Privatanleger schränken die Möglichkeiten wertorientierter Hedgefonds zum Erwerb von Oracle-Aktien ein, da der Aktienanstieg Larry Ellison näher an das Vermögen von Elon Musk heranführt

Privatanleger schränken die Möglichkeiten wertorientierter Hedgefonds zum Erwerb von Oracle-Aktien ein, da der Aktienanstieg Larry Ellison näher an das Vermögen von Elon Musk heranführt

Dieser Artikel dient ausschließlich zu Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Der Autor hält keine Anteile an den genannten Unternehmen.

Oracles kometenhafter Aufstieg: Ein Anwärter auf die Spitze

In einem von Wachstum und Investitionen in künstliche Intelligenz (KI) geprägten Umfeld hat Oracle eine herausragende Position eingenommen, was durch markante Kursgewinne in den letzten Handelstagen unterstrichen wurde. Dieser Aufschwung hat Mitgründer und CTO Larry Ellison zu einem ernstzunehmenden Konkurrenten von Elon Musk im Kampf um den Titel des reichsten Menschen der Welt gemacht.

Oracles Transformation zum KI-Giganten

Oracle ist traditionell für seine Datenbanksoftware und Unternehmenslösungen bekannt und hat sich erfolgreich als führender Anbieter im Cloud Computing etabliert. Mit einem umfangreichen Portfolio an KI-Rechenzentrumsverträgen steht das Unternehmen an der Spitze der Infrastrukturentwicklung für KI-Anwendungen.

Ergebnisbericht Q2 2025: Ein gemischtes Bild

Oracle veröffentlichte am Dienstag seine Ergebnisse für das zweite Quartal des Geschäftsjahres 2025 und meldete einen Umsatz von 14, 93 Milliarden US-Dollar, der damit knapp unter den erwarteten 15, 02 Milliarden US-Dollar lag. Auch der Gewinn pro Aktie (EPS) verfehlte die Schätzungen um einen Cent, was Bedenken hinsichtlich der Leistung der Cloud-Sparte aufkommen ließ, die Anzeichen von Schwäche zeigte.

Auftragswachstum: Ein Silberstreif am Horizont

Trotz des Gewinnrückgangs war der deutliche Anstieg des Umsatzrückstands von Oracle – fast viermal so hoch wie im Vorquartal – ein entscheidendes Ergebnis. Dieses beeindruckende Wachstum war größtenteils auf vier bedeutende Verträge mit namhaften Kunden zurückzuführen, darunter OpenAI, NVIDIA und Meta.

Bemerkenswerte Prognosen für Cloud-Umsätze

Oracles Prognosen für seine Cloud-Dienste sind ambitioniert. Das Unternehmen erwartet, dass der Umsatz der Oracle Cloud Infrastructure von derzeit rund 10 Milliarden US-Dollar auf rund 18 Milliarden US-Dollar im laufenden Geschäftsjahr steigen wird – eine bemerkenswerte Wachstumsrate von 77 %.Die Prognosen reichen bis in die nächsten vier Jahre und rechnen mit Umsätzen von 32 Milliarden US-Dollar, 73 Milliarden US-Dollar, 114 Milliarden US-Dollar und letztendlich 144 Milliarden US-Dollar. Ein Großteil dieser erwarteten Umsätze ist bereits in den von Oracle gemeldeten verbleibenden Leistungsverpflichtungen (RPO) enthalten.

Wir erwarten, dass der Umsatz von Oracle Cloud Infrastructure [von ca.10 Mrd. USD] in diesem Geschäftsjahr um 77 % auf 18 Milliarden USD steigt – und in den folgenden vier Jahren auf 32 Milliarden USD [Verdoppelung], 73 Milliarden USD [Verdoppelung], 114 Milliarden USD [fast Verdoppelung] und 144 Milliarden USD ansteigt. Der Großteil des Umsatzes dieser 5-Jahres-Prognose ist bereits in unserem gemeldeten RPO verbucht. Oracle hat einen hervorragenden Start ins Geschäftsjahr 2026 hingelegt.

Auswirkungen großer KI-Partnerschaften

Oracles Beteiligung an der 500 Milliarden Dollar schweren Stargate-KI-Initiative festigt seine Marktposition weiter. Ein wegweisender Vertrag mit OpenAI über ein 4, 5-GW-Rechenzentrum, der ab drei Jahren erhebliche Zahlungen nach sich zieht, ist ein Paradebeispiel für diese Zusammenarbeit. Laut Sam Altman von OpenAI erfordert eine solche Rechenzentrumskapazität Investitionen von rund 100 Milliarden Dollar.

Darüber hinaus hat OpenAI im Juli seine Vereinbarung mit Oracle erweitert und sich zu weiteren 4, 5 GW Rechenzentrumskapazität verpflichtet. Der genaue Standort dieser Erweiterung ist noch nicht bekannt, Oracle treibt jedoch derzeit gemeinsam mit Crusoe die Entwicklung des Stargate I-Rechenzentrums in Abilene voran.

Marktreaktion und Bewertungsbedenken

Die Oracle-Aktie ist im vorbörslichen Handel um über 31 % gestiegen und notiert aktuell bei rund 76 US-Dollar. Dieser Kursanstieg hat Bedenken hinsichtlich der Unternehmensbewertung geweckt, die für wertorientierte Anleger nun unhaltbar hoch erscheint.

Die Dynamik rund um die Oracle-Aktie weist eine unheimliche Ähnlichkeit mit der Volatilität von Meme-Aktien auf, wird jedoch eher durch eine starke finanzielle Performance als durch spekulative Trends getrieben, wie man bei Unternehmen wie GameStop und AMC Entertainment beobachten kann.

Larry Ellison: Der Kampf um den Reichtum

Aufgrund der beeindruckenden Performance der Aktie stieg Larry Ellisons Nettovermögen um rund 70 Milliarden US-Dollar auf rund 364 Milliarden US-Dollar – knapp unter dem von Elon Musk (384 Milliarden US-Dollar), wie Bloombergs Billionaires Index zeigt. Dieses Szenario unterstreicht die Dynamik in der Führungsetage von Technologieunternehmen, wo ein CTO mit dem Vermögen eines CEOs konkurrieren kann. Angesichts von Musks bevorstehendem Gehaltspaket in Höhe von einer Billion US-Dollar könnte Ellisons finanzieller Aufstieg jedoch nur von kurzer Dauer sein.

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