Qualcomm hat seine Partnerschaft mit Samsung gefestigt und damit sichergestellt, dass Verbesserungen an Samsungs Exynos-Chip-Produktpalette das Unternehmen in naher Zukunft nicht in die Lage versetzen werden, sich Qualcomms Einfluss zu entziehen.
Samsung: Qualcomms Goldgrube und das Versprechen des Galaxy S26 Ultra
Die Partnerschaft zwischen Samsung und Qualcomm: Auswirkungen auf die USA und andere Regionen. Im Juli 2022 verlängerten Qualcomm und Samsung ihren Patentlizenzvertrag bis Ende 2030. Dadurch erhält Samsung die Rechte, Qualcomms patentierte Technologien zu nutzen… pic.twitter.com/gEYz0RiEPu
— Jason C.(@_TheJasonC) 23. Oktober 2025
Im Rahmen eines bis 2030 gültigen Patentlizenzvertrags sicherte sich Samsung die Rechte zur Nutzung der proprietären Technologie von Qualcomm. Darüber hinaus schloss Samsung 2024 einen umfassenden, mehrjährigen Vertrag ab, der dem Unternehmen Zugang zu den führenden Snapdragon-Chips gewährt.
Diese Vereinbarungen sichern Samsung zwar weiterhin den Zugang zu Spitzentechnologie, sind aber auch mit erheblichen Kosten verbunden, die das Unternehmen zu drastischen Budgetkürzungen zwingen. Dies hat zu Designänderungen geführt, wie beispielsweise der Einführung einer übergroßen Aussparung für die Selfie-Kamera beim neuesten Modell der Galaxy S-Serie Ultra.
Jüngsten Berichten zufolge wird Samsung im kommenden Galaxy S26 Ultra ausschließlich den Qualcomm Snapdragon 8 Elite Gen 5-Chip verwenden. Obwohl Qualcomm zuvor einen Marktanteil von 75 Prozent für die Galaxy S26-Serie prognostiziert hatte, bedeutet diese Anpassung einen beachtlichen finanziellen Vorteil für das Unternehmen.
Um dies in Relation zu setzen: Der im Galaxy S25 Ultra verbaute Snapdragon 8 Elite-Chip kostete etwa 190 US-Dollar pro Stück und machte damit rund 36 Prozent der gesamten Materialkosten (BOM) des Geräts aus, die sich auf etwa 523 US-Dollar beliefen. Der Snapdragon 8 Elite Gen 5 hingegen wird voraussichtlich zwischen 240 und 280 US-Dollar pro Stück kosten, was – bei einem angenommenen Preis von 280 US-Dollar – etwa 46 Prozent der geschätzten Materialkosten des Galaxy S26 Ultra von 613 US-Dollar ausmachen könnte.
TSMC hat seine Großkunden zudem über bevorstehende Preiserhöhungen – zwischen 8 und 10 Prozent – für fortschrittliche Chipfertigungsprozesse unter 5 nm ab dem nächsten Jahr informiert. Dies deutet darauf hin, dass die Kosten für den Snapdragon 8 Elite Gen 5 möglicherweise noch weiter steigen werden.
Zusätzlich zahlt Samsung für jedes verkaufte Smartphone eine Lizenzgebühr von 16, 25 US-Dollar an Qualcomm für die Nutzung seiner Technologien. Allein im ersten Halbjahr 2025 verkaufte Samsung rund 22, 5 Millionen Geräte der Galaxy S25-Serie, was Qualcomm Lizenzgebühren in Höhe von etwa 365 Millionen US-Dollar einbrachte.
Die steigenden Preise für essentielle Komponenten wie den LPDDR5X-Speicher verstärken den finanziellen Druck auf Samsung und zwingen das Unternehmen zu Kompromissen, wie etwa der Verwendung größerer Ränder oder einer ausgeprägteren Kameraaussparung beim Galaxy S26 Ultra.
Die dringlichste Sorge betrifft jedoch die finanziellen Auswirkungen des Snapdragon 8 Elite Gen 5. In diesem Zusammenhang wird die Bedeutung des kommenden Exynos 2600-Chips von Samsung deutlich. Sollte sich der Exynos 2600 als konkurrenzfähig mit Qualcomms neuestem Flaggschiff-Chip erweisen, könnte Samsung dies als starkes Verhandlungsinstrument nutzen. Erste Anzeichen für den Exynos 2600 sind vielversprechend, doch er muss seine Leistungsfähigkeit erst noch in realen Anwendungen unter Beweis stellen.
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