
Die Beziehungen zwischen Jensen Huang, dem CEO von NVIDIA, und Dario Amodei, dem CEO von Anthropic, sind in letzter Zeit noch angespannter geworden. Ihre historische Rivalität ist wieder aufgetaucht, angeheizt durch ihre jüngsten öffentlichen Auseinandersetzungen über Strategien und Ideologien im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI).
Der CEO von Anthropic bezeichnet Jensens Aussagen als „bösgläubige Verfälschung“ und heizt damit die Rivalität an
Während Jensen Huang allgemein als gelassener Chef gilt, war sein Umgang mit Amodei von deutlichen Spannungen geprägt. In einer aktuellen Folge des Podcasts „Big Technology“, über die Business Insider berichtete, stellte Amodei Huangs Beschreibung von Anthropics KI-Ansatz offen in Frage. Huang unterstellte Anthropic, die KI-Nische monopolisieren zu wollen, und legte nahe, dass das Unternehmen glaubt, von einer Zukunft profitieren zu können, in der KI traditionelle Arbeitsplätze ersetzt. Daraufhin wies Amodei Huangs Behauptungen vehement zurück:
So etwas habe ich nie gesagt. Das ist die ungeheuerlichste Lüge, die ich je gehört habe. Die Worte [von Jensen] sind richtig und die Worte sind ungeheuerlich.
Dieser Schlagabtausch erinnert an frühere Vorwürfe, in denen Anthropic NVIDIA wegen des illegalen Exports von KI-Chips mit fragwürdigen Methoden wie dem „Hummerschmuggel“ kritisierte, was einen Verstoß gegen US-Handelsvorschriften nahelegt. NVIDIA wies diese Vorwürfe als unbegründet zurück.

In früheren Bemerkungen behauptete Huang, Anthropic fördere eine Closed-Source-KI-Entwicklungsumgebung und lege nahe, dass das Unternehmen davon überzeugt sei, dass KI-Fortschritte allein auf seine Expertise beschränkt sein sollten. Amodei entgegnete diesen Behauptungen jedoch, indem er Anthropics Engagement für ein integratives KI-Framework betonte und erklärte, dass ein Wettbewerbsumfeld, in dem unsichere Modelle florieren, letztlich zum Scheitern aller Beteiligten führe. Er betonte nachdrücklich:
Ich habe nichts gesagt, was auch nur annähernd der Vorstellung ähnelt, dass dieses Unternehmen das einzige Unternehmen sein sollte, das die Technologie entwickelt. Das ist einfach eine unglaubliche und in böser Absicht erfolgte Verdrehung.
Dieser anhaltende Streit stellt ein einzigartiges Szenario in der Technologielandschaft dar, insbesondere angesichts von NVIDIAs historischem Wettbewerbsansatz. Die unterschiedlichen Philosophien rühren von Anthropics Neigung zu einer eher isolierten Entwicklungsstrategie her, insbesondere mit dem Claude-Modell, während Huang ein Ethos der breiten Zugänglichkeit von KI vertritt. Darüber hinaus geht der Wettbewerb über Methoden hinaus und erstreckt sich auch auf die Hardware, da Unternehmen wie Amazon eigene KI-Trainingschips entwickeln, was NVIDIA vor zusätzliche Herausforderungen stellt.
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