MindsEye-Entwickler leitet Massenentlassungsprozess ein, der über 100 Mitarbeiter betrifft

MindsEye-Entwickler leitet Massenentlassungsprozess ein, der über 100 Mitarbeiter betrifft

Build a Rocket Boy steht aufgrund der schlechten Leistung von MindsEye vor Entlassungen

In einer besorgniserregenden Entwicklung für die Spielebranche hat Build a Rocket Boy, das Studio, das für das bisher am schlechtesten bewertete Spiel des Jahres 2025 verantwortlich ist, Berichten zufolge Massenentlassungen eingeleitet, von denen über 100 Mitarbeiter betroffen sein könnten. Dies geschah unmittelbar nach dem desaströsen Start ihres Titels MindsEye.

Details zum Entlassungsprozess

Wie IGN berichtete, leitete das Studio ab dem 23. Juni eine 45-tägige Konsultationsphase ein. Die genaue Zahl der Stellenstreichungen ist noch ungewiss, aber nach britischem Recht sind diese Konsultationen vorgeschrieben, wenn ein Unternehmen „100 oder mehr Entlassungen“ plant. Da Build a Rocket Boy in Großbritannien etwa 300 Mitarbeiter und weltweit weitere 200 beschäftigt, würde selbst eine Entlassung von 100 Mitarbeitern einen erheblichen Verlust von einem Fünftel der Belegschaft bedeuten.

Herausfordernder Start von MindsEye

Der Start von MindsEye stieß auf erhebliche Kritik, was durch mehrere alarmierende Indikatoren unterstrichen wird. Vor der Veröffentlichung zeugten die Vorschauinhalte von mangelnder Begeisterung, und zahlreiche negative Glassdoor-Bewertungen von Mitarbeitern wiesen auf interne Konflikte im Studio hin. Darüber hinaus deutete einer der Co-Geschäftsführer öffentlich an, dass Personen dafür bezahlt würden, den Ruf des Spiels zu sabotieren. Hinzu kam der Abgang zweier wichtiger Führungskräfte kurz vor dem Start.

Technische Probleme und Gegenreaktionen

Unvorhergesehene Komplikationen eskalierten weiter, als Einzelhandelsgeschäfte irrtümlicherweise physische Exemplare vor dem bestätigten Veröffentlichungstermin herausbrachten. Build a Rocket Boy räumte ein, dass diesen frühen Verkäufen ein wichtiger Day-One-Patch fehlte. Als das Spiel am 10. Juni endlich erschien, war es von technischen Problemen geplagt, die die Leistung auf High-End-PCs beeinträchtigten. PS5-Spieler forderten daraufhin aufgrund des unterdurchschnittlichen Erlebnisses eine Rückerstattung, insbesondere angesichts irreführender Behauptungen über die Fähigkeit, mit 60 FPS zu laufen – eine erhebliche Diskrepanz, wenn man bedenkt, dass das Spiel derzeit auf allen Konsolen auf 30 FPS begrenzt ist.

Reaktion des Studios und Reaktion der Community

Zwei Tage nach dem Start äußerte das Studio sein Bedauern über die negative Resonanz und die unzähligen von den Spielern gemeldeten Probleme. Es versprach eine Reihe von Fehlerbehebungen und reagierte mit ersten Hotfixes auf einige der kritischen Rückmeldungen. Trotz dieser Bemühungen stellte Digital Foundry jedoch fest, dass die technische Leistung von MindsEye weiterhin miserabel ist, was die Glaubwürdigkeit des Studios weiter belastet.

Ungewisse Zukunft für Build a Rocket Boy

Build a Rocket Boy hat bisher weder eine offizielle Stellungnahme zu den Entlassungsgerüchten abgegeben noch auf die Bedenken der Community nach dem Start eingegangen. Das Studio wies Vorwürfe zurück, automatisierte Bots würden eingesetzt, um positive Reaktionen auf negative Bewertungen zu generieren. Diese Behauptung wurde aufgestellt, nachdem mehrere Beiträge mit ähnlichem Wortlaut online aufgetaucht waren.

Bedenken hinsichtlich bevorstehender Projekte

Die Frage nach dem kommerziellen Erfolg von MindsEye und den möglichen Auswirkungen auf das erwartete Vorzeigeprojekt Everywhere steht nun im Raum. Ursprünglich als Premium-Erlebnis geplant, eingebettet in Everywhere – eine bahnbrechende Kreativplattform ähnlich Epics Fortnite –, wurde MindsEye schließlich als eigenständiges Projekt veröffentlicht. Obwohl das Studio den Fans versicherte, dass Everywhere nicht entgleist sei, erscheinen die Zukunftsaussichten zunehmend ungewiss.

Abschließende Gedanken

Ursprünglich war MindsEye als Proof-of-Concept für die ambitionierte Everywhere-Plattform gedacht. Ein erfolgreicher Start hätte die Entwicklung dieses Kreativzentrums beschleunigt. Angesichts der aktuellen Entwicklung scheint MindsEyes Schwierigkeiten jedoch nicht nur die eigene Zukunft, sondern auch die von Everywhere zu gefährden.

Obwohl es ungewiss bleibt, ist eine mögliche Wende für MindsEye noch denkbar. Ob durch umfangreiche Korrekturen zur Behebung der frühen Misserfolge oder eine entscheidende Strategieänderung – das Studio steht an einem entscheidenden Wendepunkt. Umgekehrt birgt die Gefahr drohender Entlassungen die beunruhigende Möglichkeit, dass Build a Rocket Boy ein weiteres Opfer der Spielebranche wird.

Quelle & Bilder

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