WhatsApp für Windows 11: Ein Schritt zurück
Das neueste Update für WhatsApp unter Windows 11 bringt eine bedeutende Änderung mit sich, die viele Nutzer enttäuschen dürfte. Diese Version läuft im Wesentlichen auf web.whatsapp.com innerhalb eines WebView2-Containers, was zu einer Leistungsminderung führt und eine Rückkehr zu früheren Einschränkungen darstellt.
In einer Geschichte, die durchaus als Vorlage für einen Film dienen könnte, ließe sich ein Titel für einen Film über WhatsApps Weg unter Windows finden: „Entweder stirbst du als Held oder du lebst lange genug, um selbst zum Bösewicht zu werden.“ Einst eine vielversprechende native Anwendung, ist WhatsApp für Windows nun wieder auf eine webbasierte Konfiguration umgestiegen und hat damit die über die Jahre erzielten Fortschritte zunichtegemacht.

Ursprünglich als Electron-App entwickelt, wechselte WhatsApp nach erheblichen Investitionen zum Universal Windows Platform (UWP)-Format. Nach vier Jahren kehrte es jedoch wieder zur weniger effizienten WebView2-Umgebung zurück und gab seine native WinUI-Architektur auf.
Diese Umstellung beeinträchtigt nicht nur die Performance, sondern dient auch der Senkung der Betriebskosten für Meta, insbesondere nach den jüngsten Personalabbau-Maßnahmen, die möglicherweise zur Auflösung des für die native Anwendung zuständigen Teams geführt haben. Während Meta durch die Beibehaltung des Web-App-Frameworks Ausgaben reduziert, erleben die Nutzer eine frustrierende Erfahrung.
Leistungsprobleme mit dem neuen WhatsApp für Windows 11
Unsere Auswertungen zeigen, dass die neue WhatsApp-Anwendung im Leerlauf auf dem Anmeldebildschirm bis zu 300 MB RAM verbraucht. Zum Vergleich: Die vorherige native Version benötigte nur etwa 18 MB und konnte im Ruhezustand auf unter 10 MB sinken.

Nach dem Einloggen in die aktualisierte Version schnellte die Speichernutzung beim Laden von Konversationen auf 2 GB hoch, im Leerlauf lag der durchschnittliche Verbrauch bei 1, 2 GB. Im Gegensatz dazu benötigte die ältere, native Version in der Regel etwa 190 MB und erreichte nur gelegentlich bei intensiver Chataktivität Spitzenwerte von 300 MB.

Die Möglichkeit, dass der Speicherverbrauch 3 GB erreicht, ist alarmierend, insbesondere für Nutzer, die mehrere aktive Chats führen. Angesichts dieser Zahlen bietet die neue Version kein zufriedenstellendes Nutzererlebnis, was Bedenken hinsichtlich ihrer Verfügbarkeit im Microsoft Store aufkommen lässt.
Aktuell dürfte der Zugriff auf WhatsApp über einen herkömmlichen Webbrowser wie Edge oder Chrome eine günstigere Option sein als das Update auf diese neue, auf WebView2 basierende Anwendung.
Ein Albtraum für die Bühne?
Hoher Speicherverbrauch allein deutet zwar nicht zwangsläufig auf eine minderwertige Anwendung hin, doch die aktuelle WhatsApp-Version wirkt langsam und reagiert träge. Zudem gibt es Kompatibilitätsprobleme mit Windows-Benachrichtigungen, und die reibungslose Zusammenarbeit mit Windows-11-Funktionen wie dem „Nicht stören“-Modus führt zu weiteren Verzögerungen bei Benachrichtigungen.
Möglichkeiten, das neue WhatsApp-Upgrade unter Windows 11 zu vermeiden
Laut Windows Latest wird WhatsApp Version 2.2584.3.0, die die native App ersetzt, derzeit weltweit über den Microsoft Store vertrieben. Nutzern wird empfohlen, die neue Version nicht herunterzuladen, da sie möglicherweise noch für eine begrenzte Zeit Zugriff auf die native App haben.

Dennoch scheint es, dass Nutzer letztendlich abgemeldet und zum Wechsel auf die WebView2-Version gezwungen werden. Dieses umstrittene Update fällt zeitlich mit der Einführung einer verbesserten WhatsApp-Version für die Apple Watch zusammen, die sich trotz über einer Milliarde aktiver Windows-Geräte pro Monat großer Beliebtheit erfreut. Dies wirft Fragen hinsichtlich der Prioritäten von Meta und Microsoft bei der Entwicklung einer optimalen Nutzererfahrung für Desktop-Nutzer auf.
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