In fast fünf Jahrzehnten seines Bestehens hat Apple seinen Status als technologisches Kraftpaket durch die Veröffentlichung zahlreicher innovativer Produkte und Dienstleistungen gefestigt. Diese Kultmarke hat eine Kultur inspiriert, in der Enthusiasten vor Geschäften eifrig Schlange stehen, um die neuesten Produkte zu kaufen, und manchmal sogar lustige „Nierenwitze“ über das Angebot machen.
Auf dem Weg von Apple gab es jedoch auch Fehltritte, die von Designproblemen über Softwarefehler bis hin zu PR-Herausforderungen reichten. Anders als viele andere Unternehmen ist Apple nicht dafür bekannt, sich häufig zu entschuldigen oder seine Produkte schnell zu überarbeiten. So brauchte Apple beispielsweise über zehn Jahre, um einen App-Drawer in iOS zu integrieren und kabelloses Laden für das iPhone einzuführen, was einen konservativeren Ansatz bei Änderungen zeigt. Dennoch gab es entscheidende Momente, in denen Apple auf öffentliche Kritik reagierte und seine Fehler zugab.
Steve Jobs spricht über die Preissenkung für das iPhone
Jahr: 2007
Bei der Markteinführung des ersten iPhones im Juni 2007 kosteten die Modelle 599 US-Dollar für die 8-GB-Version und 499 US-Dollar für die 4-GB-Variante. Nur zwei Monate später machte Apple erneut Schlagzeilen, als es den Preis des 8-GB-Modells um 200 US-Dollar senkte. Damit verärgerte Apple die Early Adopters, die sich übervorteilt fühlten.
Als Reaktion auf die Gegenreaktion unternahm Mitbegründer und damaliger CEO Steve Jobs den ungewöhnlichen Schritt, sich direkt an die Kunden zu wenden. In seinem Brief an iPhone-Käufer entschuldigte er sich für etwaige Unzufriedenheit, die durch die Preisanpassung entstanden war, und bot denjenigen, die ihr Gerät ohne Rabatt gekauft hatten, eine Gutschrift von 100 Dollar an. Jobs verteidigte zwar die Notwendigkeit des Schritts, um mehr Nutzer anzulocken, betonte aber gleichzeitig, wie wichtig es sei, sich um die Early Adopters zu kümmern.
Empfangsprobleme mit dem iPhone 4
Jahr: 2010
Die Markteinführung des iPhone 4 wurde durch Probleme beim Signalempfang bei bestimmten Haltungen getrübt, was zu weitverbreiteter Kritik führte. Apple wies die als „Antennagate“ bezeichnete Behauptung zunächst zurück, das Problem sei auf einen Konstruktionsfehler zurückzuführen.
Trotz der Versuche, die Situation mit einem Software-Update zu beheben, das die Signalanzeige verbessern sollte, wurde klar, dass mehr nötig war. Nach zahlreichen Klagen hielt Jobs eine Pressekonferenz ab, auf der er sein Bedauern über die Unzufriedenheit der iPhone 4-Nutzer zum Ausdruck brachte. Als Geste des guten Willens verteilte Apple kostenlose Bumper-Hüllen, was dem Unternehmen Kosten von rund 175 Millionen Dollar verursachte.
Tim Cooks Entschuldigung für Apple Maps
Jahr: 2012
Apple Maps wurde mit dem iOS 6-Update eingeführt und sollte Google Maps als Standard-Kartendienst ersetzen, erfüllte jedoch die Erwartungen der Benutzer nicht. Viele Benutzer äußerten sich frustriert über falsche Standortdaten und Darstellungsprobleme, woraufhin sich der neue CEO Tim Cook in einem öffentlichen Brief offiziell entschuldigte.
Cook räumte ein, dass Apple versagt habe, und empfahl Alternativen, während er die Bemühungen um eine Verbesserung der App skizzierte. Bis 2016 hatte das Unternehmen über 2,5 Millionen Korrekturen vorgenommen und Fahrzeuge eingesetzt, um straßenbezogene Daten zu sammeln, was in einer umfassenden Neugestaltung der Kartenanwendung gipfelte.
Das Butterfly-Tastatur-Problem
Jahr: 2015/2016
Apples Einführung des Butterfly-Tastaturmechanismus mit dem 12-Zoll-MacBook Anfang 2015 sollte die Leistung verbessern, führte jedoch zu zahlreichen Beschwerden von Benutzern über Fehlfunktionen der Tasten. Beim MacBook Pro 2016 gab es eine noch höhere Ausfallrate, die auf Störungen durch Fremdkörper zurückzuführen war.
Angesichts zahlreicher Klagen startete Apple ein kostenloses Reparaturprogramm für die betroffenen Tastaturen. Das Unternehmen wurde jedoch dafür kritisiert, die verbesserte Butterfly-Tastatur nicht in frühere Modelle eingebaut zu haben. Letztendlich stellte Apple das umstrittene Design ein und kehrte 2019 mit dem 16-Zoll-MacBook Pro zum zuverlässigeren Scherenmechanismus zurück, obwohl das Unternehmen während dieses Prozesses die Bedenken der Benutzer nur begrenzt öffentlich anerkannte.
Batterygate-Saga
Jahr: 2017
Der Begriff „Batterygate“ entstand, als Apple beschuldigt wurde, ältere iPhone-Modelle absichtlich zu verlangsamen, um die Akkulaufzeit zu verlängern. Später stellte das Unternehmen klar, dass diese Entscheidung darauf abzielte, unerwartete Abschaltungen bei Geräten mit entladenen Akkus zu verhindern, eine Aussage, die Kontroversen hinsichtlich Transparenz und Benutzervertrauen auslöste.
Nach erheblichen Gegenreaktionen bot Apple vergünstigten Batterieaustausch an und aktualisierte iOS, um Berichte zum Batteriezustand einzubinden. Der Mangel an klarer Kommunikation weckte zunächst Skepsis gegenüber den Motiven des Unternehmens. Von Batterygate betroffene Benutzer erhielten 2024 schließlich eine Entschädigung.
Kontroverse um die iPad Pro „Crush“-Werbung
Jahr: 2024
In einem aktuelleren Vorfall sorgte Apple mit seiner „Crush“-Werbung für das M4 iPad Pro für Aufsehen. Darin wurde eine hydraulische Presse gezeigt, die verschiedene kreative Werkzeuge zerdrückt, bevor das iPad enthüllt wurde. Diese Marketingstrategie stieß in der Kreativ-Community schnell auf heftige Kritik, woraufhin Apple sich entschuldigte und zugab, dass die Werbung „ihr Ziel verfehlt“ habe.
Als Reaktion darauf veröffentlichte Apple einen neuen, positiver aufgenommenen Werbespot, während Konkurrenten wie Samsung dies als Gelegenheit nutzten, Apple durch ihre eigenen Kampagnen zu verspotten.
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