
Die Tea-App, die ursprünglich als sichere Plattform für Frauen zum Austausch von Dating-Erfahrungen und zur gegenseitigen Warnung vor gewalttätigen Männern beworben wurde, erlitt kürzlich einen schockierenden Datenschutzverstoß. Im Juli 2025 drangen Hacker in die Plattform ein und veröffentlichten sensible Daten auf dem berüchtigten Online-Forum 4chan. Durch den Vorfall wurden rund 72.000 Bilder, darunter 13.000 Selfies und Passfotos, sowie rund 1, 1 Millionen private Nachrichten geleakt. Das Unternehmen sieht sich aufgrund dieses Vorfalls mit zehn Sammelklagen konfrontiert.
Zehn Frauen verklagen Tea App nach Datenleck: Sensible Datenlecks auf 4chan
Einst galt die Tea-App als digitaler Zufluchtsort, doch nun ist sie in eine Reihe von Sammelklagen verwickelt, weil sie angeblich ihre Kernaufgabe, den Nutzerschutz, nicht erfüllt. Der massive Cyberangriff im Juli führte nicht nur zu einem Datenleck, sondern auch zu einer Verletzung der Privatsphäre der Nutzer, da vertrauliche Informationen, darunter persönliche Bilder und Nachrichten, auf 4chan – einer Plattform, die für ihre schädlichen Inhalte berüchtigt ist – verbreitet wurden. Die durchgesickerten Konversationen enthielten die Namen mutmaßlicher Täter und weckten große Bedenken hinsichtlich der Sicherheit derjenigen, die sich auf Teas Sicherheitsversprechen verließen.
In den Klagen wird behauptet, die Tea-App habe fahrlässig gehandelt und gegen die Nutzungsvereinbarung verstoßen, indem sie die Nutzer nicht umgehend über den Verstoß informiert habe. Einige Klagen machen zudem 4chan für seine Rolle bei der Verbreitung des durchgesickerten Materials verantwortlich, während die Social-Media-Plattform X (ehemals Twitter) dafür kritisiert wird, die Verbreitung der kompromittierten Daten zu verstärken. Ein Bundesrichter in San Francisco griff ein und fasste fünf Sammelklagen vor Bundesgerichten zu einem einzigen Verfahren zusammen, um die Verfahren zu vereinfachen und widersprüchliche Urteile abzumildern.
Zehn Frauen verklagen die Tea-App, nachdem ihre persönlichen Daten und Fotos durch einen Datenverstoß auf 4chan durchgesickert sind pic.twitter.com/bOCoS1oKH9
– Dexerto (@Dexerto) 7. August 2025
Sollte die Tea-App für schuldig befunden werden, gegen Datenschutzbestimmungen zu verstoßen, könnten die finanziellen Folgen laut Rechtsexperten erheblich sein. Der Schaden könnte zwischen 1.000 und 5.000 US-Dollar pro betroffenem Nutzer liegen, was angesichts des Ausmaßes des Verstoßes zu einer Entschädigung in zweistelliger Millionenhöhe führen könnte. Dieser Rechtsstreit betrifft nicht nur die Cybersicherheit; er unterstreicht die entscheidende Verantwortung dieser Anwendungen für den Schutz gefährdeter Nutzer – insbesondere solcher mit Missbrauchserfahrungen –, die sich auf solche Plattformen verlassen.
Die Folgen des Tea-Datenlecks werfen erhebliche Fragen zur rasanten Entwicklung KI-gestützter Anwendungen auf, insbesondere dazu, dass im Wettlauf um technologischen Fortschritt oft notwendige Sicherheitsmaßnahmen übersehen werden. Es ist zwingend erforderlich, dass solche Systeme die Privatsphäre und das Vertrauen der Nutzer in den Vordergrund stellen, anstatt genau die Personen zu gefährden, die sie eigentlich schützen sollen. Als Reaktion auf diese Bedenken ist eine neue Anwendung namens TeaOnHer entstanden, die Männern die Bewertung von Frauen ermöglicht. Erste Berichte deuten jedoch auch auf gravierende Sicherheitslücken bei dieser Plattform hin.
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