Rezension zu „Him, the Smile & Bloom“: Eine einfache, beruhigende und dennoch unvergessliche Erfahrung

Rezension zu „Him, the Smile & Bloom“: Eine einfache, beruhigende und dennoch unvergessliche Erfahrung

„Him, the Smile & Bloom“ erkunden: Ein erfrischendes, aber fehlerhaftes Romantikspiel

Romantikspiele fesseln Spieler oft mit charmanten Charakteren, überzogenen Handlungssträngen und romantischen Gesten, die sie in Staunen versetzen. Während viele Otome-Spiele in die Welt des Mysteriösen und Übernatürlichen abtauchen, erleben romantische Geschichten aus dem wahren Leben eine spürbare Renaissance. Ein solcher Titel, der für Furore sorgt, ist „ Him, the Smile & Bloom“, in dem vier Junggesellen mit einem urigen Blumenladen namens „Fill Flower“ verbunden sind. Im Gegensatz zum traditionellen Otome-Format, in dem sich typischerweise eine einzelne Heldin um mehrere Liebhaber dreht, präsentiert dieses Spiel auf einzigartige Weise vier unterschiedliche und gleichzeitige, aber voneinander unabhängige Handlungsstränge, die jeweils von einem eigenen Protagonisten geleitet werden.

Lernen Sie die Charaktere kennen

Veteranen romantischer Spiele werden die Archetypen der vier Hauptfiguren sofort wiedererkennen. Jeder Junggeselle verkörpert ein bekanntes Klischee: Gin, der charmante Playboy; Wataru, der eifrige und hingebungsvolle Partner; Tenya, der zuverlässige „Aufräumer“; und Hokuto, der stets treue Freund aus Kindertagen. Während die meisten Otome-Erzählungen ihre Handlungsstränge miteinander verflechten, sodass Spieler alle Charakterentwicklungen erleben müssen, um den gesamten Handlungsbogen zu erfassen, wählt „Him, the Smile & Bloom“ einen geradlinigeren Ansatz und präsentiert seine Geschichten mit wenig Überschneidungen.

Ami liegt auf Gin in einem Blumenfeld voller Mimosen
Bild von pQube

Parallele Handlungsstränge: Eine verpasste Gelegenheit

Das Konzept paralleler Handlungsstränge sorgte für Spannung und eröffnete die Möglichkeit von Interaktionen zwischen den vier Protagonisten, die am selben Arbeitsplatz arbeiten. Man stelle sich die Dynamik von Doppeldates oder unterstützenden Gesprächen im selben kleinen Laden vor. Leider finden diese Interaktionen nicht statt; die Wege der Hauptfiguren kreuzen sich nicht und werden auch in den Erzählungen der anderen nicht erwähnt. So ließ mich beispielsweise ein Moment des Wiedererkennens der anderen Figuren bei Fill Flower über die Abwesenheit meiner Figur Serina nachdenken. Die Möglichkeit, Geschichten zu verflechten, hätte der Erzählung zusätzliche Spannung und Tiefe verleihen können.

Mögliche verpasste Interaktionen

Überlegen Sie sich die Möglichkeiten: Was wäre, wenn Miku Wataru beim Kauf eines Geschenks für Serina entdeckt? Oder wenn Fuka Ami kontaktiert und ihr von Gins Untreue erzählt? Solche Szenarien könnten unbekannte Facetten der Charaktere enthüllen und so die Gesamterzählung bereichern. Selbst ohne eine dramatische Prämisse wie Mord könnte die Tiefe des Mysteriums durch die Erforschung der geheimen Handlungen und Motivationen der Jungen in entscheidenden Momenten erreicht werden.

Tenya im Blumenladen Fill Flower nach Renovierungsarbeiten
Screenshot von Siliconera

Charakterisierung und Konflikt

Leider geht die Abhängigkeit der Geschichte von gängigen Tropen über die Handlungsstruktur hinaus. Ein Großteil des Konflikts beruht darauf, dass die Charaktere ihre Gefühle nicht miteinander kommunizieren. Die männlichen Hauptfiguren zeigen eine bewundernswerte emotionale Offenheit, die in starkem Kontrast zu den Schwierigkeiten der weiblichen Protagonisten steht, selbst die einfachsten Wahrheiten über sich selbst auszudrücken. Dieses Ungleichgewicht frustriert nicht nur die beteiligten Charaktere, sondern hinterlässt auch bei den Spielern ein Gefühl der Distanz.

Tempo und Beziehungsentwicklung

Das Tempo erweist sich als ein weiteres kritisches Problem. Obwohl jeder Handlungsstrang eine beachtliche Länge bietet, sind echte Momente der Beziehungsentwicklung rar. Die Charaktere gestehen sich schnell ihre Zuneigung, und die nachfolgenden Handlungsabschnitte drehen sich hauptsächlich um ihr romantisches Glück, was die Spieler über die plötzliche Intensität ihrer Gefühle rätseln lässt. Drei verschiedene Enden für jeden Charakter könnten für Abwechslung sorgen, doch es erwies sich als schwierig zu entschlüsseln, welcher Weg das „normale“ bzw.das „beste“ Ende darstellt.

Titelkarte von Him, the Smile & Bloom mit einem Druckfehler
Screenshot von Siliconera

Technische Probleme

Technische Schwierigkeiten trüben das Spielerlebnis zusätzlich. Obwohl „Him, the Smile & Bloom“ in Japan mit einer englischen Übersetzung erschien, stießen Spieler mit dieser Lokalisierung auf zahlreiche Probleme. Trotz pQubes Engagement für eine bessere westliche Version treten weiterhin häufig Eins-zu-eins-Übersetzungsfehler auf, die zu ungeschickten Dialogen führen, die oft zusammenhanglos wirken. Die ungeschickte Verwendung von Redewendungen und die inkonsistente Verwendung von Pronomen beeinträchtigen den natürlichen Lesefluss, der von einer narrativen Prosa erwartet wird, und lassen Gespräche gestelzt und unklar wirken.

Serina und Wataru halten Tweedia-Blumen im Regen
Bild von pQube

Spielerlebnis und Design

Nicht alle Aspekte des Spiels sind fehlerhaft; der Grafikstil ist visuell fesselnd, ergänzt durch abwechslungsreiche Charakteranimationen, die dem Gameplay Dynamik verleihen. Jeder Protagonist hat zwar gewisse Kommunikationsschwierigkeiten, verfügt aber über einzigartige Hintergrundgeschichten, die ihn von typischen unbeschriebenen Blättern unterscheiden. Darüber hinaus eliminiert der eindeutige Gefühlsausdruck der männlichen Charaktere unnötige Spannungen und steigert das Erlebnis.

Abschließende Gedanken

Insgesamt war meine Erfahrung mit Him, the Smile & Bloom gemischt und eher gleichgültig als leidenschaftlich. Das Spiel bot zwar Momente des Vergnügens, vergleichbar mit dem Genuss eines durchschnittlichen Schokoriegels – süß, aber nicht besonders einprägsam –, doch die Geschichten hinterließen keinen bleibenden Eindruck. Spieler mögen zwar kurzfristig Freude an dem Erlebnis haben, aber es fehlt die Tiefe, die nach dem Spiel zum Nachdenken anregt.

Das Spiel ist derzeit für PC und Nintendo Switch erhältlich. Weitere Informationen finden Sie unter Him, the Smile & Bloom.

Weitere Informationen und Bilder finden Sie in der Quelle.

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