Opera-Beschwerde gegen Microsoft wegen Kundenmanipulation zur Förderung von Edge

Opera-Beschwerde gegen Microsoft wegen Kundenmanipulation zur Förderung von Edge

Operas neue Klage gegen Microsoft in Brasilien

Opera Software hat kürzlich einen wichtigen Schritt gegen Microsoft unternommen und in Brasilien Beschwerde eingereicht. Damit reagierte Opera auf anhaltende Bedenken hinsichtlich der aggressiven Werbung für Microsofts Edge-Browser auf Kosten alternativer Browser. Kurz zuvor hatte Microsoft die Praxis eingestellt, prominente Bannerwerbung für Edge im Chrome-Download-Portal einzufügen. Opera ist jedoch weiterhin unzufrieden mit den seiner Ansicht nach manipulativen Taktiken, die darauf abzielen, Nutzer zu Edge zu lenken.

Strategische Wahl der Gerichtsbarkeit

Brasilien wurde als Austragungsort für dieses Verfahren vor allem aufgrund seiner Bedeutung als einer der wichtigsten Märkte für Opera gewählt, wo der Browser gemessen an der Nutzerzahl einen bemerkenswerten dritten Platz einnimmt. Operas Strategie besteht darin, ein günstiges Urteil in Brasilien zu nutzen, um einen Dominoeffekt auszulösen und einen möglichen Präzedenzfall für ähnliche Klagen in anderen Ländern zu schaffen.

Art der Beschwerde

Im Mittelpunkt der Vorwürfe von Opera steht die Behauptung, Microsoft setze „manipulative Designtaktiken“ und wettbewerbsschädigende Strategien ein, die Nutzer dazu zwingen, standardmäßig auf Edge zurückzugreifen. Konkrete Vorwürfe sind:

  • Einschränkungen, die verhindern, dass Browser von Drittanbietern mit Windows-Installationen gebündelt werden.
  • Microsoft-Anwendungen wie Widgets, Teams und Outlook ignorieren die Browsereinstellungen der Benutzer und bevorzugen daher Edge zum Öffnen von Dateien wie PDFs.

Mögliche Ergebnisse und Abhilfemaßnahmen

Sollte sich die brasilianische Regulierungsbehörde auf die Seite von Opera stellen, strebt das Unternehmen mehrere Abhilfemaßnahmen an, darunter:

  • Die Möglichkeit, alternative Browser standardmäßig in Windows vorzuinstallieren.
  • Mögliche Einschränkungen bei der Verwendung von „Dark Patterns“, die Verbraucher zur Verwendung von Edge zwingen.

Frühere rechtliche Bemühungen

Dieser Rechtsstreit ist nicht Operas erste Auseinandersetzung mit Microsoft vor Gericht. Bereits vor über einem Jahr hatte Opera die Europäische Union aufgefordert, Microsoft aufgrund der deutlichen Dominanz von Windows im Desktop-Bereich als Gatekeeper gemäß dem Digital Markets Act (DMA) einzustufen. Dieser Versuch scheiterte jedoch. Der Ausgang der aktuellen Klage von Opera in Brasilien könnte die Wettbewerbslandschaft bei Webbrowsern und die Wahlmöglichkeiten der Nutzer erheblich beeinflussen.

Im weiteren Verlauf des Verfahrens wird es spannend zu beobachten sein, ob es Opera diesmal gelingt, einen Sieg über den Technologieriesen zu erringen.

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