
The Substance von Coralie Fargeat machte nicht nur wegen seiner fesselnden Erzählung Schlagzeilen, sondern auch mit der Nominierung für den besten Film, einem historischen Meilenstein. Diese Auszeichnung ist besonders bemerkenswert, wenn man bedenkt, dass der Film im Horror-Genre verwurzelt ist – einer Kategorie, die bei den Oscars lange übersehen wurde. Der Film ist eine Mischung aus Body Horror, angereichert mit schwarzem Humor, und gipfelt in einem auffallend grausigen Ende, das ihn von typischen Kinofilmen abhebt. Demi Moore liefert eine herausragende Leistung, die als Höhepunkt ihrer Karriere gelten kann, doch nur wenige Wochen vor der Bekanntgabe schienen die Chancen des Films auf eine Auszeichnung durch die Academy gering, angesichts des traditionell benachteiligten Status von Horrorfilmen.
Im Bereich der Filmauszeichnungen konkurrieren Horrorfilme, unabhängig von ihrer Popularität, selten um den begehrten Preis für den besten Film. Historisch gesehen wurden nur sieben Horrorfilme nominiert, von denen „ Der Exorzist“ (1973) und „Der weiße Hai “ (1975) eindeutig in die Subgenres Übernatürliches und Monster passen. Im Gegensatz dazu tendiert „Das Schweigen der Lämmer“ (1990) eher in Richtung Psychothriller, ebenso wie „ Black Swan“ (2010) einen mehrdeutigen Ansatz zu seinen übernatürlichen Elementen beibehält. Ebenso dient „ Get Out “ (2017) einem doppelten Zweck als Gesellschaftskritik und Horrorfilm. Das deutliche Ende von „ The Substance“ betont jedoch seine einzigartige Einordnung innerhalb des Body Horror.
Eine bahnbrechende Nominierung für Body Horror
Bisherige Horror-Nominierungen: Ein Wechsel der Subgenres





The Substance unterscheidet sich von seinen Vorgängern, da es sich um einen eindeutigen Body-Horrorfilm handelt, im Gegensatz zu anderen nominierten Horrorfilmen, die Genres vermischt haben. Fargeats Erzählung liefert einen starken Kommentar zur Unterhaltungsindustrie, wenn auch auf eine ziemlich unverblümte Art und Weise. Frühere Nominierte, wie The Sixth Sense aus dem Jahr 1999, betonen Drama gegenüber Horror und bieten nur minimales Blutvergießen. Insbesondere der thematische Fokus von The Substance offenbart eine verstörende Symbiose zwischen Demi Moores Charakter, der einen alternden Star darstellt, und ihrem jüngeren Gegenstück, dargestellt von Margaret Qualley. Diese Dualität stellt die beunruhigende Spannung innerhalb der Hollywood-Sphäre dar.
Ein neues Zeitalter für die Erkennung von Body Horror
Die Herausforderung des Body Horror in Preisverleihungskreisen








Die Nominierung von The Substance fällt auf, weil die Academy Body-Horror-Filmen in der Vergangenheit keine nennenswerte Anerkennung gezollt hat. Der renommierte Regisseur David Cronenberg, eine prominente Figur in diesem Subgenre, wurde trotz seiner Anerkennung durch die Kritiker und prestigeträchtigen Auszeichnungen großer Filmfestivals nie für den besten Film nominiert. Seine Karriere ist von zahlreichen Auszeichnungen geprägt, doch die Zurückhaltung der Branche, Body-Horror zu würdigen, hat eine Lücke hinterlassen, die The Substance nun zu füllen beginnt. Dies könnte Filmemacher dieses Genres ermutigen, Erzählungen zu verfolgen, die beim Publikum und der Academy gleichermaßen Anklang finden.
Veränderte Wahrnehmung: Die Zukunft des Horrors in der Preisverleihungssaison
Der anhaltende Kampf des Horrors um Anerkennung





In den letzten Jahren wurde die Diskussion über die Beziehung der Academy zum Horror immer lauter, insbesondere nach Jordan Peeles Triumph mit Get Out. Trotz bemerkenswerter Leistungen im Horrorgenre, wie denen von Florence Pugh in Midsommar und Toni Colette in Hereditary, war die Anerkennung der Kritiker spärlich. Die Nominierung für The Substance könnte einen Wendepunkt darstellen und eine breitere Akzeptanz und Anerkennung des Genres als Ganzes einläuten. Der Erfolg des Films könnte die Academy ermutigen, integrativer zu werden, insbesondere da Horrorfilme auf zahlreichen renommierten Filmfestivals rund um den Globus Anklang gefunden haben und den Status quo der filmischen Legitimität weiter in Frage stellen.
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