
Dieser Inhalt stellt keine Anlageberatung dar. Der Autor hält keine Positionen in den hier erwähnten Aktien.
Die Investmentbank Mizuho hat heute die Berichterstattung über die Circle Internet Group mit einem Underperform-Rating und einem Kursziel von 85 US-Dollar aufgenommen. Als einer der wenigen Börsengänge (IPOs) im Jahr 2025 hat die Circle-Aktie als einer der herausragenden Performer des Jahres Schlagzeilen gemacht. Seit ihrem Handelsdebüt im Juni ist die Aktie um beeindruckende 149 % gestiegen. Dieser dramatische Anstieg hat jedoch bei namhaften Investmentbanken Skepsis hinsichtlich einer möglichen Überbewertung der Unternehmensaktie geweckt. Das Kursziel von Mizuho spiegelt diese Vorsicht wider, insbesondere da die Circle-Aktie seit ihrem Höchststand Ende Juni zuletzt um 21 % gefallen ist.
Mizuho äußert Bedenken hinsichtlich des potenziellen Umsatzrückgangsrisikos von 30 % für Circle Internet im Geschäftsjahr 2027
Circle ist weithin bekannt für seinen Stablecoin USDC, der bei Privatanlegern großes Interesse geweckt hat, insbesondere angesichts der wachsenden öffentlichen Besorgnis über die US-Haushaltsstabilität, die Staatsdefizite und die Staatsausgaben. Analysten von Mizuho vermuten, dass der Markt den USDC von Circle möglicherweise falsch bewertet. Sie argumentieren, dass die Konsens-Umsatzschätzung von 4, 5 Milliarden US-Dollar für das Geschäftsjahr 2027 weder die erwarteten „drohenden Zinssenkungen“ berücksichtigt noch das „mittelfristige Wachstumspotenzial des USDC“ korrekt widerspiegelt.
Mizuhos Underperform-Rating deckt sich mit den Einschätzungen anderer Investmentgiganten wie Goldman Sachs und JPMorgan. In einem im Juni veröffentlichten Bericht würdigte JPMorgan den Vorteil von Circle als frühem Marktteilnehmer im Bereich digitaler Transaktionen, bezeichnete die Bewertung jedoch als „überhöht“ und setzte ein Kursziel von 80 US-Dollar fest. Goldman Sachs setzte ein Kursziel von 83 US-Dollar fest und würdigte damit die frühe Marktposition von Circle, äußerte aber dennoch – ähnlich wie Mizuho – Vorsicht.

Mizuho geht von einem potenziellen Abwärtsrisiko von „25–30 %“ für die Konsens-Umsatzschätzungen von 4, 5 Milliarden US-Dollar für das Geschäftsjahr 2027 aus. Das Unternehmen äußert sich zudem besorgt über die Partnerschaft von Circle mit Coinbase, die die Umsatzdynamik erschwert. Da Circle 50 % seines USDC-Umsatzes mit Coinbase teilt und Coinbase zudem maßgeblich an der Gründung von USDC beteiligt war, hat diese Partnerschaft erhebliche Auswirkungen auf die finanzielle Entwicklung von Circle.
Umsatzbeteiligungsvereinbarungen wirken sich erheblich auf die Finanzen von Circle aus. Im Vorjahr erzielte Circle einen Umsatz von 1, 7 Milliarden US-Dollar, wovon rund 1 Milliarde US-Dollar auf Vertriebskosten entfielen, wobei über 90 % an Coinbase gingen. Mizuho weist darauf hin, dass diese steigenden Vertriebskosten (voraussichtlich eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von 88 % von 2022 bis 2024 im Vergleich zu 50 % für Reserveeinnahmen) die Rentabilität von Circle beeinträchtigen könnten, da Partner wie Coinbase einen erheblichen Anteil der mit USDC verbundenen wirtschaftlichen Vorteile behalten.
Im Gegensatz zur Konsensschätzung von 4, 5 Milliarden US-Dollar geht Mizuho davon aus, dass eine realistischere Prognose bei etwa 3, 3 Milliarden US-Dollar liegen würde. Diese Zahl berücksichtigt eine geschätzte durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von etwa 30 % für den USDC-Umlauf zwischen dem zweiten Quartal 2025 und dem vierten Quartal 2027 und berücksichtigt gleichzeitig eine Zinssenkung um über 100 Basispunkte. Im Wesentlichen plädiert Mizuho für eine Neukalibrierung der Markterwartungen hinsichtlich Zinssenkungen und Wachstumsraten des Stablecoin-Umlaufs. Dies würde die Bewertung von Circle besser mit den zugrunde liegenden finanziellen Realitäten in Einklang bringen, argumentiert Mizuho.
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