
NVIDIAs Einstieg in den Windows-on-Arm-Markt (WoA) ist auf einige Herausforderungen gestoßen, da das Unternehmen die Markteinführung seines System-on-Chip (SoC) N1X der nächsten Generation auf das erste Quartal 2026 verschoben hat.
NVIDIAs N1X-SoCs auf Q1 2026 verschoben: Analyse der Faktoren
Der N1X, NVIDIAs erstes WoA-SoC, ist eine Gemeinschaftsentwicklung mit Mediatek. Er markiert den ersten Vorstoß des Unternehmens in den Enterprise- und Consumer-Markt und zielt speziell auf die aufstrebende „AI-PC“-Branche ab.
Während der Computex 2025 präsentierte NVIDIA zusammen mit verschiedenen Partnern mehrere Geräte, darunter seinen eigenen DGX Spark. Große Hersteller wie ASUS, MSI, Gigabyte, Lenovo und Dell bereiten ebenfalls ihre Versionen dieser Technologie vor. Trotz erster praktischer Erfahrungen mit diesen PCs hat sich der offizielle Starttermin von der zweiten Jahreshälfte 2025 auf das erste Quartal 2026 verschoben.
Laut DigiTimes haben mehrere Faktoren zu dieser Verzögerung beigetragen. Vor allem die Entwicklung der nächsten Windows-Plattform von Microsoft, die zeitgleich mit dem N1X auf den Markt kommen sollte, erlebte erhebliche Rückschläge. Das kommende Windows-Betriebssystem-Update, das die KI-Funktionalität verbessern und das WoA-Ökosystem optimieren soll, wird möglicherweise erst in einigen Quartalen verfügbar sein.
Bericht: Nvidia und MediaTek verschieben den Start ihres KI-PCs auf 2026 aufgrund von Hürden bei Microsoft-Betriebssystemen und Marktgegenwind. MediaTek und Nvidia haben den Start ihrer mit Spannung erwarteten KI-PC-Plattform auf das erste Quartal 2026 verschoben, berichten Quellen aus der Lieferkette und begründen dies mit einer Kombination aus Verzögerungen… pic.twitter.com/LnJByCGnJo
– Jukan (@Jukanlosreve) 21. Juli 2025
Darüber hinaus gibt die Verbreitung von WoA-Plattformen weiterhin Anlass zur Sorge. Qualcomm hat zwar angekündigt, dass seine Laptops in großem Umfang abgebaut werden, die tatsächliche Nachfrage scheint jedoch zu sinken. Trotz der anhaltenden Betonung des „KI-PC“-Themas zögern viele Verbraucher, in diese Plattformen zu investieren, und traditionelle x86-Systeme von AMD und Intel dominieren weiterhin den Markt.
NVIDIA prüft Berichten zufolge auch neue Versionen seiner N1X- und N1-SoCs. Diese Chips nutzen die fortschrittliche N3B-Prozesstechnologie von TSMC und kombinieren Grace-(Arm-)CPU- und Blackwell-GPU-Architekturen. Die Bezeichnung N1X richtet sich speziell an den Endverbrauchermarkt, während die interne Bezeichnung dieser Chips GB10 lautet und insbesondere in der DGX Spark-Familie verwendet wird. Die geprüften Versionen sollen Design und Optimierung verbessern und so die Markteinführungsreife sicherstellen.
Bei genauerer Betrachtung der Spezifikationen weist der NVIDIA GB10 Superchip viele Gemeinsamkeiten mit dem erwarteten N1X-SoC auf. Er enthält insbesondere eine 20-Kern-Arm-CPU auf Basis der Grace-Architektur, eine Blackwell-GPU mit bis zu 1 Petaflops FP4-KI-Rechenleistung und unterstützt bis zu 128 GB LPDDR5X-Speicher sowie fortschrittliche Ein-/Ausgabetechnologien.

Der N1X-Chip zeigte beeindruckende Leistungsdaten und erreichte kürzlich im Geekbench 6 beachtliche Ergebnisse: 3096 Punkte bei der Single-Core-Leistung und 18.837 Punkte bei Multi-Thread-Tests bei einer Taktfrequenz von 2, 81 GHz. Muster des GB10-SoC erreichten sogar Frequenzen von 3, 9 GHz.
Zum Vergleich: AMDs Ryzen AI MAX+ 395-Chip – mit 16 Kernen und 32 Threads sowie einer Taktfrequenz von über 5 GHz bei 120 W – liefert Single-Core-Werte zwischen 3000 und 3100 und Multi-Core-Werte zwischen 19000 und 21000. Somit zeigt der N1X bereits im vorläufigen Zustand eine vielversprechende Leistung, und weitere Designänderungen könnten zu noch größeren Fähigkeiten führen.



Die NVIDIA N1-Serie wird aus mehreren Chips bestehen, wobei der N1X auf den Enterprise-/Handelssektor und der N1C auf Verbraucher ausgerichtet ist. Möglicherweise gibt es auch eine Einstiegsversion für Nischenmärkte wie Handheld-Geräte. Ursprüngliche Erwartungen gingen von einer AI-TOPS-Leistung von 180 bis 200 aus; die endgültigen Spezifikationen nach Designanpassungen sind jedoch noch ungewiss.
Diese kommenden Chips werden eine zentrale Rolle im Wettbewerb spielen und künftig mit AMDs Ryzen AI MAX, Apples M4 und Intels AX-Serie konkurrieren. Gegen Ende des ersten Quartals 2026 werden auf der CES 2026 detailliertere Ankündigungen erwartet.
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