Da wir uns dem Ende des Supports (EOS) für Windows 10 nähern, wird Microsofts Übergangsstrategie zu Windows 11 immer deutlicher. In nur neun Monaten wird Windows 10 keine Updates mehr erhalten, was Diskussionen über Benutzermigration und Unternehmensprognosen zu Akzeptanzraten auslöst.
Jüngste Ergebnisse eines IDC-Berichts deuten darauf hin, dass Microsoft große Hoffnungen in diesen Wandel setzt. Der Technologieriese prognostiziert, dass etwa 80 % der Geschäftsanwender auf Windows 11 migrieren werden, während er erwartet, dass innerhalb der nächsten zwei Jahre etwa 70 % der Privatanwender diesem Beispiel folgen werden . Dieser Optimismus spiegelt zwar ehrgeizige Ziele wider, diese Zahlen stimmen jedoch möglicherweise nicht mit den tatsächlichen Nutzungsmustern überein, insbesondere angesichts der großen Zahl von Windows 10-Benutzern, die sich immer noch gegen Veränderungen sträuben.
So ergab ein aktueller Statistikbericht, dass in Deutschland noch über 32 Millionen PCs mit Windows 10 laufen. Hochgerechnet auf diese Zahl könnte die weltweite Nutzerbasis mehrere Hundert Millionen betragen. Diese Realität steht in krassem Gegensatz zu Microsofts Migrationsprognosen und verdeutlicht eine erhebliche Herausforderung: Viele Benutzer verfügen über leistungsfähige Maschinen, die die Hardwarekriterien von Windows 11, einschließlich der TPM-Anforderungen (Trusted Platform Module), nicht erfüllen können.
KI-PCs und Copilot+ neu definiert
Microsofts Begeisterung für KI-PCs, die unter dem Namen Copilot+ vertrieben werden, macht diese Geräte zu unverzichtbaren Geräten der Zukunft. Sie bieten Funktionen wie Aufgabenerinnerungen, Bilderzeugung und Automatisierung verschiedener Prozesse. Doch es stellt sich die Frage: Sind diese Funktionen überzeugend genug, um den Austausch bestehender PCs zu rechtfertigen?
Viele Benutzer können es kaum rechtfertigen, über 1.000 US-Dollar für einen neuen KI-PC auszugeben, wenn ihre aktuellen Geräte ausreichend funktionieren. Wenn Benutzer sich für ein Upgrade entscheiden, werden sie feststellen, dass Einstiegs-PCs mit Intel i5-Prozessoren der 12. Generation oder gleichwertigen AMD Ryzen-Chips zu viel günstigeren Preisen erhältlich sind.
Die Erwartung, dass Unternehmen für Routineaufgaben – wie das Ausführen von Microsoft Office-Anwendungen – massiv in teure KI-PCs investieren werden, ist fragwürdig. Viele Aufgaben, die diese KI-PCs ausführen, können genauso gut über Cloud-Lösungen oder innerhalb der vorhandenen Microsoft 365-Suite erledigt werden. Darüber hinaus bietet das Enterprise Extended Update Program einen verlängerten Lebenszyklus zu minimalen Kosten für vorhandene Maschinen und stellt damit eine attraktive Alternative zum Kauf neuer Geräte dar.
Erkenntnisse aus Windows Latest deuten darauf hin, dass ein Übergang zwar wahrscheinlich ist, dieser jedoch bei Geschäftsanwendern, die vorhandene Hardwareinvestitionen lieber nutzen möchten, in einem gemäßigten Tempo erfolgen wird. Privatanwender haben unterdessen flexiblere Optionen, z. B. die Umstellung auf Linux oder die Nutzung von Methoden zur Umgehung der Hardware-Sicherheitsbeschränkungen von Windows 11.
Zusätzliche Einblicke
1. Wann endet der Support für Windows 10?
Der Support für Windows 10 endet am 14. Oktober 2025. Nach diesem Datum wird Microsoft keine Sicherheitsupdates und keinen technischen Support mehr für dieses Betriebssystem bereitstellen.
2. Welche Möglichkeiten haben Nutzer, wenn sie nicht auf Windows 11 upgraden möchten?
Benutzer können Alternativen prüfen, wie z. B. die Umstellung auf Linux-basierte Betriebssysteme oder die Nutzung von Diensten von Drittanbietern, die fortlaufende Sicherheitsupdates für Windows 10 bereitstellen. Darüber hinaus entscheiden sich einige Benutzer möglicherweise dafür, die Hardwareanforderungen von Windows 11 zu umgehen, um das neue Betriebssystem weiterhin verwenden zu können.
3. Wie zuverlässig sind die Prognosen von Microsoft bezüglich der Benutzermigration von Windows 10 zu Windows 11?
Obwohl Microsoft eine signifikante Migrationsrate prognostiziert, spiegeln diese Prognosen möglicherweise nicht das tatsächliche Benutzerverhalten wider. Viele Faktoren, darunter Systemanforderungen und vorhandene Hardwarefunktionen, beeinflussen die Entscheidungen der Benutzer, sodass die Migration wahrscheinlich langsamer als erwartet erfolgt.
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