf die tiefgründige Handlung. Die Episode markiert einen entscheidenden Moment in der Beziehung von Graham und Ryan und thematisiert Trauer und die dauerhaften Bande familiärer Liebe.
Darüber hinaus unterstreichen die bezaubernden Bilder der norwegischen Landschaft die Erzählung und schaffen eine ergreifende Atmosphäre. Durch seine erzählerische und thematische Komplexität erinnert „It Takes You Away“ an die Vielschichtigkeit von Doctor Who und unterstreicht, dass selbst als unterschätzt geltende Geschichten eine erhebliche emotionale und erzählerische Bedeutung haben können.
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