
Microsoft erkundet KI-Marktplatz für Verlage
Microsoft arbeitet aktiv mit ausgewählten Verlagen in den USA zusammen, um ein Pilotprogramm für seinen innovativen Publisher Content Marketplace (PCM) zu etablieren. Ziel dieser Initiative ist es, Verlage für die Nutzung ihrer Inhalte in KI-Anwendungen zu entschädigen. Der erste Schritt besteht in der Bereitstellung des eigenen Copilot-Assistenten.
Eine schrittweise Einführung mit Kommanditgesellschaften
In der Anfangsphase des PCM wird eine kleine Gruppe von Content-Partnern beteiligt sein. Microsoft hofft, das Programm im Laufe der Entwicklung schrittweise auszubauen. Dieses Konzept wurde führenden Verlagsvertretern letzte Woche auf einem exklusiven Partnergipfel in Monaco vorgestellt. Microsoft betonte dort ihr Recht auf eine Vergütung auf Grundlage der Qualität ihres geistigen Eigentums. Ein konkreter Zeitplan für den Start des Pilotprojekts steht jedoch noch aus.
Bedenken hinsichtlich des Urheberrechts und rechtlicher Herausforderungen
Mit der zunehmenden Popularität generativer KI-Technologie haben sich die Spannungen zwischen Verlagen und KI-Entwicklern verschärft. Die Verlage behaupten, dass KI-Systeme in großem Umfang Urheberrechtsverletzungen begangen hätten, was zu einer Reihe erheblicher Rechtsstreitigkeiten geführt habe.
Ein bemerkenswerter Fall ist die Klage der New York Times vom Dezember 2023 gegen Microsoft und OpenAI. Darin wird behauptet, die beiden Unternehmen hätten Millionen von Artikeln des Herausgebers unbefugt verwendet, um ein Konkurrenzprodukt zu entwickeln. Darüber hinaus hat die Authors Guild eine Sammelklage gegen OpenAI eingereicht, unterstützt von namhaften Autoren wie George RR Martin und John Grisham, die dem Unternehmen vorwerfen, ihre Werke ohne Zustimmung in seine Trainingsdatensätze integriert zu haben.
Forderung nach staatlicher Regulierung
Angesichts dieser anhaltenden Streitigkeiten drängt eine Koalition von über 200 Nachrichtenorganisationen die US-Regierung zum Eingreifen. Sie plädiert für Regelungen, die KI-Unternehmen verpflichten, für die Nutzung von Inhalten Zustimmung einzuholen und zu bezahlen. Zudem gibt es wachsende Bedenken hinsichtlich des Phänomens der KI-„Halluzinationen“, bei denen KI-Modelle ungenaue Informationen generieren und diese fälschlicherweise legitimen Quellen zuordnen.
Microsofts Vorreiterrolle in der KI-Landschaft
Wie Axios betont, ist Microsoft der erste große Konzern, der versucht, einen umfassenden KI-Marktplatz speziell für Verlage zu schaffen. Im Gegensatz dazu konzentrieren sich die meisten anderen KI-Unternehmen, wie beispielsweise OpenAI, auf die Aushandlung individueller Lizenzvereinbarungen, anstatt eine robuste Plattform für dauerhafte Transaktionen zu schaffen.
Innovative Lösungen von Technologieunternehmen
Darüber hinaus entwickeln Unternehmen wie Cloudflare technische Lösungen, um diese Herausforderungen zu bewältigen. Cloudflare arbeitet an einem netzwerkweiten System, das es Websites ermöglicht, Gebühren für KI-Bots zu erheben, die ihre Inhalte scrapen. Ziel dieser Initiative ist es, den bisher ungenutzten HTTP 402-Antwortcode „Zahlung erforderlich“ wiederherzustellen und so automatisierte Mikrotransaktionen zwischen Bots und Webservern zu ermöglichen.
Quelle: Axios
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