
Flash-Laufwerke sind zu unverzichtbaren Werkzeugen für die Datenübertragung geworden und bieten Nutzern eine bequeme Möglichkeit, Dateien zu verschieben. Allerdings können Probleme wie Beschädigungen und Fehlfunktionen auftreten, die zu frustrierenden Situationen führen. Glücklicherweise stehen Linux-Nutzern, insbesondere Ubuntu-Nutzern, mehrere integrierte Dienstprogramme zur Verfügung, mit denen sich die Funktionalität eines defekten USB-Laufwerks wiederherstellen lässt. Diese Anleitung führt Sie durch die Schritte zur effektiven Reparatur eines beschädigten Flash-Laufwerks unter Linux.
Um die Sicherheit Ihrer Daten zu gewährleisten, erstellen wir zunächst ein Backup des Inhalts Ihres USB-Sticks. Diese Vorsichtsmaßnahme ist wichtig, da Reparaturversuche die Situation unbeabsichtigt verschlimmern können. Durch ein Backup schützen Sie sich vor dauerhaftem Datenverlust.
Schritt 1: Erstellen Sie ein komprimiertes Voll-Backup
Linux bietet verschiedene Backup-Lösungen, aber die zuverlässigste Methode besteht in der Verwendung des dd
Befehls in Verbindung mit gzip
zur Komprimierung.
Bevor Sie mit der Sicherung fortfahren, prüfen Sie, ob das Problem am Laufwerk selbst liegt. Das Anschließen des USB-Sticks an einen anderen Port oder einen anderen Computer kann helfen, festzustellen, ob das Problem hardwarebezogen ist, z. B.eine lose Verbindung.
Sobald Sie bestätigt haben, dass der USB-Stick tatsächlich ein Problem hat, schließen Sie ihn an Ihren Computer an.Öffnen Sie Ihr Terminal mit CTRL+ Alt+ T. Identifizieren Sie Ihr USB-Gerät mit dem folgenden Befehl:
ls /dev/disk/by-id

Wenn Sie sich bezüglich des Gerätenamens nicht sicher sind, können Sie ihn auch mithilfe von lsblk
oder sudo fdisk -l
suchen (suchen Sie nach etwas wie /dev/sdb, nicht nach einer bestimmten Partition wie /dev/sdb1).
Um eine Sicherungskopie Ihres Flash-Laufwerks zu erstellen, verwenden Sie diesen Befehl, um die Sicherungskopie zu komprimieren:
sudo dd if=/dev/disk/by-id/YOUR_FLASH_DRIVE status=progress | gzip -c > /home/USERNAME/backups/BACKUP_NAME.img.gz

Stellen Sie sicher, dass der Pfad „ /home/BENUTZERNAME/backups/ “ existiert. Sie können ihn mit erstellen mkdir -p /home/USERNAME/backups
. Der if=
Parameter bezieht sich auf Ihren USB-Stick und gzip
übernimmt den Komprimierungsprozess.
Wenn Sie die Sicherung wiederherstellen müssen, kehren Sie einfach die Befehlssequenz um und geben Sie Ihr Flash-Laufwerk als Ausgabegerät an:
sudo gzip -cd /home/USERNAME/backups/BACKUP_NAME.img.gz | sudo dd of=/dev/disk/by-id/YOUR_FLASH_DRIVE status=progress
Schritt 2: Dateisystem mit FSCK reparieren
Nachdem Sie Ihre Daten gesichert haben, besteht der nächste Schritt darin, sie zu reparieren. Sie können den fsck
Befehl verwenden, der sich effektiv bei der Behebung beschädigter Dateiblöcke eignet – oft die Ursache für Unlesbarkeit und Beschädigung.
In diesem Schritt arbeiten Sie mit der spezifischen Partition des USB-Laufwerks. Identifizieren Sie sie mit diesem Befehl:
ls /dev/disk/by-id/usb*
Führen Sie dann den fsck
Befehl mit der folgenden Syntax aus:
sudo fsck -v -y /dev/disk/by-id/YOUR_FLASH_DRIVE-PARTITION-TO-CHECK

-
sudo fsck
erteilt dem Befehl Administratorrechte. -
-v
liefert während des Vorgangs eine ausführliche Ausgabe. -
-y
weist das Tool an, erkannte Fehler automatisch zu korrigieren. -
/dev/disk…
gibt die spezifische Partition an, die geprüft werden soll.
Schritt 3: USB-Laufwerk mit FDISK/MKFS formatieren
Wenn fsck
sich das Problem dadurch nicht beheben lässt, besteht der nächste Schritt darin, das Laufwerk zu formatieren und es so effektiv in einen neuen Zustand zurückzusetzen.
Beginnen Sie, indem Sie alle vorhandenen Dateisystemdaten entfernen und eine neue Struktur erstellen, indem Sie Folgendes verwenden fdisk
:
sudo fdisk /dev/disk/by-id/YOUR_FLASH_DRIVE

Drücken Sie odie Eingabetaste, um eine neue DOS-Partitionstabelle einzurichten und maximale Kompatibilität zu gewährleisten. Alternativ können Sie mit der Taste geine GPT-Partitionstabelle erstellen, wenn Sie ein modernes Betriebssystem verwenden.
Erstellen Sie anschließend eine neue Partition, indem Sie nund dann pfür eine primäre Partition drücken. Folgen Sie den Anweisungen auf dem Bildschirm, um die Standardeinstellungen zu übernehmen und das gesamte Laufwerk für diese neue Partition zuzuweisen.

Drücken Sie abschließend, wum die Änderungen auf das USB-Laufwerk zu schreiben und zu beenden.

Formatieren der Partition
Ihre neue Partition verfügt nicht über ein Dateisystem und ist daher erst nach der Formatierung nutzbar. Verwenden Sie zum Formatieren eines der mkfs
in modernen Linux-Distributionen verfügbaren Dienstprogramme. Für die Formatierung im weitgehend kompatiblen FAT32-Format führen Sie Folgendes aus:
sudo mkfs.fat -F 32 /dev/disk/by-id/YOUR_FLASH_DRIVE-PARTITION

Für die NTFS-Formatierung, die aus Gründen der Windows-Kompatibilität empfohlen wird, verwenden Sie:
sudo mkfs.ntfs /dev/disk/by-id/YOUR_FLASH_DRIVE-PARTITION
Oder für eine für Linux-Systeme geeignete EXT4-Formatierung:
sudo mkfs.ext4 /dev/disk/by-id/YOUR_FLASH_DRIVE-PARTITION

Beachten Sie, dass EXT4 für Linux optimiert ist, aber ohne zusätzliche Software nicht mit Windows oder macOS kompatibel ist.
Nach dem Formatieren können Sie das USB-Laufwerk mounten und seine Funktionalität überprüfen, indem Sie es lsblk
erneut verwenden, um die Erkennung und Mountbarkeit des Dateisystems zu prüfen.
Schritt 4: Verwenden von GUI-Tools zum Reparieren und Formatieren
Wenn Sie mit Kommandozeilenoperationen nicht zufrieden sind, können Sie das in Ubuntu verfügbare Dienstprogramm „Disks“ verwenden. Dieses Tool ist benutzerfreundlich und vereinfacht die Überprüfung und Formatierung Ihres USB-Laufwerks.
Öffnen Sie dazu Ihr Anwendungsmenü und suchen Sie nach „Disks“. Starten Sie die App, sobald Sie sie gefunden haben.

Wählen Sie Ihr USB-Laufwerk aus der Liste links aus und klicken Sie auf das Zahnradsymbol. Wählen Sie „ Dateisystem reparieren“ und folgen Sie den Anweisungen, um den Reparaturvorgang durchzuführen.
Wenn das Dateisystem irreparabel beschädigt ist, können Sie das USB-Laufwerk neu formatieren. Wählen Sie das USB-Laufwerk aus, klicken Sie erneut auf das Zahnradsymbol und wählen Sie dann „ Partition formatieren“.

Geben Sie bei der entsprechenden Aufforderung einen Namen für Ihr USB-Laufwerk in das Feld „Volumename“ ein und wählen Sie die gewünschte Dateisystemoption aus:
- Ext4: Optimiert für Linux.
- NTFS: Am besten für Windows geeignet.
- FAT: Geeignet für verschiedene Geräte, darunter Smartphones und Spielekonsolen.

Achten Sie auf die Löschoption. Für eine schnelle Formatierung deaktivieren Sie sie. Aktivieren Sie sie für eine umfassende Löschung – dies ist bei Laufwerken ratsam, bei denen der Verdacht auf fehlerhafte Blöcke besteht.

Schritt 5: Reparieren mit GParted
Wenn Sie lieber eine grafische Benutzeroberfläche verwenden möchten, ist GParted eine hervorragende Alternative zum Verwalten von Festplattenpartitionen und Reparieren von Laufwerken und bietet im Vergleich zum Standarddienstprogramm „Festplatten“ erweiterte Optionen.
Installieren Sie GParted zunächst über das Terminal mit dem folgenden Befehl:
sudo apt install gparted
Starten Sie GParted nach der Installation entweder über Ihr Anwendungsmenü oder durch Ausführen gparted
im Terminal und geben Sie bei entsprechender Aufforderung Ihr Kennwort ein.

Wählen Sie Ihr USB-Laufwerk aus dem Dropdown-Menü oben rechts. Achten Sie darauf, das richtige Laufwerk auszuwählen, um ein versehentliches Löschen von Daten auf Ihrem Hauptsystemlaufwerk zu vermeiden. Wenn Ihr Flash-Laufwerk eingebunden ist, klicken Sie mit der rechten Maustaste darauf und wählen Sie „Aushängen“. Anschließend können Sie eine Dateisystemprüfung durchführen oder das Laufwerk mit den entsprechenden Optionen vollständig formatieren.
Abschluss
Mit diesen Schritten können Sie Ihr beschädigtes USB-Laufwerk wiederherstellen und wieder verwenden. Es ist somit wieder wie neu. Wenn Sie zusätzlich ein Linux Live USB-Laufwerk erstellen möchten, finden Sie hier eine detaillierte Anleitung.
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