
NVIDIA hat vor Kurzem seine Ergebnisse für das zweite Quartal bekannt gegeben und dabei einen bemerkenswerten Meilenstein erreicht: Die Einnahmen des Unternehmens aus Singapur sind auf ein beispielloses Niveau gestiegen und liegen nun knapp hinter den USA.
NVIDIAs Umsatz in Singapur erreicht fast 10 Milliarden US-Dollar und unterstreicht damit seine entscheidende Rolle im Geschäftsbetrieb
Die Quartalsleistung des Unternehmens, insbesondere im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI), ist interessant, insbesondere angesichts der anhaltenden Beschränkungen in China. Einen wesentlichen Beitrag zum Erfolg von NVIDIA im zweiten Quartal leistete die Region Singapur. Wie aus dem Jahresabschluss hervorgeht, erreichte Singapurs Beitrag rund 10 Milliarden US-Dollar und lag damit nur hinter den USA und vor Taiwan und China. Diese Enthüllung hat zu Missverständnissen geführt, da verschiedene Einzelhändler eine mögliche „Umleitung von KI-Chips“ vermuteten. Die Realität ist jedoch komplexer.

NVIDIAs Umsatz in Singapur beschränkt sich nicht nur auf den KI-/Rechenzentrumsbereich; er umfasst auch Beiträge aus dem Gaming-Bereich und anderen Bereichen. Bemerkenswert ist, dass mehrere AIBs in Singapur ansässig sind, darunter Unternehmen wie ZOTAC, Manli und Inno3D, die in der Region eigene Produktionsstätten unterhalten. Diese Konstellation trägt zweifellos zu den Gaming-Umsätzen bei. Die Situation ist jedoch vielschichtig. In seiner 10-Q-Meldung wies NVIDIA darauf hin, dass die Region Singapur der „zentralisierten Rechnungsstellung“ dient, was darauf hindeutet, dass der Standort in erster Linie für die Logistik genutzt wird und keine Endverbraucher repräsentiert.
Singapur machte im zweiten Quartal und im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2026 22 % bzw.21 % des Gesamtumsatzes aus, basierend auf dem Rechnungsstandort der Kunden.Kunden nutzen Singapur für die zentrale Rechnungsstellung, während unsere Produkte fast immer an andere Standorte geliefert werden. – NVIDIAs 10-Q-Einreichung
Singapurs Status als Umschlagplatz lässt sich auf mehrere Faktoren zurückführen. NVIDIA hat zwar keine konkreten Gründe genannt, doch häufige Motive sind Steuererleichterungen, logistische Vorteile und regulatorische Rahmenbedingungen, die eine zentrale Rechnungsstellung unterstützen. Nach den US-GAAP-Rechnungslegungsgrundsätzen wird der Umsatz nach dem Standort des Rechnungsstellers erfasst. Daher werden die Umsätze bei NVIDIA Singapur und nicht am endgültigen Bestimmungsort der Produkte erfasst.
Um Missverständnisse im Zusammenhang mit der Umleitung von KI-Chips auszuräumen, hat NVIDIA erklärt:
Über 99 % der kontrollierten Rechenleistungsumsätze der Rechenzentren, die Singapur in Rechnung gestellt wurden, stammten aus Bestellungen von Kunden mit Sitz in den USA für das zweite Quartal und die erste Hälfte des Geschäftsjahres 2026.– NVIDIAs 10-Q-Einreichung
Diese Aussage unterstreicht, dass die Annahme, KI-Chips würden von Singapur nach China umgeleitet, weitgehend unbegründet ist. Entgegen landläufiger Behauptungen gibt es bei NVIDIA keine Anzeichen für derartige Umleitungen. Stattdessen fungiert NVIDIA Singapur vor allem als Umschlagplatz für Rechenzentrumsprodukte und damit verbundene Lieferungen. Darüber hinaus besteht eine spürbare Nachfrage von lokalen Unternehmen. Die Bedeutung Singapurs für NVIDIAs Geschäftslandschaft ist bemerkenswert, insbesondere da es neben China eine wichtige Region darstellt und für CEO Jensen Huang wahrscheinlich zu den wichtigsten Märkten zählt.
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