
Änderungen an Microsoft Edge und der Benutzererfahrung im EWR
Engagierte Windows-Nutzer kennen wahrscheinlich die umstrittenen Strategien von Microsoft zur Förderung seines Edge-Browsers. Historisch diente der Microsoft Internet Explorer als Zugang zu alternativen Browsern wie Chrome und Firefox und war oft der einzige verfügbare Zugang. Nach dem Ende des Internet Explorers übernahm Edge dieses Erbe und war oft der Browser, den Nutzer lediglich nutzen mussten, um ihren bevorzugten Browser herunterzuladen. Selbst Microsoft hat dieses anhaltende Problem eingeräumt:
ich benutze dich nur, um Chrome herunterzuladen
— Microsoft Edge (@MicrosoftEdge) 30. Mai 2025
Umgang mit Benutzerfrustrationen
Im Laufe der Jahre wurden Nutzer mit einer Flut von Aufforderungen und Benachrichtigungen konfrontiert, insbesondere nach Systemupdates. Von der Blockierung von Drittanbieter-Bemühungen, einen bevorzugten Browser unter Windows 11 festzulegen, bis hin zu aufdringlichen Bannern, die beim Besuch von Download-Seiten von Wettbewerbern auftauchen, war die Erfahrung oft frustrierend. Viele stießen auf irreführende Anleitungen zur Deinstallation von Edge und Links in Windows-Anwendungen, die darauf bestanden, in Edge geöffnet zu werden und so die Benutzereinstellungen außer Kraft zu setzen.
Microsoft hat kürzlich eine Reduzierung dieser aggressiven Taktiken angekündigt, was eine vorübergehende Erleichterung der ständigen Aufforderungen zu Edge bedeutet. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass diese Änderungen derzeit nur innerhalb des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) gelten. Diese Transformation ist kein Akt des guten Willens von Microsoft, sondern vielmehr eine Reaktion auf den neuen Digital Markets Act (DMA), eine wichtige europäische Verordnung, die fairen Wettbewerb zwischen großen Online-Plattformen gewährleisten soll.
Was gibt es Neues für EWR-Benutzer?
Für Nutzer im EWR verbessern mehrere Änderungen das Surferlebnis. Edge wird nicht mehr als Standardbrowser fungieren, es sei denn, er wird direkt über sein Symbol gestartet. Diese Anpassung begann mit der Einführung der Edge-Version 137.0.3296.52.
Darüber hinaus werden andere Microsoft-Anwendungen Benutzer nicht mehr dazu auffordern, Edge neu zu installieren, wenn es deinstalliert wurde. Dieses Update soll ab Juni für Windows 10 und 11 eingeführt werden. Ein besonders nützliches Update betrifft die Standardbrowsereinstellungen. Bisher waren nur grundlegende Weblinks wie HTTP und HTTPS möglich. Benutzer im EWR können ihren Standardbrowser nun für verschiedene andere Linktypen einstellen – einschließlich FTP und einer größeren Auswahl webbezogener Dateiformate wie MHT, SVG, XML und PDF – sofern der ausgewählte Browser kompatibel ist.

Integration zusätzlicher Browser in die Windows-Suche
Eine weitere wichtige Verbesserung betrifft die Windows-Suche. Derzeit wird beim Starten einer Suche über die Taskleiste standardmäßig Bing verwendet, unabhängig vom gewählten Browser. Im EWR ermöglichen neue Funktionen jedoch die Integration verschiedener Anwendungen in die Windows-Suche, sodass Nutzer Ergebnisse erhalten, die über die von Bing hinausgehen.

Sobald ein Nutzer eine App installiert, die als Websuchanbieter erkannt wird, funktioniert diese nahtlos in der Suchumgebung. Die Benutzeroberfläche zeigt nun Ergebnisse mehrerer Anbieter an, nicht nur von Bing allein. Nutzer haben weiterhin die Möglichkeit, Suchergebnisse zu filtern und ihre Suchanbieter im Einstellungsmenü neu anzuordnen.

Der Weg in die Zukunft
Diese erwarteten Verbesserungen sind derzeit in Windows Insider-Builds verfügbar und sollen Anfang Juni für Windows 10- und 11-Nutzer freigegeben werden. Während Microsoft sich in dieser neuen regulatorischen Landschaft zurechtfindet, bleibt abzuwarten, wie sich diese Anpassungen auf das allgemeine Benutzererlebnis auswirken und ob sie künftig über den EWR hinausgehen werden.
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