Die NASA verschiebt die Mondmission Artemis II wegen Problemen mit dem Hitzeschild auf April 2026

Die NASA verschiebt die Mondmission Artemis II wegen Problemen mit dem Hitzeschild auf April 2026

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NASA gibt Verzögerung für Mondmission Artemis II bekannt

NASA-Administrator Bill Nelson gab heute bekannt, dass die mit Spannung erwartete bemannte Mondmission Artemis II auf April 2026 verschoben wurde. Diese Entscheidung ist auf Komplikationen mit dem Hitzeschild der Raumsonde Orion zurückzuführen, die den extremen Bedingungen beim Wiedereintritt vom Mond standhalten soll. Im Gegensatz zu SpaceXs Crew Dragon, die geringeren Belastungen ausgesetzt ist, muss Orion beim Wiedereintritt in die Atmosphäre mit deutlich stärkeren Kräften fertig werden.

Nach der Artemis-I-Mission im Jahr 2022 hatte die NASA vorläufige Ergebnisse zur Leistung des Hitzeschildes veröffentlicht und ein Jahr später nach Inspektionen nach der Mission Probleme mit Kavitation festgestellt. Trotz dieses Rückschlags versichert die Agentur, dass die Verzögerung ihren geplanten Zeitplan für bemannte Mondstarts nicht beeinträchtigen wird. Ziel ist es, zum ersten Mal seit der Apollo-Ära mit Artemis II Astronauten zum Mond zurück zu schicken.

Die thermische Leistung des Artemis I-Hitzeschildes übertraf alle Erwartungen

Beim Wiedereintritt vom Mond in die Erdatmosphäre ist die Raumsonde Orion beispiellosen aerodynamischen Kräften ausgesetzt. Für die Mission Artemis I führte die NASA ein innovatives „Skip Reentry“-Manöver durch, bei dem eine Reihe von Höhenanpassungen vorgenommen wurden, um die Wiedereintrittskräfte abzumildern und so eine sicherere Landung zu ermöglichen.

In einer früheren Pressekonferenz erläuterte Programmmanager Howard Hu die Ergebnisse der Analyse des Hitzeschildes. Er stellte überraschende Abweichungen in der Leistung des Hitzeschildes im Vergleich zu Vorhersagen fest, die aus Bodentests und Computermodellen abgeleitet wurden. Einige der Materialien, die beim Wiedereintritt erodieren würden, verbrannten anders als erwartet.

Das richtige Verkohlen von Materialien ist entscheidend, um die beim Eintritt in die Atmosphäre entstehende intensive Hitze effektiv abzuleiten. Jede Abweichung von der erwarteten Leistung könnte die Sicherheit des Raumfahrzeugs und seiner Besatzung gefährden.

Untersuchung deckt Kavitationsprobleme auf

Obwohl die NASA noch keine Bilder des Hitzeschildes veröffentlicht hat, hat ein Bericht des Office of Inspector General (OIG) Licht auf die aufgetretenen Kavitationsprobleme geworfen. Der Bericht gab an, dass eine Schicht des Hitzeschildes nicht sauber abgebrannt, sondern gebrochen ist, was zur Bildung von Trümmern statt der beabsichtigten, kontrollierten Zersetzung geführt hat.

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Um die Hitzeschildanomalie gründlich zu untersuchen, führte die NASA acht Testkampagnen mit insgesamt 121 Tests durch. Eine unabhängige Untersuchung, die Anfang dieses Jahres eingeleitet wurde, bestätigte die Ergebnisse der NASA und hob hervor, dass die beim Wiedereintritt entstehenden Gase nicht durch die Hitzeschildmaterialien entweichen konnten, was zu einem Anstieg des Innendrucks führte, der wiederum die Kavitation verursachte.

Aus diesem Grund hat die NASA beschlossen, die Artemis-II-Mission zu verschieben, um Änderungen am Hitzeschild und am Eintrittsprofil des Raumfahrzeugs vornehmen zu können. In das aktualisierte Design werden die bei Artemis I gewonnenen Erkenntnisse einfließen, und die Verzögerung ermöglicht auch Verbesserungen an Orions Lebenserhaltungssystemen. Trotz der Kavitationsprobleme berichtete die NASA, dass die Innentemperatur während des Wiedereintritts von Orion Artemis I stabil bei angenehmen „Mitte 70er Fahrenheit“ blieb, was die Sicherheit der Besatzung gewährleistete.

Blick in die Zukunft: Wettbewerbsfähige Monderkundung

Während der Pressekonferenz betonte Nelson, dass die NASA trotz der Verzögerung von Artemis II weiterhin entschlossen sei, die erste Agentur seit der Apollo-Ära zu sein, die Menschen auf dem Mond landen lässt. Die Artemis-III-Mission, deren Ziel es ist, eine Besatzung zur Mondoberfläche zu transportieren, soll Mitte 2027 starten, abhängig von der Entwicklung der Starship-Rakete von SpaceX. Nelson betonte, wie wichtig es sei, diesen Meilenstein vor Chinas Ambitionen am Südpol des Mondes zu erreichen, was seiner Ansicht nach ein strategisches Interesse der USA sei.

Während das Rennen um die Erforschung des Mondes immer intensiver wird, ist die NASA bestrebt, sicherzustellen, dass die Vereinigten Staaten in dieser neuen Ära der Weltraumforschung ihre führende Position behalten.

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