Microsoft reduziert Cloud-Dienste für das israelische Verteidigungsministerium nach Überwachungsauswertung

Microsoft reduziert Cloud-Dienste für das israelische Verteidigungsministerium nach Überwachungsauswertung

Microsoft deaktiviert Azure-Dienste, die vom israelischen Verteidigungsministerium genutzt werden

In einem bedeutenden Schritt hat Microsoft ausgewählte Azure-Cloud- und KI-Dienste deaktiviert, die von einer Abteilung des israelischen Verteidigungsministeriums (IMOD) genutzt werden. Diese Entscheidung folgte einer internen Untersuchung, die durch Vorwürfe der Massenüberwachung ausgelöst wurde.

Hintergrund der Untersuchung

Brad Smith, stellvertretender Vorstandsvorsitzender und Präsident von Microsoft, informierte die Mitarbeiter über diese Entwicklung und betonte, dass am 15. August eine Untersuchung als Reaktion auf einen im Guardian veröffentlichten Bericht eingeleitet worden sei. Die Vorwürfe legten nahe, dass eine Einheit der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) die Azure-Plattform von Microsoft nutzte, um Telefondaten zu speichern, die im Rahmen einer umfassenden Überwachung von Zivilisten im Gazastreifen und im Westjordanland erfasst worden waren.

Verpflichtung zum Datenschutz und zu ethischen Standards

Smith versicherte den Beteiligten, dass Microsoft grundsätzlich ein Unternehmen und keine staatliche Einrichtung sei. Er bekräftigte die seit langem bestehende Politik des Unternehmens, seine Technologie nicht für die Massenüberwachung von Zivilisten einzusetzen. Während der Überprüfung stellte Microsoft sicher, dass der Datenschutz seiner Kunden oberste Priorität habe; das Unternehmen überprüfte lediglich seine eigenen Geschäftsunterlagen und -kommunikationen, ohne direkt auf die Daten des IMOD zuzugreifen.

Ergebnisse und sofortige Maßnahmen

Die Untersuchung ergab, dass IMOD Azure-Speicherlösungen mit Sitz in den Niederlanden sowie weitere KI-Dienste von Microsoft nutzte. Dies bestätigte die Angaben aus dem ersten Bericht des Guardian. Microsoft hat daraufhin die mit IMOD verknüpften Abonnements und Dienste deaktiviert.

Interner Dissens und öffentliche Proteste

Diese Entscheidung fiel vor dem Hintergrund zunehmender interner Kritik an Microsofts Zusammenarbeit mit dem israelischen Militär. Bei der Feier zum 50-jährigen Firmenjubiläum störte ein Protest der Microsoft-Mitarbeiterin Ibtihal Aboussad die Veranstaltung. Aboussad verurteilte das Unternehmen öffentlich für den angeblichen „Einsatz von KI für Völkermord“.Im Anschluss an diesen Vorfall drohte sowohl Aboussad als auch ihrer Mitdemonstrantin Vaniya Agrawal die Entlassung. Microsoft betonte, es gebe keine Beweise dafür, dass seine Technologie Zivilisten in Gaza Schaden zugefügt habe.

Zukünftige Entwicklungen und laufende Verpflichtungen

Smith betonte, dass diese Entscheidung Microsofts umfassendere Cybersicherheitsaktivitäten in Israel und im gesamten Nahen Osten, einschließlich der Projekte im Zusammenhang mit den Abraham-Abkommen, nicht behindere. Er würdigte die entscheidende Rolle der Berichterstattung des Guardian bei der Steuerung des Überprüfungsprozesses angesichts der strengen Datenschutzprotokolle des Unternehmens.

Während die interne Untersuchung andauert, hat Microsoft zugesagt, weitere Updates und Erkenntnisse bereitzustellen. Smith betonte abschließend, dass das Unternehmen weiterhin ethischen Grundsätzen verpflichtet sei und sicherstellen werde, dass alle Entscheidungen diese Werte widerspiegeln.

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