
Die Dateifreigabe zwischen lokalen Geräten in Windows 11 soll unkompliziert sein, wird jedoch von Benutzern oft als umständlich empfunden. Die Standardeinstellung des Betriebssystems ist die passwortgeschützte Freigabe, die bei jeder Verbindung die Eingabe der Anmeldedaten erfordert. Diese Funktion bietet zwar zusätzliche Sicherheit, kann aber für Heimanwender, die eine schnelle Übertragungslösung suchen, unpraktisch sein. In dieser Anleitung erklären wir Ihnen, wie Sie die passwortgeschützte Freigabe deaktivieren und ob dies sinnvoll ist.
Kennwortgeschützte Freigabe verstehen
Die passwortgeschützte Freigabe dient als integrierte Sicherheitsmaßnahme von Windows 11. Jeder Benutzer, der auf freigegebene Dateien, Ordner oder Drucker zugreifen möchte, muss sich mit Benutzername und Passwort authentifizieren. Diese Funktion ist in sicheren Umgebungen wie öffentlichen oder Büronetzwerken zweifellos hilfreich. Im Kontext eines Heimnetzwerks kann sie sich jedoch übermäßig restriktiv anfühlen.
Viele Benutzer, mich eingeschlossen, haben diese Funktion deaktiviert, um die Dateiübertragung zu vereinfachen. Dadurch wird jedoch eine Sicherheitsvorkehrung aufgehoben: Sobald die Funktion deaktiviert ist, kann jeder im selben Netzwerk auf die geöffneten Dateien zugreifen. Wenn Sie nach zusätzlichen Methoden zur Zugriffskontrolle suchen, sollten Sie einzelne Ordner mit einem Kennwort schützen oder die Festplattensicherheit über die UEFI-BIOS-Einstellungen implementieren.
So deaktivieren Sie die kennwortgeschützte Freigabe
Das Deaktivieren dieser Option in Windows 11 ist nicht besonders intuitiv, da Microsoft die Cloud-Freigabe über OneDrive fördert. Stattdessen ist diese Einstellung in der alten Systemsteuerung und im Registrierungs-Editor versteckt. Befolgen Sie diese Schritte, um die passwortgeschützte Freigabe zu deaktivieren:
Verwenden der Systemsteuerung
Um diesen Vorgang zu starten, starten Sie die Systemsteuerung, indem Sie im Startmenü danach suchen. Navigieren Sie anschließend zu Netzwerk und Internet > Netzwerk- und Freigabecenter > Erweiterte Freigabeeinstellungen ändern.

Suchen Sie im Abschnitt „Alle Netzwerke“ die Option „Passwortgeschützte Freigabe“ und wählen Sie „Passwortgeschützte Freigabe deaktivieren“ aus. Klicken Sie abschließend auf „Änderungen speichern“.

Diese Methode ist effektiv und benutzerfreundlich, allerdings wirkt die Systemsteuerung im Vergleich zur modernen Einstellungs-App veraltet.
Verwenden des Registrierungseditors
Wenn Ihre Einstellungen zurückgesetzt werden oder Sie eine dauerhafte Lösung bevorzugen, verwenden Sie den Registrierungseditor, indem Sie die folgenden Schritte ausführen:
Drücken Sie Windows+ R, geben Sie ein regedit
und drücken Sie die Eingabetaste.

Navigieren Sie zu:
HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\CurrentControlSet\Control\Lsa
Ändern Sie den Wert von everyoneincludeanonymous in 1.

Gehen Sie als Nächstes zu:
HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\CurrentControlSet\Services\LanmanServer\Parameters
Und ändern Sie restrictnullsessaccess auf 0.

Mögliche Risiken bei der Deaktivierung des Kennwortschutzes
Das Deaktivieren der passwortgeschützten Freigabe ist zwar praktisch, birgt aber auch erhebliche Risiken. Ohne Schutz könnte Schadsoftware im Netzwerk ungeschützte Freigaben ausnutzen. Darüber hinaus könnte jeder, der mit Ihrem WLAN verbunden ist, auf Ihre freigegebenen Ordner zugreifen, was zu potenziellen Datenschutzverletzungen führen kann. Ich habe Fälle erlebt, in denen Freunde diese Einstellung deaktivierten und dann feststellten, dass Nachbarn auf ihre freigegebenen Medien zugegriffen hatten.
Für Benutzer mit vertrauenswürdigen Heimnetzwerken mag dies akzeptabel erscheinen. Wenn Ihr WLAN-Netzwerk jedoch als öffentlich gekennzeichnet ist, sind sensible Daten gefährdet. Microsoft hat sich aus gutem Grund bewusst für diese Funktion entschieden.
Wenn Sie mehr Sicherheit wünschen, ohne dabei Abstriche bei der Benutzerfreundlichkeit zu machen, sollten Sie sich die anderen integrierten Sicherheitsfunktionen von Windows ansehen.
Alternative Methoden für die sichere Dateifreigabe
Bevor Sie sich entscheiden, den Kennwortschutz zu deaktivieren, denken Sie über diese sichereren Alternativen für die Dateifreigabe nach:
- Erstellen Sie ein Gastkonto mit eingeschränkten Berechtigungen für die Zusammenarbeit.
- Nutzen Sie Cloud-Dienste wie OneDrive oder Google Drive für nahtlose und sichere Dateiübertragungen. Diese Dienste sind eng in Windows 11 integriert.
- Benutzer, die Dateien mit unterschiedlichen Betriebssystemen gemeinsam nutzen müssen, sollten die Einrichtung eines Schutzes auf Ordnerebene in Erwägung ziehen. Informieren Sie sich in den Ressourcen darüber, wie Sie Ordner auf einem Mac mit einem Kennwort schützen können.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich traditionelle Methoden der lokalen Netzwerkfreigabe nicht effektiv weiterentwickelt haben. Microsoft scheint Cloud-basierte Lösungen gegenüber herkömmlicher Dateifreigabe zu bevorzugen. Das Deaktivieren des Passwortschutzes vereinfacht zwar die Dateiübertragung in privaten Heimnetzwerken, aber seien Sie sich der damit verbundenen Risiken bewusst. Ich persönlich deaktiviere diese Option nur bei Bedarf und aktiviere sie anschließend umgehend wieder. Wenn Sie Erfahrungen mit diesen Anpassungen haben, teilen Sie uns Ihre Meinung gerne in den Kommentaren mit.
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