
Apple leitet Klage gegen Apple Cinemas wegen Markenrechtsverletzung ein
In einem wichtigen juristischen Schritt hat Apple Klage gegen die amerikanische Kinokette „Apple Cinemas“ eingereicht und behauptet, sie verletze ihre bekannte Marke. Der Technologieriese aus Cupertino behauptet, die Kinokette versuche bewusst, die angesehene Marke Apple auszunutzen, während sie einen ehrgeizigen Plan zur Ausweitung ihres Betriebs auf 100 Kinos im ganzen Land verfolgt.
Apples etablierte Verbindung zu Film und Unterhaltung
Seit über 20 Jahren ist Apple mit seiner iTunes-Plattform ein wichtiger Akteur im Film- und Fernsehsektor. Dieses Engagement reicht bis in die 1990er Jahre zurück, als insbesondere die Einführung branchenüblicher Software wie Final Cut Pro und des QuickTime Movie Trailers-Kanals erfolgte.
Ein entscheidender Moment ereignete sich jedoch im Jahr 2019, als Apple seinen Streaming-Dienst Apple TV+ einführte, der die Verlagerung des Unternehmens hin zur Produktion von Originalinhalten, darunter Filme und Fernsehserien, markierte.
Apple Cinemas: Wachstum und Reaktionen der Branche
Apple Cinemas wurde 2013 gegründet und war zunächst eher bescheiden aufgestellt und bediente vor allem den Nordosten der USA. Die in Walpole, Massachusetts, ansässige Kette betreibt heute über zwei Dutzend Kinos mit insgesamt 161 Leinwänden. Bis vor Kurzem schien Apple von der Existenz der Kinokette unbeeindruckt, doch die Expansionspläne der Kinokette haben nun Besorgnis ausgelöst.
In einer in Massachusetts eingereichten Klage vor einem Bundesgericht erklärte Apple:
Angesichts der Pläne der Beklagten, landesweit auf 100 Kinos zu expandieren, und der weit verbreiteten Verwirrung in der Öffentlichkeit über Apples Beteiligung an den Kinos hat Apple keine andere Wahl, als diese Klage einzureichen, um seine Marke und seine Kunden vor Täuschung zu schützen.
Geografische Nähe und Markenverwirrung
Apple betont, dass sich zwei Standorte von Apple Cinemas im Umkreis von 80 Kilometern um den Hauptsitz des Unternehmens in Apple Park befinden. Zudem betont Apple, dass die Expansionspläne der Kinokette strategisch günstig in der Nähe verschiedener Apple-Verkaufsstellen an beiden Küsten der USA liegen.
Im Rahmen der Beschwerde behauptet Apple, Apple Cinemas habe bei der Werbekampagne zur Eröffnung seines Standorts in San Francisco mit seinem „Hightech“-Angebot geworben. Apple äußerte zudem Bedenken, Social-Media-Beiträge könnten die Öffentlichkeit zu der Annahme verleitet haben, es bestehe eine Verbindung zwischen Apple und der Kinokette.
Rechtlicher Hintergrund und vorherige Markenablehnungen
Die Beschwerde beschreibt Fälle, in denen Nutzer Zweifel darüber äußerten, ob Apple Cinemas mit Apple verbunden sei oder ob ausschließlich Filme von Apple TV+ gezeigt würden. Als Reaktion auf diese Bedenken hatte Apple zuvor Warnungen herausgegeben, darunter eine Unterlassungsaufforderung an den Eigentümer von Sand Media, dem Betreiber von Apple Cinemas.
Das US-Patent- und Markenamt (USPTO) hat den Antrag von Sand Media auf Registrierung der Namen „APPLE CINEMAS“ und „ACX – Apple Cinematic Experience“ bereits abgelehnt, da eine Verwechslung mit bestehenden Marken von Apple möglich sei.
Historischer Kontext und Zukunftsaussichten
Apple hat zur Untermauerung seiner Argumentation auch auf seinen historischen Apple Cinema Display-Monitor verwiesen, der erstmals 1999 eingeführt wurde, und damit auf die Inhaberschaft der entsprechenden Marken zum Zeitpunkt der Einführung des Namens „Apple Cinemas“ hingewiesen.
Interessanterweise folgt diese Klage auf den Erfolg von Apples jüngstem Spielfilm „ F1: The Movie“ mit Brad Pitt. Bemerkenswerterweise zeigen mehrere Apple Cinemas derzeit den von Apple produzierten Film. Dies verdeutlicht die komplexe Dynamik, die hinter der Klage von Apple steht, da diese sowohl eine einstweilige Verfügung als auch Schadensersatz fordert.
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