
Anthropic sieht sich nach einem Vergleich in Höhe von 1, 5 Milliarden US-Dollar weiterhin mit rechtlichen Herausforderungen konfrontiert
Obwohl Anthropic vor Kurzem einer der höchsten Entschädigungszahlungen in einem Urheberrechtsstreit in den USA zugestimmt hat, kämpft das Unternehmen weiterhin mit rechtlichen Komplikationen im Zusammenhang mit angeblicher Piraterie.
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Kürzlich konnte Anthropic eine Sammelklage mit der stolzen Summe von 1, 5 Milliarden US-Dollar beilegen. Die fast 500.000 Betroffenen sollen jeweils rund 3.000 US-Dollar erhalten. Diese Entscheidung markiert einen bedeutenden Moment im Urheberrecht, doch die Folgen des Falls gehen über die Vergleichssumme hinaus.
Richterliche Entscheidung zum fairen Gebrauch und Piraterievorwürfe
In einem wegweisenden Urteil im vergangenen Juni stellte der vorsitzende Richter fest, dass Anthropics Verwendung urheberrechtlich geschützten Materials zur Verbesserung seines Großsprachenmodells Claude unter das Fair-Use-Prinzip falle. Dieses Urteil konnte jedoch die Piraterievorwürfe gegen das Unternehmen nicht ausräumen, die auf Vorwürfen des unrechtmäßigen Downloads von Büchern von Online-Plattformen wie Library Genesis beruhen.
Richter lehnt Vergleich als unvollständig ab
In einer überraschenden Wendung der Ereignisse hat der Richter den Vergleich in Höhe von 1, 5 Milliarden Dollar abgelehnt und seine Besorgnis darüber geäußert, dass die Vereinbarung den Autoren „aufgezwungen“ worden sei und „bei weitem nicht vollständig“ sei. Dies unterstreicht die zunehmende Meinung, dass viele Mitglieder der Sammelklage möglicherweise keine angemessene Entschädigung erhalten, insbesondere wenn die Mittel erst einmal zur Verfügung gestellt wurden, was häufig zu mangelnder Aufmerksamkeit seitens der Rechtsvertreter führt.
Nächste Schritte für den Klassenanwalt
Um diesen Bedenken Rechnung zu tragen, hat Richter Alsup die Anwälte angewiesen, ein Klageformular zu erstellen, das den Mitgliedern der Sammelklage ausdrücklich die Möglichkeit gibt, über die Teilnahme oder Ablehnung des Vergleichs zu entscheiden. Diese Verfahrensvorschrift soll die Transparenz verbessern und allen betroffenen Parteien Klarheit über ihre Optionen verschaffen.
Frist zur Einhaltung
Die Anwälte stehen unter Zeitdruck und müssen bis zum 15. September eine vollständige Liste der in den Fall verwickelten Werke einreichen. Damit der Vergleich voranschreiten kann, muss das Gericht außerdem bis zum 10. Oktober die endgültige Liste der Werke, alle Mitglieder der Sammelklage und das Klageformular genehmigen.
Während sich die Entwicklungen fortsetzen, beobachten die Interessenvertreter im Urheberrechts- und KI-Sektor aufmerksam den Ausgang dieses Falls, der bedeutende Präzedenzfälle für künftige Rechtsstreitigkeiten im Bereich der künstlichen Intelligenz und des geistigen Eigentums schaffen könnte.
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