Indem „The Damned“ auf die Annehmlichkeiten des modernen Lebens – wie Mobiltelefone und Taschenlampen – verzichtet, taucht das Publikum in ein schauriges Horrorerlebnis in einem historischen Kontext ein. Regisseur Thordur Palsson und Schauspielerin Odessa Young diskutieren, wie diese nicht-moderne Atmosphäre die Spannung des Films steigert und das Horrorgenre neu belebt, was zu einer unvergesslich originellen filmischen Reise führt.
Vergangene Ängste noch einmal betrachtet
In einem Gespräch mit *The Mary Sue* betonten Palsson und Young die Schwierigkeiten, die mit der Gestaltung eines Films in einer Ära ohne moderne Technologie verbunden sind. Palsson bemerkte: „All die Dinge, die uns in der Klemme helfen könnten, haben wir nicht. Stellen Sie sich vor, Sie gehen im 19. Jahrhundert mit einer Kerze umher und hoffen, dass sie nicht von einem Windstoß erfasst wird, sodass Sie in der Dunkelheit festsitzen. Das macht mir wirklich Angst.“
Dieses Retro-Setting verstärkt den Horror, indem es vertraute Werkzeuge eliminiert, die Sicherheit und Komfort bieten. Das Fehlen von Taschenlampen, um die Dunkelheit zu durchdringen, oder eines Telefons, um Hilfe zu rufen, verstärkt Schockmomente und Handlungswendungen und erzeugt ein tiefes Gefühl der Isolation bei Charakteren und Zuschauern gleichermaßen.
Zeitgenössische ethische Dilemmata
Obwohl *The Damned* tief in der Geschichte verwurzelt ist, verwebt es moderne ethische Fragen in seine Erzählung. Palsson sagte: „Retten wir diese armen Ausländer, die im Meer ertrinken, oder kümmern wir uns um unsere eigenen Leute? Das ist eine sehr moderne und interessante Frage.“
Dieses provokante moralische Dilemma verankert den Horror in umfassenderen gesellschaftlichen Fragen und hebt den Film über bloße Schrecken und unheimliche Bilder hinaus. Es erinnert an die einzigartige Fähigkeit des Horrors, zeitgenössische Probleme widerzuspiegeln, selbst wenn er sich in einem antiken Umfeld abspielt. Laut Palsson ist die Verschmelzung tiefer ethischer Dilemmata mit Genrekonventionen entscheidend, um das heutige Publikum zu fesseln.
Authentizität in der Performance einfangen
Für Odessa Young ist es eine ganz eigene Herausforderung, ihre Figur in einem so intensiven Genrestück authentisch zu verkörpern. Sie erklärt: „Die Herausforderung besteht darin, es so wirken zu lassen, als ob es tatsächlich passiert.“ Die Präsenz übernatürlicher Elemente erschwert den Prozess allerdings. „Monster sind nicht real, also ist es schwierig, so zu tun, als ob es tatsächlich ein Monster gäbe.“
Glücklicherweise überbrückten die aufwendig gestalteten Monster die Lücke zwischen Fiktion und Realität. Young bemerkte, wie die Choreographie und das Design dieser Kreaturen greifbaren Schrecken in die Drehumgebung brachten und ihr so eine mitreißende Darbietung ermöglichten. „Ich war sehr dankbar dafür, dass ich mich tatsächlich darauf verlassen konnte, dass diese Dinge vor meinen Augen passierten“, bemerkte sie.
Das heutige Publikum einbeziehen
Das Kennzeichen eines packenden Horrorfilms ist, wenn die Spannung so überwältigend wird, dass die Zuschauer sich gezwungen fühlen, für einen Moment der Erleichterung innezuhalten. Viele haben *The Damned* als zutiefst unheimlich beschrieben und meinen, dass es das Bedürfnis auslöst, Pausen zur psychischen Erholung einzulegen – eine aufregende Aussicht für engagierte Horrorfans.
Palsson reagierte begeistert auf dieses Feedback: „Das ist großartig. Das ist, was wir wollen. Man möchte, dass die Leute hingehen und wie versteinert aus dem Kino kommen.“ Die Vorstellung, dass ein Kinobesucher versucht, einen Film anzuhalten, mag zwar amüsant erscheinen, aber das zugrunde liegende Gefühl hat eine tiefe Wirkung. *The Damned* möchte eine so tiefgreifende Reaktion hervorrufen, dass das Publikum einen Moment braucht, um seine Fassung wiederzuerlangen.
Eine einzigartige Vision für Horror
Durch die Verschmelzung einer historischen Erzählung mit modernen ethischen Fragen und sorgfältig ausgearbeiteten Horrorelementen nimmt *The Damned* eine unverwechselbare Position in der aktuellen Horrorfilmlandschaft ein. Palsson äußerte die Hoffnung, dass diese Mischung ein zeitgenössisches Publikum fesseln wird, und erklärte: „Hoffentlich wird das das Interesse eines modernen Publikums an einem Genrestück wie diesem wecken.“
Ob durch erschreckende Bilder, packende moralische Fragen oder die angeborene Angst vor der Dunkelheit: „Die Verdammten“ will den Zuschauer sowohl verstört als auch nachdenklich zurücklassen und ihn dazu bringen, über seine eigenen Ängste nachzudenken – alte wie moderne gleichermaßen.
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